NRW hatte im Jahr 2021 bundesweit die größten Klassen im Primarbereich

Durchschnittlich 23,5 Schülerinnen und Schüler bildeten eine Klasse. Beim Verhältnis von Schülerinnen und Schülern zu Lehrkräften lag NRW im Bundesdurchschnitt bei 14,8.

Grafik: IT.NRW

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2021 besuchten in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich 23,5 Schülerinnen und Schüler im Primarbereich eine Klasse. Der Bundesdurchschnitt lag bei 20,9 Kindern je Klasse. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich der Veröffentlichung der Publikation „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich” mitteilt, lag NRW beim Verhältnis der Schülerinnen und Schüler zu Lehrkräften hingegen im Bundesdurchschnitt: Im Primarbereich wurden durchschnittlich 14,8 Schülerinnen und Schüler von einer Lehrkraft betreut.

Im Vergleich der Bundesländer zeigt sich eine große Spanne der durchschnittlichen Klassengröße im Primarbereich: Während NRW den bundesweit höchsten Wert hatte (23,5), wies Rheinland-Pfalz mit 18,6 die geringste durchschnittliche Klassengröße auf. Die meisten Schülerinnen und Schüler je Lehrkraft gab es 2021 in Mecklenburg-Vorpommern (16,1). Hingegen wurden im Saarland im Schnitt nur 12,6 Schülerinnen und Schüler des Primarbereichs von einer Lehrkraft betreut. Der Primarbereich umfasst in NRW die Klassen 1 bis 4 an Grundschulen, Volksschulen, PRIMUS-Schulen, Freien Waldorfschulen und Förderschulen.

Diese und weitere Ergebnisse finden Sie in der neuen Ausgabe der Publikation „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich”, die im Webshop von IT.NRW zum kostenlosen Download zur Verfügung steht. Die Publikation knüpft direkt an den am 12. September 2023 von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichten Datenreport „Bildung auf einen Blick” an.

Die hier betrachteten Daten für Nordrhein-Westfalen stammen aus der Statistik der allgemeinbildenden Schulen, zu der etwa 5 000 Schulen Daten an das Statistische Landesamt liefern. Zur Berechnung der durchschnittlichen Klassengröße wird die Anzahl der Schülerinnen und Schüler durch die Anzahl der Klassen dividiert. Das Schülerinnen- und Schüler-Lehrkräfte-Verhältnis wird berechnet, indem die Zahl der Schülerinnen und Schüler durch die Zahl der Lehrkräfte (gemessen in Vollzeitäquivalenten) geteilt wird. Ein Vollzeitäquivalent ist eine Maßeinheit, welche einer Vollzeitanstellung entspricht. Der Begriff Lehrkräfte bezieht sich auf voll qualifiziertes Personal an Schulen, das direkt mit dem Unterricht der Schülerinnen und Schüler befasst ist (ohne Hilfslehrkräfte und andere Hilfskräfte).

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Weiterführende Ergebnisse zu den Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2022/23 je Klasse und je Lehrkraft differenziert nach Schulformen für NRW

Weiterführende Ergebnisse zu den Schülerinnen und Schülern an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in NRW in der Landesdatenbank NRW

Weitere Daten und Informationen zu diesem Thema:

Durchschnittlich 23,5 Schülerinnen und Schüler je Klasse an Grundschulen in NRW

In NRW lag die durchschnittliche Schülerzahl je Lehrer/-in (Vollzeit-lehrereinheit) an den allgemeinbildenden Schulen (ohne Weiterbildungskollegs) im Schuljahr 2021/22 bei 13,0.

Düsseldorf (IT.NRW). Durchschnittlich 23,5 Grundschülerinnen und Grundschüler lernten im Schuljahr 2021/22 gemeinsam in einer Klasse. Die sog. Klassenfrequenz lag damit auf dem Niveau des Schuljahres 2020/21.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Schulanfangs in NRW mitteilt, kamen an Grundschulen im Schnitt jeweils 15,7 Schülerinnen und Schüler auf eine Lehrkraft (Vollzeitlehrereinheit); im Schuljahr davor hatte dieser Wert bei 15,8 gelegen.

Die landesweit niedrigsten Klassengrößen an Grundschulen gab es im Schuljahr 2021/22 in Hallenberg (19,1) im Hochsauerlandkreis, in Kall (19,3) im Kreis Euskirchen und in Horstmar (19,4) im Kreis Steinfurt. Die höchsten Grundschulkassengrößen wurden für Datteln (26,1) im Kreis Recklinghausen, Monheim am Rhein (25,9) im Kreis Mettmann und Herne (25,9) errechnet.

