Das was der Samstag im Haus Busch: Social-Media-Recht für lokale Blogger und Online-Journalisten

Bei "bestem Seminar-Wetter" saßen wir drinnen, während draußen die Kirsche blühte. (fotos: zoom)
Bei „bestem Konferenz-Wetter“ saßen wir im Seminarraum, während im Innenhof die Kirsche blühte. (fotos: zoom)

Ein Wetter für den Ruhrtalradweg. Stattdessen habe ich am Samstag in einem Seminarraum des Haus Busch gesessen. Social-Media-Recht für lokale Blogger und Online-Journalisten war das Thema in Hagen.

Von 10 bis 16.30 Uhr vermittelte uns Diplom-Jurist Christian Zappe die Grundlagen und Fallstricke des rechtssicheren Bloggens und Publizierens.

Das war der Plan:

Wer gut in seinem Blog kommunizieren will, muss wissen, wann, wie und wo er überhaupt kommunizieren darf. Wie vermeide ich rechtliche Fehler bei Lokal-Online-Medien? Wie arbeite ich rechtssicher mit Texten, Bildern, Musik, Video- und Fremdmaterial? Wie kläre ich Nutzungsrechte ab oder gehe mit Creative Commons um? Wie schütze ich meine eigenen Blogartikel, Texte, Bilder und Videos? Vermittelt werden auch die rechtlichen Fallstricke in den Social Media Networks. Ohne eine lange Reise in den Paragrafendschungel werden praxisnah und verständlich die Best-Practice-Kenntnisse im Social-Media-Recht, wie z.B. das Urheberrecht, Persönlichkeitsrecht, Markenrecht, Wettbewerbsrecht, rechtsichere Umgang im Video-Marketing, Rechte und Pflichten der Presse, insbesondere die Sorgfaltspflichten bei Recherche und Veröffentlichung, Urheberrecht von Texten und Bildern, Hinweise zu Impressum und Datenschutz, Verhalten bei Erhalt einer Abmahnung, vermittelt. Ein Handout unterstützt Sie anschließend beim rechtssicheren bloggen, sodass Sie in vielen Fällen ohne rechtlichen Beistand auskommen. Fallbeispiele aus der Praxis vermitteln den aktuellen rechtlichen Stand. Eigene Praxisbeispiele können Sie gerne mitbringen, die während des Seminars besprochen werden.

Für mich ist der Plan auf jeden Fall aufgegangen. Ich habe eine Menge gelernt und bin mit vielen Anregungen zurück ins Sauerland gefahren. Nebenbei fielen auch noch einige Erkenntnisse für meinen eigentlichen Beruf an.

Bloggen ist für mich ein mehr oder weniger zeitintensives Hobby.

Christian Zappe war ein geduldiger Dozent. Über die Grundlagen der Bildrechte wurde am meisten diskutiert.
Christian Zappe war ein kompetenter und geduldiger Dozent. Über die Grundlagen der Bildrechte wurde am meisten diskutiert.

Das Blog „zoom – das Sauerland und mehr …“ wird im August 8 Jahre alt. Das erste dürre Impressum bestand aus Namen und Adresse. Im Laufe der Jahre hat sich die Datenschutzerklärung immer weiter aufgebläht. Das Bloggen, auch wenn es nur eine Freizeitaktivität ist, stellt immer mehr formal-juristische Ansprüche.

Ich werde die fast sieben Stunden Alltags-Jura  im Haus Busch an dieser Stelle nicht nacherzählen.

Ein kleines Nebenprodukt ist die neue Zeile, die jetzt beim Aufruf des Blogs am unteren Bildschirmrand auftaucht, der Hinweis auf Cookies. Muss, so Christian Zappe,  laut EU-Recht, obwohl dieses in Deutschland noch nicht umgesetzt sei, sein.

Ein wesentlicher Gedanke, der mir bei bei meinen Besuchen im Haus Busch immer wieder in den Kopf kommt, ist die Frage, ob es überhaupt noch um das Bloggen im „traditionellen“ Sinn geht, bzw. so wie ich es verstehe.

