Plädoyer für Europa – Die Freunde der Völkerbegegnung (FdV) feierten ihr 45-jähriges Jubiläum. Ehrengast Dr. Peter Liese: „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in Frieden leben!“

Freunde der Völkerverständigung
Die Freunde der Völkerverständigung im ökumenischen Gemeindezentrum Meschede. (foto: joch-eren)

Anlässlich der Vereinsgründung vor nunmehr 45 Jahren hatte der Vorstand der Freunde der Völkerbegegnung (FdV) alle seine Mitglieder, Freunde sowie die Öffentlichkeit am 30. November 2013 zu einer Feier im Gemeinsamen Kirchenzentrum in Meschede eingeladen.

Die Resonanz war erfreulich groß. Wir danken allen, die das Fest mit ihrer Anwesendheit und ihrer guten Laune bereichert haben!

Nach dem Sektempfang gestalteten die Vereinsvorsitzende Maria Hüser und Pfarrer Köllner den festlichen Abend zunächst mit kurzen Festansprachen und einer Meditation unter dem Nagelkreuz im Foyer des Gemeinsamen Kirchenzentrums. Sie wurden unterstützt vom Chor der FdV, der mit einer ganz besonderen, außergewöhnlichen Liederauswahl eine große Bereicherung der Feierstunde war. So intonierte die gemischte Gesangsgruppe u.a. das Lied „Alle Menschen sehnen sich nach Frieden“, das der verstorbene Vereinsgründer Konrad Hengsbach im Jahr 2000 komponiert und getextet hatte.

In ihrer Begrüßungsansprache erinnerte die FdV-Vorsitzende Maria Hüser an die Vereinsgründung am 1. Dezember 1968. Mit 45 Jahren fühle man sich gerade „auf dem besten“, wie man im Sauerland so schön sage. Die Vereinsgründer Irmgard Rode und Konrad Hengsbach hätten Wert auf Unabhängigkeit und politische und konfessionelle Ungebundenheit gelegt. „Sie redeten nicht nur, sondern waren aktiv und motivierten viele Gleichgesinnte in und um Meschede“, lobte die FdV-Vorsitzende die „geistigen Geburtshelfer“ des Vereins.

Maria Hüser widmete in ihrer Festrede noch einige Sätze der 1991 gegründeten ökumenischen Nagelkreuzgemeinschaft sowie der Vergangenheit und der Gegenwart der FdV. Mit Blick auf die Zukunft kommentierte sie: „Unser Verein hat die Chance der Wahl, nicht die Qual der Wahl. Wir alle können Einfluss nehmen auf die Entwicklung und Richtung. Wer etwas bewegt, der beflügelt auch andere mit neuen Ideen!“

Gleich danach gab Maria Hüser Wort und Podium frei für den Ehrengast des Abends, an den Europa-Abgeordneten und das langjährige FdV-Vereinsmitglied Dr. Peter Liese. Der Politiker erzählte zunächst, warum er als Jugendlicher Mitglied der FdV wurde. Der Grund war ein England-Besuch. Das Angebot der Internationalen Jugendbegegnung konnte er als 16jähriger vor allem Dank der Initiative von Irmgard Rode, der Vereinsgründerin der Freunde der Völkerbegegnung, wahrnehmen.

Freunde der Völkerverständigung
Dr. Peter Liese, Ehrengast des Abends, Europa-Abgeordneter und langjähriges FdV-Vereinsmitglied,  hier im Hintergrund.

Peter Liese spannte dann in seiner Rede einen weiten Bogen, angefangen bei seinem FdV-Sprachaufenthalt an der englischen Küste bis zu der vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen Klima-Konferenz in Warschau und zur Euro-Krise. Er erinnerte an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und an die zahlreichen Vorgängerkriege. Sie hätten nahezu regelmäßig in kurzen Abständen von rund 20 Jahren die Menschen in Europa heimgesucht. „Krieg war der Normalzustand in Deutschland und Europa“, betonte der Europa-Parlamentarier. Und: „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in Frieden leben!“ Solch eine lange Friedenszeit sei eine einmalige Periode in der deutschen Geschichte. Rückblickend auf die letzten Jahrzehnte erklärte Dr. Peter Liese, der fürchterlichste Krieg nach dem Zweiten Weltkrieg sei der Jugoslawien-Krieg gewesen. Er erinnere sich an einen Urlaub in Jugoslawien, an den Krieg nach dem Tod von Tito und an die überfüllten Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland. Dass es zu diesem Krieg kommen konnte, wäre damals für ihn unvorstellbar gewesen. Das zeige, wie schnell so etwas gehen könne. Darum: „Wenn es die EU nicht gebe, müsste sie erfunden werden“, konstatierte der Politiker.

