HSK: Es fehlen immer noch Kindergartenplätze

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Spielende Kinder, hier nicht in Deutschland (foto: chris)

Obwohl bei uns von Jahr zu Jahr weniger Kinder geboren werden, gibt es im Bereich des Jugendamtes des Hochsauerlandkreises nicht genügend Kindergartenplätze.

Vor allem beim Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren hakt es. 748 Anmeldungen für sogenannte U3-Kinder lagen am 07.03.2012 beim Jugendamt vor (Vorjahr 653). Die Warteliste für U3-Plätze weist derzeit 52 Kinder aus.

Für U3-Kinder gelten gewisse elternbezogene Aufnahmekriterien:
Berufstätigkeit/Ausbildung der Eltern
Eltern arbeitssuchend
Sonstige Gründe; Kindeswohl

82 Anmeldungen von U3-Kindern, deren Eltern keinen vorrangigen Grund für einen Kita-Platz anführen, wurden auch berücksichtigt.

Wie viele Kinder tatsächlich im Kindergartenjahr 2012/2013 den gewünschten Platz bekommen, ist fraglich. So muss bei einigen Einrichtungen noch mit der Heimaufsicht die räumliche Belegung geklärt werden. Mit kurzfristigen Entscheidungen sei nicht zu rechnen, erklärt die Verwaltung in der Vorlage zur Sitzung des Kreisjugendhilfeausschusses, der am Montag dem 12.03.2012 getagt hat.

Eltern haben seit einigen Jahren die Möglichkeit zwischen 3 „Buchungsfenstern“ zu wählen, und zwar zwischen 25 Stunden pro Woche, 35 Stunden pro Woche und 45 Stunden pro Woche. Die 45 Stunden-Betreuung wird immer mehr zum Renner. Im Kiga-Jahr 2008/2009 wurde sie „nur“ für rund 23 Prozent der Kinder gebucht; im Kiga-Jahr 2012/2013 liegt der Prozentsatz bei 37 und ist also um 14 Prozentpunkte höher als vor 5 Jahren.

(Zum Kreisjugendamt gehören alle Städte und Gemeinden außer Arnsberg, Schmallenberg und Sundern. Diese drei Kommunen haben ein eigenes Jugendamt.)

GEMA will für’s Singen Gebühren. Piraten kontern und verteilen Liederbücher mit gemeinfreien Stücken an Arnsberger Kindergärten

So groß sehen Piraten aus, wenn sie von einem Kindergartenkind fotografiert werden: Der stellvertretende Crewsprecher Sven Salewski (links) verteilte zusammen mit dem Crewsprecher Daniel Wagner (rechts) die Liederbücher (foto: wagner)
So groß sehen Piraten aus, wenn sie von einem Kindergartenkind mit der Piratenkamera aufgenommen werden: Der stellvertretende Crewsprecher Sven Salewski (links) verteilte zusammen mit Crewsprecher Daniel Wagner (rechts) die Liederbücher (foto: piraten)

Arnsberg. (piraten_pm) Am vergangenen Mittwoch waren Mitglieder der Piratencrew „U01“ für die Musikpiraten e.V. unterwegs, um die Liederbücher „Kinder wollen singen“ des gemeinnützigen Vereins Musikpiraten im Stadtgebiet der Stadt Arnsberg zu verteilen.

GEMA verlangt pauschale Gebühren und lange Listen
Die GEMA war bereits zum Martinsfest und zur Weihnachtszeit 2010 im Auftrag der VG Musikedition an viele Kinderbetreuungseinrichtungen herangetreten. Für die Möglichkeit, Notenblätter von altbekannten Kinderliedern zu kopieren, verlangte sie neben einer pauschalen Gebühr außerdem eine genaue Auflistung der kopierten Lieder inklusive Komponist, Verleger und Anzahl der Kopien.