Insgesamt lag die durchschnittliche Schülerzahl je Klasse an den allgemeinbildenden Schulen in NRW (ohne Weiterbildungskollegs und ohne die Jahrgangsstufen der Sekundarstufe II) im Schuljahr 2021/22 bei 23,4 Schülern. An Gesamtschulen und Gymnasien waren die Klassenfrequenzen mit jeweils durchschnittlich 26,8 Schülern am höchsten. Die niedrigsten Klassengrößen wurden für Förderschulen (11,0 im Bereich der Grund-/Hauptschulen; 9,9 im Bereich Realschule/Gymnasium) ermittelt.

Die durchschnittliche Schülerzahl je Lehrer-Vollzeitäquivalent lag an den allgemeinbildenden Schulen (ohne Weiterbildungskollegs) bei 13,0. Den höchsten Wert weist die Volksschule mit 18,2 Schüler/-innen pro Vollzeitlehrereinheit auf; Grund- und Realschulen folgen hier mit durchschnittlich 15,7 bzw. 15,3 Schülern auf den Plätzen zwei bzw. drei. An Förderschulen (im Bereich Realschule/Gymnasium) kamen im Schnitt 4,4 Schüler auf ein Lehrer-Vollzeitäquivalent (im Bereich Grund-/Hauptschule: 5,5).

Methodische Erläuterungen und Information zur Rundung aufgrund datenschutzrechtlicher Vorgaben.

Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer-Vollzeitäquivalente an allgemeinbildenden Schulen in NRW im Schuljahr 2021/22 (Gemeindeergebnisse)(PDF)

Eine interaktive Schulkarte des Landes Nordrhein-Westfalen

Aktuelle Infografiken mit Kernergebnissen der amtlichen Schulstatistik

Weitere Ergebnisse der Schulstatistik in der Landesdatenbank NRW

Schulen im Hochsauerlandkreis: Realschulen und Gymnasien haben die größten Klassen

Anfrage und Antwort (screenshots: zoom)
Anfrage und Antwort (screenshots: zoom)

Düsseldorf. Im letzten Schuljahr 2011/2012 haben alle 18 staatlichen Realschulen und Gymnasien des Hochsauerlandes die Bandbreiten für die Klassengrößen*** überschritten. Die Zahl der Klassen variiert dabei von zwei (Gymnasium Sundern) bis elf (Realschule Neheim), entspechend 10% bzw. 61% aller Klassen der jeweiligen Schule.

Diese Angaben gehen aus einer Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Abgeordneten Yvonne Gebauer und Ingola Schmitz vom Juli 2012 liegt vor:  mmd16-683

„Insbesondere sehr große Klassen, welche die festgelegten Bandbreiten der jeweiligen Schulformen überschreiten, können den Pädagogen die Gestaltung eines guten Unterrichts … erheblich erschweren“, so Gebauer und Schmitz. Wiederkehrend erreichten die Landespolitik Beschwerden von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrerinnen und Lehrern über unzureichende Unterrichtsbedingungen an den nordrhein-westfälischen Schulen. Schulrechtlich sei die Überschreitung der Bandbreiten*** zwar in begrenztem Maße erlaubt. Dennoch stellten sehr große Klassen die Lehrerinnen und Lehrer vor besondere Herausforderungen.

Da die Daten für das aktuelle Schuljahr 2012/2013 voraussichtlich erst im Januar 2013 vorliegen werden, enthält die Antwort der Landesregierung die Stichtagsdaten für die beiden zurückliegenden Schuljahre 2010/11 und 2011/12 .

Sollte ich die Zahlen insgesamt interpretieren, wäre ich sehr vorsichtig. Bei den Grundschulen sind wahrscheinlich die sinkenden Schülerzahlen angekommen. Die Hauptschulen sind „als Resterampe“ des Systems nicht mehr  begehrt.

Realschulen und Gymnasien fahren in unterschiedlichem Maße Überlast. Hier sollte man weiterverfolgen, ob die „demografische Rendite“ zumindest teilweise in eine Verkleinerung der Klassen einfließt.

Weiterhin wird ab  dem aktuellen Schuljahr folgend der Einfluss der neuen Schulform „Sekundarschule“ (Hauptschule plus Realschule) interessant zu beobachten sein. „Schulen im Hochsauerlandkreis: Realschulen und Gymnasien haben die größten Klassen“ weiterlesen