Zudem mahnte er in seiner Funktion als Teilnehmer an der jüngsten Klima-Konferenz: „Wenn wir gegen den Klima-Wandel nichts unternehmen, gibt es dramatische Auswirkungen!“ Das würde die Keimzelle für neue Konflikte sein. Deutschland alleine könne das nicht schaffen. Dafür seien große Blöcke erforderlich, Blöcke wie die EU. Peter Liese warnte vor so einfachen Lösungen wie, gewisse Staaten aus der EU zu werfen. Das sei seiner Meinung nach grundfalsch. Unterstützung für diese Position findet er in einer Studie der Bertelsmann-Stiftung. Sie besagt, dass es in unserem eigensten Interesse ist, den Euro zu erhalten. Der Europa-Abgeordnete spricht auch noch eine weitere Warnung aus: „Der Nationalismus ist nicht verschwunden, nicht in Deutschland und nicht in Europa“, und er wirbt dafür, für die europäische Idee einzutreten. Dr. Peter Liese beendet seine Festrede anlässlich des 45jährigen Vereinsjubiläums der FdV mit dem Zitat des Luxemburgischen Premierministers Jean-Claude Juncker: „Wer an Europa zweifelt, sollte einen Soldaten-Friedhof besuchen!“

Der Zweite Weltkrieg, seine unzähligen Toten und Heimatlosen, die Grabsteine und die Millionen namenlosen Gräber in Europa und der Welt, sie waren sicher vor 45 Jahren der hauptsächliche Anlass für die Gründung des Vereins „Freunde der Völkerbegegnung“. Ein Ziel für das die Gründungsmitglieder gekämpft haben war „Nie wieder Krieg“. Wir erinnern uns gerne und mit großem Respekt an die friedensbewegten Frauen und Männer „der ersten Stunde“ Irmgard Rode, Konrad Hengsbach, Alexander Mattausch, Otti Thurn, Johannes Brosig, Felix Hoppe und viele andere und auch an die langjährigen aktiven Mitglieder wie z.B. Theo Körner, Jan Weflenberg, und Heiner Thurn.

Der Verfasserin dieses Berichts seien bitte folgende Anmerkungen verziehen:
Stichwort „Jugoslawien-Krieg“ – Dr. Peter Liese erinnerte in seiner Rede an die überfüllten deutschen Flüchtlingsunterkünfte in der Zeit des Balkan-Kriegs vor nunmehr über 20 Jahren. Und die „Autorin“ möchte daran erinnern, dass in den letzten Jahren und in diesen Wochen und Tagen genau diese ehemaligen Flüchtlinge und ihre zwischenzeitlich in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Kinder von deutschen Behörden teils gewaltsam und gegen ihren Willen in die Nachfolge-Staaten des ehemaligen Jugoslawien, wie z.B. Kosovo, abgeschoben werden. Gerade für Menschen die Minderheiten wie beispielsweise Roma und Ashkali angehören, bedeutet die Vertreibung aus Deutschland allzu oft ein Reise in absolute Armut, Hoffnungslosigkeit, Diskriminierung und sogar in den Tod. Ist die zwischenstaatlich rechtlich sanktionierte „Rückführung“ durch das sogenannte Rückübernahmeabkommen ein Beitrag zum Frieden in Europa? Ich glaube nicht! Und ob Europa für so eine rigide Politik, die sich in erster Linie gegen Minderheiten und die Ärmsten der Armen richtet, den Friedensnobel-Preis verdient hat, das bezweifele ich!

Am Rhein flanieren und den Landtag besuchen …

In unserem BriefkastenAm Rhein flanieren und den Landtag besuchen. Der Vorstand des Vereins „Freunde der Völkerbegegnung“ lädt seine Mitglied und alle Interessierten herzlich zu einer Fahrt nach Düsseldorf ein.

