Child abuse vs. Atheism: Wer die Wahl hat, hat die Qual

Archbishop of Westminster attacks atheism but says nothing on child abuse
Archbishop of Westminster attacks atheism but says nothing on child abuse

Update: Die ganze Schweinerei auf Deutsch in der taz

Alles Nötige dazu schreibt PZ Myers:

Men in fancy hats set their priorities

It is truly an amazing hat.

That’s the kind of hat that if anyone other than a priest were seen to be wearing it, small children would point and whoop with laughter, adults would purse their lips in concern and cross the street to avoid it, and concerned policemen would pull over to politely ask, „Do you need some assistance, sir? Are you on any medication?“

Strangely, though, priests must get a special dispensation to be allowed to wear clothing that, if portrayed on the pages of a super-hero comic book, would cause readers accustomed to the garishness of Superman and Wonder Woman to blanch, blink their eyes, and wonder how over-the-top these crazy artists were going to get.

And that’s before we even listen to what they have to say.

That’s the new Archbishop of Westminster, and the Times had the perfect title for the article: Archbishop of Westminster attacks atheism but says nothing on child abuse. Really, nothing more needs to be said.

Und wenn wir schon mal dabei sind:

The Catholic League downplays the evils of child abuse


Michael Wolffsohn: Die Mauer ist weg – Brückenschlag zwischen Nationen, Religionen und Generationen, aber auch schichtenübergreifend. Das ist alternativlos, notwendig – und möglich

Nachdem ich gestern den Artikel über Gastarbeiter, Islamismus und die aufgeklärten Deutschen bei den ruhrbaronen gelesen und verlinkt hatte, fiel mir etwas später ein Interview mit Michael Wolffsohn ein, welches ich vor einiger Zeit gelesen, aber noch nicht verdaut hatte.

Wolffsohns Artikel habe ich immer mit Interesse gelesen, obwohl mir manche seiner Gedanken „querlagen“. Aber wir lesen ja nicht nur, um in unserer Meinung bestätigt zu werden 😉

Der Historiker Michael Wolffsohn spricht in dem Interview vom März diesen Jahres über sein Gartenstadtprojekt in Berlin, den Umgang der jüdischen Gemeinschaft mit nichtjüdischen Ehepartnern, das «Eiserne Kreuz» und eine damals aktuelle Papst-Ausstellung.

Herr Wolffsohn, Sie sind Eigentümer der «Gartenstadt Atlantic», einem deutschjüdisch- türkischen sozial und integrationspolitischen Wohnprojekt mit 50 Häusern im Berliner Stadtteil Wedding. Was beabsichtigen Sie mit diesem kulturellen Konzept einer Gartenstadt?

Den Brückenschlag zwischen Nationen, Religionen und Generationen, aber auch schichtenübergreifend. Das ist alternativlos, notwendig – und möglich. Kultur ist dabei unser Integrationsinstrument. Ihr Verlag sollte sich hieran ideell und materiell beteiligen. Meine «Knete» als deutscher Professor – und mehr habe ich nicht – reicht bei weitem nicht aus, um das nachhaltig fortzuführen.

Am 12. März veranstalten Sie in Ihrer Gartenstadt mit der Bundeskanzlerin Merkel, jüdischen und türkischen Vertretern einen großen Empfang unter dem Motto «Muslime und Juden feiern gemeinsam: 60 Jahre Israel – 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland ». Inwieweit ist die Veranstaltung auch so etwas wie ein Erfolgsbeweis ihres Wohnmodells?

Das ist der Erfolg schlechthin, zumal die Initiative hierzu von meinen muslimischen Freunden Mehmet Daimagüler und Özcan Mutlu (MdA, Bündnis 90/Die Grünen) kam. Eine schönere Belohnung kann ich mir nicht denken. Das Interesse an der Veranstaltung ist enorm. Das ist ein gutes Zeichen. Dieses Wohnmodell ist eben mehr: Es ist ein Gesellschaftsmodell.

weiterlesen

… quotes to sleep on …

All over the place, from the popular culture to the propaganda system, there is constant pressure to make people feel that they are helpless, that the only role they can have is to ratify decisions and to consume. – Noam Chomsky

Nothing appears more surprising to those who consider human affairs with a philosophical eye than the easiness with which the many are governed by the few, and the implicit submission with which men resign their own sentiments and passions to those of their rulers. When we inquire by what means this wonder is effected, we shall find that, as force is always on the side of the governed, the governors have nothing to support them but opinion. It is, therefore, on opinion only that government is founded, and this maxim extends to the most despotic and most military governments as well as to the most free and most popular.“– David Hume, Scottish philosopher and historian, „Of the First Principles of Government“ 1758

If we’d been born where they were born and taught what they were taught, we would believe what they believe.“– A sign inside the front door of Holy Cross primary school in North Belfast, Northern Ireland, explaining the origin of intolerance and hate.

