Umleitung

Pressefreiheit: Weil dem Gemeinderat eines fränkischen Dorfs die Sitzungsberichte in der Lokalpresse nicht passten, hat er mal eben die Pressefreiheit abgeschafft – und kurz darauf zähneknirschend wieder eingeführt … taz

Wirtschaftskrise: Die Gelassenheit der Regierenden in Berlin ist die Gelassenheit der Ignoranten … NachDenkSeiten

Integration in Bestwig? Hodscha wünscht sich mehr Türken in der Freiwilligen Feuerwehr … sauerlandthemen

Brilon: Verpächter bleiben auf PFT- verseuchten Feldern sitzen … derwesten

„Jüdische Zeitung“ vor dem Aus

Erst vor kurzem war ich auf die „Jüdische Zeitung“ aufmerksam geworden und hatte hier im Blog auf ihren Internet Auftritt hingewiesen. Heute entnehme ich sowohl der Frankfurter Rundschau als auch dem Berliner Tagesspiegel, dass die Zeitung vor dem Aus steht. Harry Nutt in der Frankfurter Rundschau:

Alarmismus?“, lautet der März-Aufmacher der Jüdischen Zeitung, der entgegen der plakativen Eröffnung eine differenzierte Reflexion über die moderne Gestalt des weltweiten Antisemitismus zu Grunde liegt. Der Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik analysiert in seinem Essay den antisemitischen Zeitgeist von Duisburg bis China.

„Unabhängige Monatszeitung für zeitgenössisches Judentum“ lautet der Untertitel einer engagiert gemachten Zeitung, für die es eine Selbstverständlichkeit ist, vor kontroversen Positionen nicht zurückzuschrecken (www.j-zeit.de).

Von schonungsloser Offenheit ist auch das Editorial des Verlegers Nicholas R. Werner in der aktuellen Ausgabe: „Mit Blick auf die Anzahl der Leser der Jüdischen Zeitung und auf das bedauerlicherweise niedrige Interesse von Werbekunden (…) besteht in naher Zukunft keine vernünftige wirtschaftliche Perspektive…“ Werner sieht sich gezwungen, das Erscheinen der Zeitung für zwei Monate auszusetzen. Zeit, die er nutzen möchte, um eine langfristige Finanzierung zu sichern. … weiter fr

Im Berliner Tagesspiegel heißt es unter anderem:

Die einzige unabhängige deutschsprachige jüdische Zeitung wird bis auf weiteres eingestellt. Die „Jüdische Zeitung“ ist seit dreieinhalb Jahren einmal im Monat mit einer Auflage von 41 000 Exemplaren unter dem Dach der Werner Media Group in Berlin erschienen. Sie stand in Konkurrenz zur „Jüdischen Allgemeinen Zeitung“, die vom Zentralrat der Juden in Deutschland herausgegeben wird. … weiter im tsp

Schade, dass wieder ein kleine Stück Medienvielfalt zu verschwinden droht.

Leider wieder eine Website mit blöder Werbung :-(

Wenn ich eines überhaupt nicht leiden kann, dann sind es diese blöden „layer-ads“, also Werbeflächen, die sich über die eigentliche Information schieben und mich daran hindern, diese Information aufzunehmen.

Leider hat das „hemer dorfinfo“ genau solch eine Werbung geschaltet und sich damit aus meinem Wahrnehmungsbereich verabschiedet.

Es wird das Dorfinfo nicht schmerzen und mich auch nicht. Von daher: Kein Problem! Tschues! Es war schön euch anlässlich der Gesamtschul-Debatte kennen gelernt zu haben 😉

Sauerländer Bürgerliste : WAZ Krise im Kulturausschuss?

In meinem BriefkastenHeute habe ich eine Pressemitteilung von der Kreistagsfraktion (Hochsauerland) der Sauerländer Bürgerliste (SBL) erhalten. Die SBL informiert über ihren Antrag an den Landrat, einen Vertreter der WAZ bzw. der Gewerkschaft zur nächsten Kulturausschusssitzung einzuladen.

Eine solche, hoffentlich öffentliche Sitzung, könnte meiner Meinung nach sehr informativ sein. Ich persönlich halte den Antrag daher für gut und veröffentliche ihn hier weitgehend ungekürzt.