Wann und wie? Am Mittwoch dem 16. Oktober 2013 um 9.15 Uhr per Bahn ab Meschede mit dem NRW-Gruppen-Ticket.

Nach der Ankunft um 11.24 Uhr am Hauptbahnhof in Düsseldorf haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rund drei Stunden freie Zeit in der Landeshauptstadt zur Verfügung; denn das „Einchecken“ in den Landtag ist erst für 14.30 Uhr vorgesehen. Bitte den Personalausweis mitnehmen. Gut möglich, dass die Gruppe eine Stunde lang auf der Tribüne des Plenarsaals eine spannende Debatte verfolgen kann.

Ein Blick in den Sitzungskalender des Landtags von Nordrhein-Westfalen verrät uns nämlich, dass für den 16. Oktober 2013 die 42. Plenarsitzung dieser Legislaturperiode terminiert ist.

Nach dem Besuch des Plenarsaals schließt sich aller Voraussicht nach ein Gespräch mit der Landtagsabgeordneten und Sprecherin für Flüchtlingspolitik Monika Düker an. Der politische Teil des Düsseldorf-Besuchs endet gegen 17.45 Uhr mit Kaffee und Kuchen in der Kantine des Landtags.

Rückfahrmöglichkeiten -in Fünfergruppen- vom Hauptbahnhof Düsseldorf nach Meschede bestehen um 18.38 Uhr mit Ankunft um 20.44 Uhr und um 21.00 Uhr mit Ankunft um 23.14 Uhr.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmern tragen lediglich die Kosten für das NRW-Gruppen-Ticket, je nach Zahl der Teilnehmenden 8 – 10 €.

Interesse? Anmeldungen bitte bei Gabriele Joch-Eren entweder per E-Mail unter gmjochsbl@gmx.de oder ab dem 01.10.2013 telefonisch unter 0 29 03/44 97 00

Sri Lanka – Urlaubs- oder Fluchtland? – „Freunde der Völkerbegegnung“ (FdV) laden zum Begegnungsabend ein.

Freunde der Völkerverständigung
Der Vorstand der Freunde der Völkerverständigung: Huberta Eickhoff (2. Vorsitzende), Maria Walters, Christiane Gröning, Antonia Henke, Gabriele Joch-Eren, Ulrich Henke, Mechthild Westerbarkey (Kassiererin), Werner Steinberg, Maria Hüser (1. Vorsitzende) (foto: FdV)
„Vielfalt Meschede“ war das Motto des Begegnungsabends der FdV im März 2012. Damals stellte der Autor und Religionspädagoge Wilfried Oertel seine gleichnamige Dokumentation über die verschiedenen Religionsgemeinschaften, die Bereicherung und die Vielfalt, die wir in Meschede durch Zuzug und Migration erfahren, vor.

Wie Winfried Oertel beschreibt, kamen und kommen Zuwanderer und Flüchtlinge nicht nur aus den unterschiedlichsten europäischen Ländern, wie Bosnien, Polen und Spanien zu uns ins Sauerland.

Auch aus dem Luftlinie mehr als 8.000 km entfernten Sri Lanka im Indischen Ozean, flohen Menschen wegen kriegerischer Auseinandersetzungen nach Nord-Westen, wie die tamilische Familie Kumar. Seit mehreren Jahrzehnten und mittlerweile in der dritten Generation lebt sie nun schon in Meschede.

Einige Angehörige der Familie Kumar möchten beim Begegnungsabend der Freunde der Völkerbegegnung von ihrem alten und neuen Leben erzählen, über den Abschied von Sri Lanka, von Arbeit und Hauskauf in Meschede, wie sie hier ihre Kultur und Religion praktizieren, welche kulinarischen Köstlichkeiten sie lieben, über Familie und Freunde. Auch die Fragen ihrer Zuhörerinnen und Zuhörer werden sie gerne beantworten.

Familie Kumar und die Mitglieder des Vereins Freunde der Völkerbegegnung (FdV) freuen sich auf viele interessierte Gäste und auf einen spannenden Abend:

Dienstag dem 25.06.2013 um 19.00 Uhr
in der Gaststätte
„Zum Pulverturm“, Pulverturmstraße in Meschede.

Alle sind herzlich eingeladen!

