Wird die Westfalenpost teurer?

Die WAZ-ZentralredaktionHeute abend habe ich über Twitter erfahren, dass die Bezugsgebühren, also das Abonnement der WAZ-Zeitungsprodukte, zu denen die Westfalenpost gehört, demnächst erhöht werden sollen.

Der Twitter-Beitrag bezieht sich auf eine lapidare Aussage im Gewerkschaftsblog „medienmoral-nrw“ von Verdi und dju.

Da sich bei uns im Hochsauerland weder das Print-Produkt „Westfalenpost“, noch die Lokalnachrichten auf „DerWesten“ verbessert haben, könnte ich mir ebenso wie der anonyme Nutzer bei „medienmoral“ vorstellen, dass weitere Abonnements gekündigt werden.

Ich selbst habe inzwischen die Hoffnung auf Qualitätsjournalismus im Lokalen aufgegeben, setze mich meist gar nicht mehr mit der Berichterstattung der WP auseinander.

Der Wiemeringhauser im Nachbartal hat zur Zeit mehr Feuer unterm Hintern als ich.

Der Schreiber diese Zeilen leidet auf Grund der permanenten Unterforderung an einem ausgewachsenen Medienkritiker Burnout und empfindet nur noch gewerkschaftlich orientierte Empathie mit den WP-Lokaljournalisten.

Manchmal ist man zur richtigen Zeit NICHT am falschen Ort. Glück gehabt, wirklich nur Glück.

Baby Schimmerlos war vor 24 Jahren.

Update: WAZ –  Eignerfamilie Brost mit neuem Manager:
Riesenbeck löst Pöllath ab

Medienmoral NRW hat Ableger in Thüringen bekommen

Gerade gefunden:

„Medienmoral-NRW hat einen Ableger bekommen: Der DJV-Landesverband Thüringen hat seinen eigenen Blog gestartet – www.medienmoral-thueringen.de.

Auch in Thüringen rappelt es. Das wissen wir spätestens, seit die WAZ-Mediengruppe Ende November mitteilte,  dass der langjährige Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen, Sergej Lochthofen, “andere Aufgaben” übernehmen soll und durch Paul-Josef Raue abgelöst wird …“

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Das Petra-Prinzip: Katharina Borchert verlässt vorzeitig den WAZ-Westen

Das Peter-Prinzip wurde mit Notizen von Laurence J. Peter durch Raymond Hull in ihrem Buch The Peter Principle (1969, William Morrow, New York City) formuliert:

„In a hierarchy every employee tends to rise to his level of incompetence.“

auf deutsch

„In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen.“

(Quelle: wikipwdia)

Kai-Hinrich Renner berichtet im  Hamburger Abendblatt unter anderem (gegen Ende seines Medienberichts):

Die Verluste von “ Der Westen „, dem Online-Portal der Ruhrgebietszeitungen der WAZ-Gruppe , sind wohl höher als erwartet. Nun versucht die Essener Verlagsgruppe gegenzusteuern. Offenbar ist vorgesehen, die Titel der Blätter, die bisher hinter der Dachmarke „Der Westen“ zurückstehen müssen, online zu stärken. „Es wird diskutiert, ob wir die Marken unserer NRW-Zeitungen im Internet nicht stärker einsetzen sollten“, sagt ein Verlagssprecher. „Die Entscheidung dieser Diskussion ist aber offen.“

Katharina Borchert , Chefredakteurin von „Der Westen“ und Geschäftsführerin von WAZ NewMedia wird das Ende dieser Diskussion nicht mehr abwarten. Sie verlässt das Haus wesentlich früher als ursprünglich geplant: Kommenden Freitag hat sie ihren letzten Arbeitstag. Bei ihrem neuen Arbeitgeber, der SpiegelNet GmbH, für die sie als Geschäftsführerin von Spiegel Online wirken wird, tritt sie statt am 1. April schon am 1. März an. Einen Nachfolger für sie gibt es einstweilen weder bei „Der Westen“ noch bei der WAZ NewMedia.