Ruhrtriennale: Programm-Paket angekommen

Programm-Paket der Ruhrtriennale: Buch, Booklet, Plakat
Prima: Programm-Paket der Ruhrtriennale: Buch, Booklet, Plakat

Eigentlich sollte der Posteingang von Programm-Informationen zu einer Veranstaltungsreihe keine Nachricht wert sein. Doch das Info-Triplett aus Plakat, Buch und Booklet der Ruhrtriennale 2009 | 2010 | 2011 hat es mir angetan.

Ich weiß nicht aus welchem Grunde mich die Materialien zum Stöbern, Innehalten, Verweilen und Lesen anhalten, aber sicher ist, dass sie es tun.

Am 15. August geht es in diesem Jahr los.

Spontan haben mich folgende Veranstaltungen des Jahres 2009 angesprochen:

  • Solo-Performance nach Lyrik von Ernst Jandl
  • Nathan und seine Kinder. Mirjam Pressler liest aus ihren Büchern.
  • Liebe & Finsternis. Amos Oz liest aus seinen Werken.
  • Heaven and Hell. Marianne Faithful et alii
  • Love and Death. Iggy Pop et alii
  • Paradiese. Ein Kinderfest

Zugegebenermaßen alles Alles Geschmackssache. Wer selber stöbern oder sich darüber hinaus das Programm zuschicken lassen will, findet alle viele nützliche Informationen auf der Website der Ruhrtriennale.

Säkularisation! Mein Wunsch: Die religiösen Eiferer in Berlin und anderswo mögen verlieren

Eine verwirrende Parole
Eine verwirrende Parole Anti-Pro-Reli: Pro Ethik plus Religion

Die kleine Probleme, die wir heute im Verhältnis Kirche-Staat haben, wären nicht der Rede wert, wenn endlich die religiösen Gruppen aus den staatlichen Institutionen verschwinden würden.

Berlin:

Am Sonntag entscheidet sich hoffentlich eine Mehrheit der Berliner gegen die sogenannte „Pro-Reli“- Initiative, die den verbindlichen Ethik-Unterricht für Schülerinnen und Schüler sämtlicher ethnischer, religiöser oder auch nichtreligiöser Gruppen abschaffen will und den Weg zurück in die Segregation sucht.

Diese Plakat geht schon mehr Richtung Eindeutigkeit.
Diese Plakat geht schon mehr Richtung Eindeutigkeit.

Münster:

In Münster wird ein Islam Professor bedroht. Er bildet Islam-Lehrer für die staatlichen Schulen aus. Professor Muhammad Sven Kalisch wird bedroht, weil er an der Existenz des Propheten gezweifelt hat. Die von ihm ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer werde vorerst nicht an den öffentlichen Schulen unterrichten, nicht, weil sie schlecht sind, sondern weil es keine zentrale islamische Institution gibt, die dem Schulministerium als Ansprechpartner dienen könnte.

Unterdessen stehen die ersten künftigen Lehrer muslimischer Religion in Münster im Examen. Ihr Einsatz an den Schulen ist nach wie vor nicht möglich, bestätigte ein Sprecher des NRW-Schulministeriums: „Unser Ziel ist ein regulärer islamischer Religionsunterricht an den öffentlichen Schulen”. Dazu aber „braucht es eine anerkannte zentrale Religionsgemeinschaft der Muslime”. DerWesten

Was jetzt noch als kleines Scharmützel im Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland erscheint, hat meiner Meinung nach das Potential zu einem „Religionskrieg“ in einer Gesellschaft in der die bisherigen Profiteure der ungenügenden Säkularisation, nämlich die katholische und die evangelische Kirche, nicht von ihren Privilegien lassen wollen, aber andere religiöse Gruppen erst leise und dann immer lauter auf das gleiche Recht pochen werden:

Das Recht, die Köpfe der Schulkinder zu infiltrieren.

Zur Rache der fehlenden Trennung von Staat und Kirche habe ich mich hier im Blog auch in Bezug auf Muhammad Sven Kalisch am Anfang des Jahres ausführlich geäußert:

Das Arrangement zwischen Staat und katholischer bzw. protestantischer Kirche ging so lange gut, wie diese beiden Religionsgemeinschaften das öffentliche Leben eindeutig dominierten. Doch jetzt wollen die Muslime rein ins Boot:

Hat es bisher einen Aufschrei gegeben, wenn zum Beispiel katholischen Lehrerinnen und Lehrern an staatlichen(!) Schulen die Lehrerlaubnis entzogen wurde, weil sie geschieden waren und erneut heirateten? Da fuckelt die Kirche an den bürgerlichen Existenzen herum und es wird von der Gesellschaft akzeptiert, wenn auch hier und da mit einem privaten Protestgemurmel. weiter hier

Darwin ab Mai: Veranstaltungsreihe an der TU Dortmund

Prof. Dr. Claus Leggewie
Prof. Dr. Claus Leggewie

Unter dem Titel „Darwins (r)evolutionäre Gedanken“ veranstaltet die Fachgruppe Biologie und Didaktik an der Technischen Universität Dortmund in Kooperation mit der Giordano Bruno Stiftung, der Max Traeger Stiftung und der Gesellschaft der Freunde der Universität e.V. das Kolloquium „Biologie und Gesellschaft“.