Hier auch als pdf

SBL-Fraktion möchte Informationen über die Stellenstreichungen bei der WAZ

Innerhalb der WAZ-Gruppe, zu der auch die Tageszeitungen Westfalenpost (WP) und Westfälische Rundschau (WR ) gehören, sind umfangreiche Reduzierungsmaßnahmen der lokalen Redaktionen geplant bzw. bereits durchgeführt worden. Aus besser informierten Kreisen erfährt man, dass ca. 300 Redakteure ihren Arbeitsplatz bei der WAZ verlieren. In vielen Städten sollen einzelne Lokal-Redaktionen komplett geschlossen werden. In Meschede wurde bereits der Lokalteil der WR eingestellt. Leserinnen und Leser und die Öffentlichkeit sind weder vorher noch nachher in ausreichender und geeigneter Form darüber informiert worden.

Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste ist der Ansicht, dass insbesondere für die Kommunalpolitik die lokale Berichterstattung von großer Bedeutung ist. Die Kommunalpolitik lebt auch von der Pluralität der Presse. Bisher wurde das lokalpolitische Geschehen vielfach von erfahrenen und sachkundigen Redakteurinnen und Redakteuren begleitet und dokumentiert. Es ist zu vermuten, dass durch die Kürzungen bei der
WAZ-Medien-Gruppe nicht nur der ein oder die andere WAZ-Mitarbeiter/in, sondern auch die Medienvielfalt auf der Strecke bleibt und somit auch die Zeitungsleserinnen und -leser.

Die SBL vermisst seitens der WAZ offizielle Informationen darüber, wie viele Redakteurinnen und Redakteure ihren Arbeitsplatz verloren haben bzw. verlieren werden und welche Perspektiven diese Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in beruflicher Hinsicht haben. Die Kreistagsmitglieder Reinhard Loos und Matthias Schulte-Huermann sind der Meinung, dass es schwierig ist, unter diesen Umständen die Medienvielfalt aufrecht zu erhalten.

Daher fordert die SBL-Fraktion den Landrat auf, für den nächsten Kulturausschuss einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin der WAZ-Medien-Gruppe und, falls nicht möglich, einen Gewerkschaftsvertreter bzw. eine Gewerkschaftsvertreterin einzuladen, der oder die über alle Fragen, Gründe und Auswirkungen der Reduzierung informiert.

Ruhrbarone: Waldorfschule Bochum unter Druck

Stefan Laurin von den Ruhrbaronen beschäftigt sich in einem interessanten Artikel mit der Waldorfschule Bochum:

Was passiert eigentlich, wenn die Waldorfschüler demnächst genauso zentral geprüft werden wie unsere „staatlichen“ Schüler?

Dass ein Kind nach zehn Jahren die Schule ohne Abschluss verlässt, ist für viele Eltern eine Horrorvision. An Waldorfschulen in NRW könnte sie im Sommer wahr werden, denn zum ersten Mal werden auch Waldorfschüler zentral geprüft. In Bochum droht zwei von drei Kindern das schulische Aus. weiter …

Neoliberaler Horror: Spitzenkandidaten der Grünen favorisieren eine Koalition mit der FDP meint Albrecht Müller … NachDenkSeiten

Grundschüler beten wieder – berichtet Pascal Beucker aus Pesch am Niederrhein … taz

Winterberg: Leserladen der Westfalenpost wird Ende März geschlossen.

Aus für den WP-Leserladen
Das Aus für den WP-Leserladen kommt in wenigen Wochen

Die Bemerkung von Dr. Faust im Protestblog der Gewerkschaften (Hervorhebung von mir)

…Trotz aller Schließungen im redaktionellen und kaufmännischen Betrieb (Leserladen Winterberg ist ja nun auch zum Abschuß freigegeben) will man verstärkten Dienst am Kunden und Leser betreiben…

hat sich als bittere Wahrheit herausgestellt.

Der Leserladen der WP in Winterberg wird zum 31. März 2009 geschlossen.

Der jetzige Kundenbetreuer war erst vor anderthalb Jahren aus Bad Berleburg nach Winterberg versetzt worden. Jetzt gehe es erst einmal weiter in den Leserladen nach Siegen, aber dort sei die Zukunft auch ungewiss. Schlafen könne er, von Existenzängsten geplagt, schon lange nicht mehr gut, und wie die Odysse weitergehe, wisse er auch nicht. Ich frage, ob die Redaktion nebenan zumindest sicher sei, hier in der Touristenhochburg des Sauerlandes.

„Ich glaube, auch die sitzen auch auf einem Pulverfass“, meint ein nachdenklicher Kundenberater, „das ist hier wie Dynamit“.

