Warnstreik der Journalisten und Drucker wird auf Donnerstag und Freitag ausgeweitet.

Liste der Streikbüros (grafik: djv)
Liste der Streikbüros (grafik: djv)

Düsseldorf/Frankfurt. (djv) Zur großen Protestkundgebung morgen in Frankfurt (siehe auch hier im Blog) rufen DJV-NRW und ver.di zum Warnstreik auf.

Zusätzlich erhalten die meisten Verlage in NRW auch für den Freitag einen Streikaufruf. Damit soll weiterer Druck aufgebaut werden, der die Verleger  zum Umdenken bringen soll.

Folgende Betriebe werden für Donnerstag und Freitag aufgerufen:
Bild NRW, Express, Die Glocke, Bonner Generalanzeiger, Bonner Rundschau, Haller Kreisblatt, Hellweger Anzeiger, Iserlohner Kreisanzeiger, Kölner Stadtanzeiger, Kölnische Rundschau, Lippische Landeszeitung, Mindener Tageblatt, Neue Westfälische, Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung, Recklinghäuser Zeitung, Rheinische Post, Ruhr Nachrichten, Vlothoer Anzeiger, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Westfälische Rundschau, Westfalen-Blatt, Westfalenpost, Westdeutsche Zeitung, Marler Zeitung, Dattelner Morgenpost, Hertener Allgemeine, Stimberg Zeitung, Waltroper Zeitung.

Folgende Zeitungen werden nur am Donnerstag zum Streik aufgerufen:
Aachener Nachrichten, Aachener Zeitung, Handelsblatt.

Achtung!
Am Donnerstag wird es für DJV-Mitglieder keine Streiklokale in NRW geben. Die Streiklisten für den Donnerstag liegen in den Bussen (Abfahrtszeiten und –orte siehe Anhang) aus. Dort können sich Mitstreikende auch gleich für den Freitag eintragen.
(Sollte auf der Hinfahrt keine Liste ausliegen, kann diese bei Christian Weihe in Frankfurt angefordert werden.)

Wer am Donnerstag aus irgendeinem Grund leider nicht mit nach Frankfurt fahren kann, geht am Freitag in eines der oben veröffentlichten Streiklokale (und trägt sich dort für beide Tage ein).

Für Ostwestfalen können Streiklisten per E-Mail bei Norma Langohr angefordert werden: n.langohr@djv-owl.de.

Die Gewerkschaft appelliert: Fahrt bitte möglichst mit nach Frankfurt. Die Kundgebung dort muss deutlich erkennbar der Schwerpunkt unserer Aktionen sein. Da kommt es auch auf die Menge an. Es ist also ganz wichtig, dass morgen ganz viele Kollegen mit nach Frankfurt kommen – auch wenn die Anreise lang ist.

Zur Anreise noch ein paar praktische Hinweise:

    Die Busse werden am Mainufer unterhalb des Römerberges am „Mainkai“ parken. Dieser Bereich ist für uns von 10 bis 16 Uhr gesperrt.

    Es wird insgesamt ca. 40 Busse geben. Deshalb ist es sinnvoll, sich das Kennzeichen des Busses und ggf. die Handynummer des Busfahrers zu notieren.

    Drei bis vier Helfer sind vor Ort und werden den Fahrgästen den Weg zum Römerberg weisen. Zudem sind sie Ansprechpartner für die dortige Polizei.

Streikgeld-Antrag (Quelle djv)

Hier finden Sie die Streikgeldanträge. Bitte beachten Sie den Hinweis auf die Unterlagen, die mitgeschickt werden müssen. Die Anträge gelten nur für Mitglieder des DJV-NRW.

Für Festangestellte:

Antrag Streikunterstützung Feste mit Logo DJV (pdf)

Antrag Streikunterstützung Feste mit Logo DJV (doc)

Für Freie:

Antrag Streikunterstützung Freie mit Logo DJV (doc)

Antrag Streikunterstützung Freie mit Logo DJV (doc)

Noch drei Tage: Streik und Demonstration der Journalisten und Drucker in Frankfurt.