Veranstaltung: „Abschied von Ostpreußen – Reise nach Kaliningrad“

Paradies für Störche – Ruine der Kirche und ehem. Pastorat von Kraupischken/Breitenstein, jetzt Uljanowo. (foto: wendland)
Paradies für Störche – Ruine der Kirche und ehem. Pastorat von Kraupischken/Breitenstein, jetzt Uljanowo. (foto: wendland)

Meschede. (fdv_pm) Am Dienstag, dem 26.03.2013 um 19.00 Uhr, lädt der Verein „Freunde der Völkerbegegnung“ (FdV) alle Mitglieder und Interessierte herzlich in die Gaststätte „Zum Pulverturm“ in Meschede zu einem Begegnungs- und Gesprächsabend ein.

Nach der gut besuchten Veranstaltung im letzten Herbst über Flucht und Vertreibung aus Schlesien und Neuanfang im Westen steht das kommende Treffen unter der Überschrift „Abschied von Ostpreußen – Reise nach Kaliningrad“.

Erich Mittag, Zeitzeuge und FdV-Mitglied, erzählt von den Erinnerungen an seine Kindheit in dem kleinen Dorf Sassenhöhe bei Breitenstein im nördlichen Ostpreußen und seiner dramatischen Flucht vor der Roten Armee als 15jähriger im Winter 1945. Mit viel Glück überlebte er Angst und Schrecken, bittere Kälte, russische Artilleriegranaten und den großen Flüchtlingstreck über das Frische Haff. Erst 1947 fand er seine Eltern wieder. Leider blieb sein Bruder bis heute verschollen.

Seitdem sind fast sieben Jahrzehnte vergangen. Das Örtchen Sassenhöhe existiert nicht mehr. Der Krieg und seine Folgen haben fast alles verändert. Nordostpreußen wurde ein Teil der Sowjetunion. Doch erst seitdem auch die UdSSR Geschichte ist, besteht endlich die Möglichkeit, die russische Exklave Oblast Kaliningrad zu besuchen.

Lutz Wendland und Gabriele Joch-Eren bereisten im Juni 2012 Kaliningrad (Königsberg), Gusew (Gumbinnen), Nesterow (Stallupönen/Ebenrode), Tschernyschewskoje (Eydtkuhnen/ Eydtkau) und andere existente und nicht mehr existente Orte im ehemaligen Ostpreußen. Von ihrer Fahrt, größtenteils entlang der ehemaligen Reichsstraße 1, brachten sie viele Fotos und Eindrücke mit. Eine kleine Auswahl stellen sie beim FdV-Begegnungsabend am 26. März in der Gaststätte „Zum Pulverturm“ vor.

Über eine lebhafte Gesprächs- und Diskussionsrunde im Anschluss an die beiden Vorträge würden sich die FdV sehr freuen.

Meschede: Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten erzählen ihre Lebensgeschichte

Kirchhof/Friedhof des ehemaligen Dorfes Pelleningken im Kreis Insterburg, Ostpreußen (foto: wendland)
Kirchhof/Friedhof des ehemaligen Dorfes Pelleningken im Kreis Insterburg, Ostpreußen (foto: wendland)

Der Verein „Freunde der Völkerbegegnung“ (FdV) lädt alle Mitglieder und Interessierte am Dienstag dem 27.11.2012 um 19.00 Uhr in die Gaststätte „Zum Pulverturm“ in Meschede zum vierten und letzten Informations- und Gesprächsabend dieses Jahres ein.

Das Ende des 2. Weltkrieges bedeutete für die Menschen in den ehemaligen deutschen Ostgebieten den endgültigen Verlust ihrer alten Heimat. Schlesier, Ost- und Westpreußen, Sudetendeutsche und andere Flüchtlinge und Vertriebene fanden auch im Sauerland eine neues Zuhause.

Die Zeitzeugen Margarete Grunz, Elfi Kuhlmeier, Erich Mittag und Herbert Schmoranzer berichten beim FdV-Begegnungsabend über ihre Kindheitserinnerungen, über Flucht und Vertreibung und den Neuanfang im Westen.

Die Freunde der Völkerbegegnung freuen sich auf zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer.

Besonders freuen würden sie sich über das Interesse und die Teilnahme von jungen Menschen, die über den 2. Weltkrieg bisher fast nur im Schulunterricht, aus Geschichtsbüchern und Filmen gehört, gelesen und gesehen haben.