Ähnlich Wikipedia:

Das oder auch der Blog […] oder auch Weblog […] (Wortkreuzung aus engl. Web und Log für Logbuch) ist ein auf einer Website geführtes und damit meist öffentlich einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem mindestens eine Person, der Blogger, international auch Weblogger genannt, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert („postet“) oder Gedanken niederschreibt.

Häufig ist ein Blog eine chronologisch abwärts sortierte Liste von Einträgen, die in bestimmten Abständen umbrochen wird. Der Blogger ist Hauptverfasser des Inhalts, und häufig sind die Beiträge aus der Ich-Perspektive geschrieben. Das Blog bildet ein Medium zur Darstellung von Aspekten des eigenen Lebens und von Meinungen zu spezifischen Themen, je nach Professionalität bis in die Nähe einer Internet-Zeitung mit besonderem Gewicht auf Kommentaren. Oft sind auch Kommentare oder Diskussionen der Leser über einen Artikel möglich. Damit kann das Medium sowohl dem Ablegen von Notizen in einem Zettelkasten, dem Zugänglichmachen von Informationen, Gedanken und Erfahrungen, etwas untergeordnet auch der Kommunikation dienen, ähnlich einem Internetforum.

Das Handout misst in der Höhe 0,5 cm. Nachlesen!
Das Handout misst in der Höhe 0,5 cm. Nachlesen!

Leider sind BloggerInnen im Wortsinn und wie bei Wikipedia beschrieben bei den Veranstaltungen im Haus Busch unterrepräsentiert, und das ist noch fast ein Euphemismus.

In vielen Diskussionen und Gesprächen steht nicht der Inhalt und die Vernetzung im Vordergrund, sondern die Frage, wie man mit Hilfe einer Blog-Software, bspw. WordPress, eine Internet-Zeitung erstellen kann, die Einnahmen generiert.

Der große Graben besteht also nicht zwischen „guten und schlechten“ Inhalten, sondern zwischen Menschen, für die Gewinnerzielungsabsichten im Vordergrund stehen und jenen, die „alternative“ Inhalte publizieren wollen.

Kurz und gut: Vom inhaltlichen Input des Dozenten war ich begeistert, die Diskussionen mit den TeilnehmerInnen waren sehr anregend, BloggerInnen sind rar.

„Blogger-Samstage“ im Haus Busch in Hagen. Neues Angebot zur Weiterqualifizierung für Lokalblogger in NRW. Samstags-Treffen mit hochrangigen Experten. Start am 9. April

Hagen. (hausbusch_pm) Die Treffen für Lokalblogger gehen weiter. Nur anders. Als „Blogger-Samstage“. Wie gehabt im Haus Busch in Hagen.

Regelmäßig treffen sich Blogger und Online-Journalisten aus NRW vom 9. April 2016 an im Journalisten-Zentrum Haus Busch, um zu lernen, sich gezielt weiterzubilden, zu diskutieren und sich dichter zu vernetzen.

(siehe auch hier im Blog:
http://www.schiebener.net/wordpress/der-bloggertag-2015-im-haus-busch-in-fuenf-bildern/)

An zehn Samstagen bis zum Februar 2017 wird Haus Busch bloggenden Lokal-Journalisten ein maßgeschneidertes Angebot aus Expertenwissen rund um ihren journalistischen Job machen. Die „Blogger-Samstage“ in Haus Busch setzen fort, was die drei Bloggertage im vorigen Jahr als offenes Angebot zu Information und Meinungsaustausch von Bloggern angefangen haben.

Die ausführliche Ankündigung für die Bloggersamstage im Haus Busch ist auf unserer Website online.

Der erste Blogger-Samstag startet am Samstag, 9. April 2016 in Haus Busch.
Von 10 Uhr bis 18 Uhr ist das Programm geplant.
Die Zeit ab 16.30 Uhr ist für Netzwerken und gemeinsame Diskussionen reserviert.
Von 10 Uhr bis 16.30 Uhr geht es mit zwei thematischen Angeboten (siehe Links) und zwei Dozenten um die Weiterqualifizierung für Lokalblogger.