Zum Auftakt der interdisziplinären Veranstaltungsreihe hält der Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Claus Leggewie am Montag, dem 04. Mai 09, den Vortrag „Die Religiöse Rechte und die Wissenschaft“. Veranstaltungsort: Technische Universität Dortmund, HS 2, Gebäude II, Beginn: 16.45 Uhr, Eintritt frei

Vor 200 Jahren: Charles Darwin geboren

Charles Darwin (Bildquelle: hpd)
Charles Darwin (Bildquelle: hpd)

Heute vor 200 Jahren wurde im englischen Shrewsbury der spätere Naturforscher Charles Darwin geboren. Wer es bis heute verpasst hat, sich mit der Evolutionstheorie auseinander zu setzen, könnte beispielsweise im Dossier der Süddeutschen Zeitung stöbern. Das Sammelsurium auf Wikipedia kann man als Einstieg ruhig meiden. Der Humanistische Pressedienst hat wie jeden Tag einen Agnostiker gefunden. Heute heißt er Charles Darwin.

Wer nicht klicken will, kann in eines seiner alten Biologiebücher schauen. Auch die etwas älteren Bücher ab Klasse 9 oder 10 sind dem Wissensstand der Durchschnittsbevölkerung weit voraus.

Eine der „Lieblingsfragen“, die mir ab und an gestellt werden lautet: „Glauben Sie etwa an Evolution?“ Eine der (falschen) „Lieblingsaussagen“, die ich mir manchmal anhören muß, lautet: „Der Mensch stammt vom Affen ab!“

Ich empfehle darüber hinaus das interessante Interview von Stefan Laurin(„Ruhrbarone“) mit Christoph Lammers (Fachgruppe Biologie an der TU Dortmund).

Nur wegen dieses einen Satzes

Am 8. Februar 1894 wurde Ludwig Marcuse geboren. Wenn ich seinen Geburtstag hier eintrage, dann wegen dieses einen Satzes:

„In Kants Jahren konnte der Aufklärer nicht aufklären, weil man ihn nicht ließ, zu unserer Zeit nicht, weil man ihn nicht liest.“

Interessanter als der Wikipedia Eintrag liest sich dieser Aufsatz.

Bertrand Russell vor 38 Jahren gestorben

Bertrand Russel, A History of Western Philosophy, 1945

Am 2. Februar 1970 ist Bertrand Russell 97-jährig in Penrhyndeudraeth, Wales gestorben.

Ab und zu habe ich die Geschichte der westlichen Philosophie(1945) in der Hand gehabt und manchmal längere Kapitel, aber auch öfter kreuz und quer kürzere Abschnitte gelesen.

Mein Tipp:

Das Buch ein paar Wochen auf den Nachttisch legen und lesen, was gerade gefällt. Russell war ein scharfer, logischer Denker. Es macht auch 64 Jahre nach Erscheinen des Buches Spaß, sich mit Russells Gedanken auseinanderzusetzen.

Als Beifutter zur aktuellen „Papst-Debatte“, empfehle ich das schmale Bändchen „Warum ich kein Christ bin“ (1927, erweitert 1957).

Zu Person und Werk hier ein bisschen auf Englisch. Schadet nix in unserer „globalisierten Welt“ 😉

Bertrand Arthur William Russell (b.1872 – d.1970) was a British philosopher, logician, essayist, and social critic, best known for his work in mathematical logic and analytic philosophy. His most influential contributions include his defense of logicism (the view that mathematics is in some important sense reducible to logic), and his theories of definite descriptions and logical atomism. Along with G.E. Moore, Russell is generally recognized as one of the founders of analytic philosophy. Along with Kurt Gödel, he is also regularly credited with being one of the two most important logicians of the twentieth century.

Over the course of his long career, Russell made significant contributions, not just to logic and philosophy, but to a broad range of other subjects including education, history, political theory and religious studies. In addition, many of his writings on a wide variety of topics in both the sciences and the humanities have influenced generations of general readers. After a life marked by controversy (including dismissals from both Trinity College, Cambridge, and City College, New York), Russell was awarded the Order of Merit in 1949 and the Nobel Prize for Literature in 1950. Also noted for his many spirited anti-war and anti-nuclear protests, Russell remained a prominent public figure until his death at the age of 97….weiter