Meschede – Eine Welt-Laden: „Licht in die Welt bringen“

Hans-Joachim Kirchhefer, ein langjähriges Mitglied des Eine-Welt-Laden-Teams, war Ende November als Referent und Gast beim Begegnungsabend (foto: joch-eren)
Hans-Joachim Kirchhefer, ein langjähriges Mitglied des Eine-Welt-Laden-Teams, war Ende November als Referent und Gast beim Begegnungsabend (foto: joch-eren)

„Licht in die Welt bringen“

Dieses Anliegen haben die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines kleinen, Ladens im Stiftscenter in Meschede, dem „Eine Welt-Laden“.

In Meschede gibt es nicht nur Schützen-, Fußball- und Karnevals-Vereine, sondern auch viele kleine Initiativen, die sich soziales Engagement auf die Fahnen geschrieben haben. Die „Freunde der Völkerbegegnung e.V.“ (FdV) möchten mit diesen Gruppen gerne in Kontakt treten und sich mit ihnen austauschen. Daher laden die FdV einmal jährlich einen Verein aus Meschede zum Begegnungsabend ein. Im letzten und im vorletzten Jahr folgten die „Mescheder Tafel“ und die „Bosnien-Hilfe“ der Einladung der „Freunde der Völkerbegegnung“. 2011 war der „Eine-Welt-Laden-Meschede“ zu Gast bei den „Freunden“ in der Gaststätte „Zum Pulverturm“.

Hans-Joachim Kirchhefer als Referent und Gast beim Begegnungsabend
Hans-Joachim Kirchhefer, ein langjähriges Mitglied des Eine-Welt-Laden-Teams, war Ende November als Referent und Gast beim Begegnungsabend. Herr Kirchhefer wies zu Beginn des Treffens auf die Gemeinsamkeiten der beiden Vereine „Eine-Welt-Laden“ und „Freunde der Völkerbegegnung“ hin: „Wir sind auf einer Ebene; wir wollen Licht in die Welt bringen“. Er schlug dann gleich den Bogen zu einem ganz großen Problem auf unserem gemeinsamen Globus – der Nahrungsmittelverknappung:

Eine Milliarde Menschen vom Hunger bedroht
Ungerechtigkeit und Ausbeutung würden zunehmen. Eine Milliarde Menschen seien vom Hunger bedroht. Spekulieren könne man, ob das die Folge des Klimawandels oder bewusster Spekulation sei. Ein Stichwort sei der „Landraub“. Landenteignungen und Monokulturen für die Erzeugung von Kraftstoffen und Futtermitteln würden immer größere Ausmaße annehmen. Nahrungsmittel seien mehr und mehr Spekulationsobjekte, bedingt durch die hohen Ansprüche der reichen Länder. Herr Kirchhefer erinnerte daran, dass vor kurzem auch die Medien darüber berichtet haben, in welch großem Maße Nahrungsmittel für den Müll produziert werden. Produzenten und Verbraucher sind gleichermaßen gefordert; denn unvorstellbar viele Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland z.B. nur wegen der Erreichung des Mindesthaltbarkeitsdatums weggeworfen!

„Was können wir dagegen tun?“ fragte Herr Kirchhefer in die Runde und beantwortete die Frage gleich selbst: „Wir können fair einkaufen!“

„Eine-Welt-Laden Meschede“ bietet nun schon seit über 25 Jahren fair gehandelte Produkte an
Und das können wir auch in Meschede, und zwar im „Eine-Welt-Laden“! Der „Eine-Welt-Laden Meschede“ bietet nun schon seit über 25 Jahren fair gehandelte Produkte an. Im Angebot sind zu 2/3 Lebensmittel und zu 1/3 kunstgewerbliche Artikel. Verschiedene Sorten Kaffee, Schokolade, Tee, getrocknete Ananas, getrocknete Bananen – das ist nur ein kleiner Teil der hochwertigen Angebotspalette. Den Erzeugern in Tansania und in den anderen Dritt-Welt-Ländern würden faire Preise für ihre Produkte gezahlt, berichtete der langjährige Mitarbeiter. Besonders erwähnenswert sei, dass die Produkte Bio-Qualität haben. Sie sind also ohne Kunstdünger und ohne Gift erzeugt worden. Das sei vielleicht auch ein Grund für die Umsatzsteigerung der letzten Jahre, meinte Herr Kirchhefer. Bio-Produkte sind nach seiner Erfahrung derzeit sehr beliebt.