Aufruf der Journalistengewerkschaften zu Streik und Demo. (grafik: djv)
Aufruf der Journalistengewerkschaften zu Streik und Demonstration (grafik: djv)

„Die Situation bei den Tarifverhandlungen für die rund 14 000 Redakteurinnen und Redakteure an deutschen Tageszeitungen spitzt sich zu. Rund 5000 warnstreikende Kollegen seit Mitte Februar haben die Verleger noch nicht von ihrem Sparwahn abbringen können“, meint der Deutsche Journalisten Verband (DJV) und ruft gemeinsam mit den DGB-Gewerkschaften ver.di und der Deutschen Journalisten Union (dju) für den kommenden Donnerstag zu einer zentralen Demonstration in Frankfurt/Main auf.

Ein junger Kollege solle beispielsweise nach dem Willen der Verleger künftig ein Viertel weniger verdienen, dafür aber Abitur sowie Studium, Auslandsaufenthalt und Berufserfahrung vorweisen. „Sie wollen kluge Köpfe für wenig Geld!“, heißt es bei der dju.

Für alle Arbeitnehmer solle die betriebliche Altersvorsorge gekappt, die Arbeitszeit verlängert, Weihnachtsgeld gekürzt und das Urlaubsgeld nur noch optional gezahlt werden.

Wenn sich die Zeitungseigentümer damit durchsetzten, so die Gewerkschaft, koste das bis zu 1,5 Monatsgehälter im Jahr.

Zwar begleiten wir in unserem Blog die Tagespresse sehr kritisch, unterstützen aber die Tarifauseinandersetzung der Kollegen solidarisch.

Es ist nicht leicht, im Hochsauerland mit wenigen Leuten eine gute Lokalzeitung zu machen. Im Grunde genommen gibt es sie noch gar nicht – die gute Lokalzeitung.

Ein Tag Streik stärkt das Rückgrat mehr als 365 Tage die Faust in der Tasche ballen. Wir hoffen daher, dass die Kollegen unserer Lokalzeitung, der Westfalenpost, den Weg nach Frankfurt finden.

Denn kritischer Journalismus wird von JournalistInnen mit Rückgrat gemacht.

Und so soll es am Donnerstag organisatorisch aussehen:

In Nordrhein-Westfalen werden an den folgenden Orten gemeinsame kostenlose Busse von dju, ver.di und DJV für die Fahrt nach Frankfurt (und natürlich auch wieder zurück) bereitstehen:

  • 07:00 Uhr Duisburg Busbahnhof an der Mercator Straße, vor dem Hauptbahnhof
  • 07:45 Uhr Düsseldorf Busbahnhof Konrad Adenauer Straße, vor dem Hauptbahnhof
  • 07:30 Uhr Dortmund Busbahnhof Steig 2, gegenüber Hauptbahnhof
  • 07:30 Uhr Menden Battelfeld Wiese
  • 07:50 Uhr Iserlohn Seilersee-Restaurant
  • 08:15 Uhr Hagen Höing
  • 08:40 Uhr Lüdenscheid Lüdenscheid-Mitte, P + R an der A 45
  • 09:15 Uhr Siegen Freudenberg, P+R an der A 45 (vor dem Parkhotel)
  • 07:45 Uhr Essen ver.di Bezirk, Hollestraße 3, Essen
  • 07:45 Uhr Essen Offset Druckerei Kaiser, Frohnhauser Straße 20
  • 07:45 Uhr Köln DGB-Haus, Hans-Böckler-Platz 9
  • 09:00 Uhr Bonn Bonner Generalanzeiger, Justus-von-Liebig-Straße
  • 05:45 Uhr Minden Kanzlersweide
  • 06:05 Uhr Herford Theaterplatz
  • 06:30 Uhr Bielefeld Oelmühlenstraße
  • 06:45 Uhr Bielefeld Sennestadt, Industriestraße
  • 07:15 Uhr Paderborn Fürstenweg/Parkplatz Rolandsbad

In Frankfurt ist folgender Ablauf geplant:

  • 11.00 Uhr:            Ankunft in Frankfurt, anschließend Fußweg zum Römer
  • 12:00 Uhr:            Beginn der Kundgebung
  • 14:00 Uhr:            Ende der Kundgebung anschließend Fußweg zu den Bussen
  • 15.00 Uhr:            Rückfahrt der Busse

DJV und ver.di werden an diesem Tag in NRW zu einem ganztägigen Warnstreik aufrufen. Streiklisten liegen in den Bussen aus (bitte unbedingt eintragen, um die Auszahlung des Streikgelds bzw. Honorarausfalls für Freie zu sichern).