Die Antwort: ein Liederbuch mit gemeinfreien Stücken
Der Verein Musikpiraten e.V. hat daraufhin ein Liederbuch mit gemeinfreien Stücken zusammengestellt. Innerhalb von vier Monaten haben die Musikpiraten es geschafft, mindestens ein Buch für jede der 50299 Einrichtungen in der Bundesrepublik durch Spenden zu finanzieren. Alle Lieder stehen unter freien Lizenzen und dürfen ohne Bürokratieaufwand und Kosten jederzeit kopiert und verbreitet werden.

Von allen Kinderbetreuungseinrichtungen gerne angenommen
„In allen Kindergärten, die wir besuchten ,war das Thema wohl bekannt. In einem Fall ist sogar bereits ein Verfahren mit der GEMA am laufen.“, sagte der stellvertretende Crewsprecher Sven Salewski. „Rechtlich ist das einwandfrei, moralisch ist dies aber nicht vertretbar. Die Liederbücher wurden aber von allen Kinderbetreuungseinrichtungen gerne angenommen.“, fügte der Crewsprecher Daniel Wagner an.

Diese Lieder gehören der Allgemeinheit
Schließlich handelt es sich bei allen Musikstücken in dem Liederbuch um gemeinfreie Stücke. Dies bedeutet, dass die Komponisten der Stücke seit mehr als 70 Jahren tot sind und diese somit der Allgemeinheit gehören. Die GEMA kann darauf keine Ansprüche mehr erheben.

Wie können Kindergärten weitere Liederbücher erhalten?
Dennoch waren einige Kindergärten im Arnsberger Stadtgebiet nicht geöffnet, so dass keine Liederbücher an diese abgegeben werden konnten. Da wir diesen Kindergärten gerne die Möglichkeit bieten möchten, auch ein Liederbuch zu erhalten, bieten wir diesen an, sich bei uns per E-Mail zu melden.

Freiwillige Helfer gesucht
Auch weiterhin sucht der als gemeinnützig anerkannte Musikpiraten e.V. nach freiwilligen Helfern bei der Verteilung, insbesondere auch im Hochsauerlandkreis. Wer mitmachen möchte, kann sich direkt an die Piraten wenden: 

E-Mail: kontakt@piratenpartei-hsk.de

Kindergartenbeiträge sollen bis zu 18,5% steigen.

In unserem BriefkastenMeschede (sbl) Um bis zu 18,5% sollen die Kindergartenbeiträge im HSK steigen. So sieht es die Beschlussvorlage der Verwaltung für den Jugendhilfeausschuss am Mittwoch und für die Kreistagssitzung am Freitag vor.

Es wird mit jährlichen Mehreinnahmen von insgesamt 311.664 Euro kalkuliert, das sind durchschnittlich 99,73 Euro je betragszahlendem Kind. Dadurch soll der Beitragsanteil der Eltern ab August 2011 auf 14,14 Prozent der gesamten Kosten aller Kindergärten steigen; derzeit liegt die Beitragsquote bei 13,16 Prozent.

Bei 35 wöchentlichen Betreuungsstunden soll es die größte prozentuale Erhöhung für Eltern mit einem Jahreseinkommen zwischen 15.000 Euro und 25.000 Euro geben: Ihr jährlicher Beitrag soll von 324 Euro auf 384 Euro steigen, also um 18,5 Prozent. Der jährliche Kindergartenbeitrag für Eltern mit mehr als 109.000 Euro Jahreseinkommen soll um 6,7 Prozent steigen, auf 3.996 Euro.

Von Eltern mit einem Jahreseinkommen von weniger als 15.000 Euro soll nach wie vor kein Beitrag erhoben werden. Dies betrifft laut Statistik 597 Kinder; das sind 16 Prozent der Kinder in Tageseinrichtungen. Die Beiträge bei 25 Stunden wöchentlicher Beitreuungszeit verändern sich nicht. Die Erhöhungsbeträge bei 45 Stunden Betreuungszeit sind genau so hoch wie bei 35 Stunden.

Für mehr als zwei Drittel der Kinder wurde bisher eine wöchentliche Betreuungszeit von 35 Stunden gebucht. Etwas mehr als jedes 4. Kind kann 45 Stunden pro Woche im Kindergarten verbringen. Nur für jedes 20. Kind wurden lediglich 25 Stunden pro Woche gebucht.