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WOK WM Winterberg: Stefan Raab bekommt, was er verdient: Verisse … WP und SZ

Blogger erbringen nicht die kommunikative Leistung der klassischen Medien … NZZ

Reklame und Weblogs: Ruhrbarone denken über Parteienwerbung nach … ruhrbarone

HSK: Kindergartenöffnungszeiten: Wer nicht fragt, will keine Antwort … SBL

Soest Teil Zwo: Einige mehr aus 220

Es dauert doch immer ziemlich lange, die Bilder für die Website zurechzuschneiden. Ich habe noch einmal sechs Aufnahmen aus der Anfangsphase der Demonstration ausgewählt.

Nach Gewerkschaftsangaben zählte die Kundgebung 220 Teilnehmer. In den engen Gassen von Soest sah das schon gewaltig aus 😉

Ohne Zynismus meine ich, dass mich selbst diese Zahl noch positiv überrascht hat. Denn die Öffentlichkeitsarbeit der Gewerkschaften scheint doch, vorsichtig ausgedrückt, nicht gewirkt zu haben.

Demo-Ausrüstung
Demo-Ausrüstung

Es konnte zwar der ein oder andere Politiker gewonnen werden seine Solidarität zu bezeugen, aber die Leserschaft war eher ahnungslos in den Soester Geschäften als auf der Demonstration zu finden.

Medienpräsenz
Medienpräsenz

Meines Wissens nach ist die „Aktion Rundzeitung“ bislang noch nicht genügend ausgewertet worden. So bleibt bei mir der Verdacht, dass es sich bei der Protestzeitung um einen eher symbolischen Druck handelte.

Ansonsten müsste es Zahlen darüber geben, wie hoch die Auflage war, wie viele Exemplare wo verteilt wurden, und welche  Rückmeldungen es gab.

0,5 Prozent Sektierer gibt es immer ;-)
Im Toleranzbereich: 0,5 Prozent Sektierer gibt es immer 😉

220 minus Medien minus Funktionäre minus Politiker?

Vielleicht nicht mein Bier.

Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg: kastriert!

Nichts wollte ich heute mehr schreiben. Dann bin ich noch im Dorf essen gegangen. Das kann hier bei uns recht gemütlich sein, und lecker. War es auch. Und entspannend. Bis mir jemand sagte, dass das Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg gar nicht unter diesem, seinem Namen im Telefonbuch stehe.

Kastriert: Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg
Kastriert: Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg

Stimmt! Da steht geschrieben:

Städt. Gymnasium Ursulin-24 9216-0

Das bedeutet ausgeschrieben:

Städtisches Gymnasium Winterberg

Ursulinenstraße 24

59955 Winterberg

Telefon: 02981-9216-0

Städtisches“ hört sich ja auch seriöser an als „Geschwister-Scholl„.

Waren das nicht solche Aufwiegler? Gehören die überhaupt in ein Telefonbuch?

Ironie Ende: Ist das eigentlich bisher niemandem aufgefallen? Keinem Geschichtslehrer? Keinem Lehrer überhaupt? Keinem Winterberger im Besonderen?

Gewiss gibt es dafür eine bürokratische Erklärung, gewiss, gewiss …

Wer kümmert sich darum? Oder ist das egal?

WAZ-Protest: zurück aus Soest …

Vor einer Stunde bin ich aus Soest zurückgekehrt. Mein erster Eindruck. Es war in Ordnung. Die beiden besten Redner kamen zum Schluss. Der Bürgermeister von Soest und der Chefredakteur der Westfalenpost Soest der Betriebsratsvorsitzende der WP.

Da ich mich während der Demonstration auch um die Familie kümmern musste, war ich mental nicht 100 % im Geschehen, aber physisch voll anwesend.

Aufschreiben konnte ich nichts. Aber es waren so viele Reporter, Fotografen und Kameraleute dabei, dass kein Detail verloren gegangen sein wird 😉

Daher hoffe ich darauf, dass irgendwer ein lesbares Transkript der beiden oben genannten Redebeiträge für zum Beispiel einen Bericht im Protest-Blog hingezaubert bekommt.

Ein paar erste Fotos (meine Spiegelreflex war die Kleinste 😉 ) zum Schluss dieses Kurzberichts:

Bei der Auftaktveranstaltung
Teilnehmer bei der Auftaktveranstaltung
Eines der meist fotografiertesten Motive
Eines der meist fotografierten Motive
Durch die Gassen der Soester Innenstadt zur WP
Durch die Gassen der Soester Innenstadt zur Westfalenpost
Am Rande des Zuges
Am Rande des Zuges
Der Bürgermeister von Soest
Eine engagierte Rede: Der Bürgermeister von Soest
Fand deutliche und bewegende Worte: Der Betriebsratsvorsitzende der WP
Fand deutliche und bewegende Worte: Der BR der WP