Nach Ostern kommen dann weitere Termine und Inhalte dazu.
Die ersten vier Termine sind 9. April, 30. April, 21. Mai und 25. Juni, jeweils Samstag von 10 Uhr bis 18 Uhr. Weiter geht es dann am 10. September und 8. Oktober 2016.

Hier der aktuelle Stand mit allgemeiner Ankündigung und Termin 9. April:

Allgemeine Ankündigung plus Workshops und Inhalte am 9. April:
http://www.hausbusch.de/weiterbildung/weiterbildung-bloggen.html

Speziell das Thema Social-Media-Marketing mit Bernd Pitz und mit Anmeldeformular online:
http://www.hausbusch.de/weiterbildung/weiterbildung-details.html?workshopNumber=WB16040901

Speziell das Thema Medienrecht hier mit Anmeldeformular online:
http://www.hausbusch.de/weiterbildung/weiterbildung-details.html?workshopNumber=WB16040902

Der DJV-Bloggertag 2015 im Haus Busch in fünf Bildern und einigen Tweets.

Man kann es so sehen, aber auch vollkommen anders, (fotos: zoom)
Man kann es so sehen, aber auch vollkommen anders. (fotos: zoom)

Am Samstag trafen Lokalblogger und andere Medienleute auf Lokalblog-Macher aus NRW.

Unter Moderation von Kai Heddergott, der bereits durch den zweiten Bloggertag geführt hat, ging es zu Beginn noch einmal, wie schon beim zweiten Bloggertag, um das Trägermodell „Genossenschaft“. Dr. Stefan Touchard vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband erläuterte, welche wirtschaftlichen und rechtlichen Voraussetzungen es bei der Gründung einer Genossenschaft gibt.


Im Mittelpunkt der Veranstaltung sollte allerdings die Frage stehen, wie unabhängiger Journalismus in Dörfern und Städten geht, ohne dass man mit seinem „Unternehmen Lokalblog“ abhängig von Anzeigen, Anzeigen-Kunden oder zahlenden Lesern wird.

Wie sie diesen Spagat meistern, erklärte zuerst Sven Oliver Rüsche von den Onlineportalen Oberberg-Nachrichten und Südwestfalen-Nachrichten mit seinem Geschäftsmodell vor. Rüsche ging mit kaufmännischem Entusiasmus darauf ein, wie sich seine seit sechs Jahren bestehenden Nachrichtenportale finanzieren.

In einem leider nichtöffentlichen letzten Referat präsentierte ein münsterländer „Digital-Entrepreneur“ sein Konzept zur Zukunft des lokalen Journalismus.

Die Bloggertage von Haus Busch in Kooperation mit dem DJV-NRW sollten ursprünglich auch eine Reaktion auf die zusehends wachsende Zahl der Ein-Zeitungskreise im Land sein. Oft, so heißt es in der Pressemappe des Hauses, sicherten dort Lokalblogger die Meinungsvielfalt. Das Journalisten-Zentrum Haus Busch habe es sich auf die Fahnen geschrieben, diesen Bloggern Treffpunkt und Heimat zu sein.

Inhaltlich haben sich die Bloggertage aber immer mehr dem Thema „digitale Publikationsplattformen“ auch fernab der sogenannten Bloggerszene genähert.

Das Geschäftsmodell Sven Oliver Rüsche könnte beispielsweise nicht weiter vom Konzept des vernetzten Lokalbloggers oder Bloggerin entfernt sein. Es hörte sich eher wie die digitale Variante der gedruckten Reklamezeitungen an.

Interessanter war der nichtöffentliche Vortrag und das dort vorgestellte Modell, welches zwar nichts mit der Bloggerszene, aber viel mit Journalismus zu tun hatte.

Bitte vormerken und anmelden: Dritter Bloggertag im Journalisten-Zentrum Haus Busch – Geschäftsmodell Lokalblog?