Infos des DJV

Infos der dju

Umleitung: Lehrer am Pranger, Terror, Modelldörfer, Unter-Tarif in Olsberg und mehr.

Lehrer: kommen jetzt an den Pranger … taz

Integrationskurse: können stumm machen … ruhrbarone

Terror: das Rede-Karussell … sprengsatz

Wachstum? Wachstum! … weissgarnix

Pro NRW: flunkern gehört zum Handwerk … nrwrechtsaußen

Grundschulschließungen: Am 30.11. tagt der Schulausschuss und berät darüber ob und welche Grundschulstandorte im Bereich der Verbundschulen *Altes Testament* und Stockum geschlossen werden sollen … gruenesundern

Modell-Dörfer: und jährlich grüßt das bieseveih … wiemeringhauser

Unterbezahlt im AquaOlsberg: Auch das „AquaFun“ in Soest und das „AquaOlsberg“ sind dem Verdi-Vertreter ein Dorn im Auge. „Wir halten die Löhne für gerechtfertigt“, sagt Andreas Rüther, Geschäftsführer des „AquaOlsberg“. Seine knapp 60 Angestellten bekommen weder Feiertags- oder Nachtzuschläge noch Weihnachtsgeld … DerWesten

Medien: ver.di warnt vor weiteren Sparorgien bei Zeitungen und Zeitschriften

In unserem BriefkastenEine Pressemeldung von ver.di:

Anlässlich von Forderungen etwa der SPD-Medienholding DDVG, die „Personalkosten in Verlagen strukturell auf den Prüfstand zu stellen“, warnt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vor weiteren Sparorgien in Verlagen, Druckereien und Redaktionen. Wie der Geschäftsführer der DDVG selbst konstatiert, seien „Personalkosten, Prozesse und Personalstärke bis zur Schmerzgrenze“ ausgereizt. Diese Einschätzung deckt sich mit der Analyse von ver.di, wonach in den letzten zehn Jahren kontinuierlich und unabhängig von der Ertragslage der jeweiligen Verlage Personal abgebaut oder in prekäre und kostengünstigere Arbeitsverhältnisse abgedrängt wurde. Manch ein Verlag habe mittels dieser personellen Einschnitte konstante Renditeerwartungen von Konzernen und Gesellschaftern bedient. Zugleich sei auf Angestellte genauso wie auf freie Mitarbeiter in Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen ein teilweise unerträglicher Arbeitsdruck ausgeübt worden.

„Im Vorfeld der am 14. September beginnenden Tarifrunde für Beschäftigte von Zeitungsredaktionen und laufenden Tarifverhandlungen für Zeitschriftenredakteure ist der Vorstoß der DDVG ein durchschaubares Manöver“, stellt ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel, fest. Selbstverständlich sei ver.di offen für einen Dialog über die Zukunftsbedingungen in Verlagen. In einzelnen Verlagen führe dies zu konstruktiven Lösungen, bei denen auch Arbeitnehmer zum Erhalt der Verlage beitragen. Bedingung dafür sei allerdings immer, dass die Personalstärke erhalten bleibe und Lohndumping etwa über den missbräuchlichen Einsatz von Leiharbeit abgestellt werde. Ohne attraktive Arbeitsbedingungen und eine Verbesserung der Einkommenssituation insbesondere auch der freien Mitarbeiter könnten die Verlage ihre Zukunftsaufgaben allerdings nicht lösen, so von Fintel weiter.

Siehe dazu auch die Diskussionsbeiträge im Gewerkschaftsblog Medienmoral NRW.