Auch im Protest-Blog der Journalistengewerkschaften „medienmoral“ führt die Meldung mit dem Titel „Borchert geht früher – was ändert sich bei DerWesten.de?“ zu (wahrscheinlich) interessanten Diskussionen.

Update: Heute Betriebsversammlung der WAZ-Redakteurinnen und Redakteure

Diese Meldung habe ich gestern in der „Umleitung“ völlig vergessen:

„Am Mittwoch, 30. September, wird es in der Gruga-Halle Essen, Messe-Centrum Süd, im Saal Deutschland um 11 Uhr wieder eine Betriebsversammlung für die verbliebenen etwa 600 Redakteurinnen und Redakteure der vier NRW-Zeitungstitel der WAZ-Mediengruppe geben. Auf ihr soll, so die begründete Vermutung der Betriebsräte, von Gruppengeschäftsführer Bodo Hombach verkündet werden, dass die Sparmaßnahmen und die größten personellen Einschnitte in der Geschichte der WAZ-Gruppe ohne betriebsbedingte Kündigungen vollzogen werden. Wie dies die Betriebsräte immer gefordert haben …“ alles lesen bei medienmoral

Update: Inzwischen ist die Betriebsversammlung beendet und die ersten Einschätzungen erscheinen bei medienmoral:

Der Qualitätsverlust in den Tageszeitungen wurde in der Betriebsversammlung der vier WAZ-Titel deutlich angesprochen, sowohl von den Betriebsräten als auch von den übrigen Anwesenden. Überstunden en masse,  vielzuviel “Verwaltungsaufwand” bei den Desk , keine Zeit mehr für vernünftige Recherche, Krankheitsfälle, die bei “normalem” Arbeitsfluss nie vorgekommen wären, Arbeitsübernahme aus den nicht mehr vorhandenden Geschäftsstellen. “Wenn wir Redakteure diese Leserbeschwichtigungen nicht vornehmen würden, hätten wir noch viel mehr Abbestellungen”. Die Unterbesetzung der Redaktionen wird sich noch mehr verschärfen – so eine Kollegin – wenn die nicht mehr in der Statstik befindlichen Redakteure gehen, die noch einige Monate arbeiten müssen bis ihre Aufhebungsverträge greifen …

Aktuell: Katharina Borchert wird neue Geschäftsführerin von SPIEGEL ONLINE

Katharina Borchert (36), Chefredakteurin von DerWesten.de, dem Internetportal der WAZ Mediengruppe, und Geschäftsführerin der Online-Tochter WAZ NewMedia, übernimmt zum 1. April 2010 die Geschäftsführung der SPIEGEL ONLINE GmbH, einem Unternehmen der SPIEGELnet GmbH.

Damit ist bewiesen, dass demjenigen, der sich hier im Blog mit mir streitet, eine große berufliche Karriere vor die Füße gelegt ist. Guckt mal dort oder hier 😉 Im WAZ-Protestblog der Gewerkschaften schlug ihr während ihres Wirkens eine gewisse Hassliebe entgegen. Viele wurden nicht damit fertig, dass ein mutmaßlicher CDU Protege ohne abgeschlossenes Studium eine derart steile Karriere macht.

Sei es drum. Aus dem Joschka ist auch was geworden, und Hamburg, wenn es denn dorthin ginge, ist eine sehr schöne Stadt.

Ernst geht es weiter:

„Wir freuen uns, dass wir mit Katharina Borchert eine ausgewiesene Internet-Expertin ge-
winnen konnten, die an der Schnittstelle zwischen Redaktion und kaufmännischem Bereich
den Ausbau unserer publizistischen Online-Angebote vorantreiben wird“, sagt Fried von
Bismarck, Geschäftsführer der SPIEGELnet GmbH. „Aktuell: Katharina Borchert wird neue Geschäftsführerin von SPIEGEL ONLINE“ weiterlesen