Kai Heddergott wird auch den dritten Bloggertag im Haus Busch moderieren. (foto: zoom)
Kai Heddergott wird auch den dritten Bloggertag im Haus Busch moderieren. (foto: zoom)

Für (Lokal-) Blogger in Nordrhein-Westfalen und Umgebung ist der dritte Bloggertag im Journalisten-Zentrum Haus Busch am 5. September 2015 von 12 Uhr bis 17 Uhr interessant.

Ich selber habe an den beiden ersten Bloggertagen mit Gewinn teilgenommen.

Hier ein Storify zum ersten Bloggertag Anfang Dezember 2014:

http://www.fitfuerjournalismus.de/das-war-der-bloggertag-haus-busch/

Einen Bericht vom zweiten Bloggertag im März 2015 kann man hier nachlesen:

http://www.hausbusch.de/index_bloggertag.html

Worin bestand bzw. besteht der Gewinn?

  • Erstens im Kennenlernen anderer BloggerInnen, man sieht sie dann mal „in echt“.
  • Zweitens erfährt man die verschiedenen Motive und Ansätze anderer BloggerInnen.
  • Drittens kann man sich über die Frage der „Monetarisierung“ von Blogs Gedanken machen.
  • Viertens kann man seine journalistischen Ansprüche „abchecken“.
  • Fünftens lernt man unterschiedliche Organisationsformen von Blogs kennen.
  • Sechstens fällt mir bestimmt noch später ein …

Beim dritten Bloggertag geht es um das Thema „Geschäftsmodell Lokalblog?“.

Hier der Einladungstext auf der Website des Deutschen Journalisten Verbands (DJV):

Das Programm für den dritten Bloggertag NRW steht. Am Samstag, 5. September 2015, treffen Lokalblogger aus NRW auf Lokalblog-Macher aus NRW. Von 12 bis 17 Uhr geht es dann im Journalistenzentrum Haus Busch in Hagen um spannenden Lokaljournalismus.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage: Wie geht unabhängiger Journalismus in Dörfern und Städten, ohne dass man mit seinem „Unternehmen Lokalblog“ abhängig von Anzeigen, Anzeigen-Kunden oder zahlenden Lesern wird?

Wie sie diesen Spagat meistern, erklären Sven Oliver Rüsche von den Onlineportalen Oberberg-Nachrichten und Südwestfalen-Nachrichten und Dr. Stefan Brües von VOIS (Vor Ort in Steinfurt). Beide stellen ihre jeweiligen Geschäftsmodelle vor. Rüsche geht in einem Impuls u.a. darauf ein, wie sich seine seit sechs Jahren bestehenden Nachrichtenportale finanzieren. Brües, Professor für Digitale Medientechnik an der Bergischen Universität Wuppertal, stellt sein Konzept zur Zukunft des lokalen Journalismus vor.

Unter Moderation von Kai Heddergott aus Münster, der bereits durch den zweiten Bloggertag geführt hat, geht es im September auch noch einmal um das Trägermodell Genossenschaft. Zu Gast ist dieses Mal Dr. Stefan Touchard vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband. Er erläutert, welche konkreten Anforderungen es hinsichtlich der wirtschaftlichen und rechtlichen Voraussetzungen bei der Gründung einer Genossenschaft gibt.

Anmeldungen zum dritten Bloggertag NRW sind bereits jetzt möglich: Wer Interesse hat, mit anderen Lokalbloggern zu diskutieren und sich zu vernetzen, ist am 5.9. herzlich willkommen. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung aber unbedingt erforderlich. Dazu einfach eine formlose Mail an lokalblog@hausbusch.de schreiben.

Hintergrund:

Die Bloggertage von Haus Busch in Kooperation mit dem DJV-NRW sind auch eine Reaktion auf die zusehends wachsende Zahl der Ein-Zeitungskreise im Land. Oft sichern dort schon heute Lokalblogger die Meinungsvielfalt. Das Journalistenzentrum Haus Busch hat sich auf die Fahnen geschrieben, diesen Bloggern Treffpunkt und Heimat zu sein.

Infos auch auf www.hausbusch.de