Der erste Laden war die „Puste-Blume“
Ein kleiner Rückblick: Alles begann mit einer Tee-Aktion. Der erste Laden war die „Puste-Blume“. Um die Lage vor Ort in Afrika besser einschätzen zu können, absolvierte Herr Kirchhefer im Laufe der Jahre selbst etliche Besuche auf dem „Schwarzen Kontinent“.

Die derzeitige Situation: Für das jetzige, langjährige Ladenlokal im Stiftscenter, das sich in Trägerschaft der evangelischen Kirche befindet, würde von der Initiative keine Miete verlangt. Es fielen lediglich die laufenden Kosten für Strom etc. an. „Ein anderes Lokal können wir uns wegen der hohen Mieten gar nicht leisten“, berichtete der „Eine-Welt-Laden-Mitarbeiter der ersten Stunde“.

Die Erlöse: Die Verkaufserlöse des kleinen Geschäfts seien im Jahr 2010 den Erdeben-Opfern in Haiti und den Hochwasser-Opfern auf den Philippinen zugute gekommen. Es flossen jeweils 1.000,- Euro in die beiden Länder. In diesem Jahr hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entschieden, jeweils 6 mal je 500,- Euro zu verteilen, z.B. an Indios in Argentinien, nach Tschernobyl und an die Flüchtlingshilfe in Meschede.

Die Organisation: Der „Eine-Welt-Laden“ gehört zu einem Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen und kooperiert mit anderen Aktionsgruppen im Sauerland. Auf der Homepage des Ladens steht: „Der Eine-Welt-Laden Meschede ist Teil der weltweiten ökumenischen Bewegung für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Der Verkauf fair gehandelter und ökologisch gewonnener Produkte wird begleitet von entwicklungspolitischer Bildungsarbeit.“

Das Projekt „Solarkocher“
Abschließend erzählte Hans-Joachim Kirchhefer noch von einem weiteren Projekt, dem „Solarkocher“. Da viele Afrikaner zum Kochen auf Holz angewiesen sind, wurden ganze Wälder abgeholzt. Daraus resultierte die nahe liegende Idee, mit Sonne anstatt mit Holz zu kochen. In den letzten Jahren hat Herr Kirchhefer dank Spendengeldern einige Solarkocher bauen lassen, nach Afrika transportieren und dort in den Einsatz bringen können. Die Sache hätte nur einen Haken, berichtete der Initiator, die Afrikaner seien es gewohnt abends zu kochen und zu essen. Aber abends scheine in Afrika die Sonne nicht. Es sei nun mal schwierig, den gewohnten Lebensrhythmus zu ändern. Mittlerweile hätte sich eine Fraueninitiative „Lehmkocher„ gegründet. Lehmöfen könnten durchaus mehr Sinn machen. Herr Kirchhefer berichtete in dem Zusammenhang auch noch über zum Teil erfolgreiche Aufforstungsprogramme in Afrika.

Problem der ehrenamtlich Aktiven – der Mangel an Mitstreitern
Zu guter letzt kam das Gespräch auf ein Problem das viele ehrenamtlich Aktive haben – den Mangel an Mitstreitern. Der „Eine-Welt-Laden“ läuft personell am Limit, mit anderen Worten: Die Gruppe sucht weitere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vielleicht fühlen sich ja einige Menschen aus Meschede und Umgebung angesprochen!?

Hier der Link zur Homepage vom „Eine-Welt-Laden-Meschede“:

http://www.weltladen-meschede.de/

Freunde der Völkerbegegnung (FdV) laden zum Begegnungsabend ein

In unserem BriefkastenMeschede. Im Mittelpunkt des vierten und letzten Begegnungsabends dieses Jahres, zu dem die „Freunde der Völkerbegegnung“ e.V. (FdV) einladen, steht der Eine-Welt-Laden in Meschede.

Referent des Abends ist Hans-Joachim Kirchhefer. Der ehrenamtliche Mitarbeiter des Weltladens möchte u.a. darstellen wie wir alle durch den Kauf von fair gehandelten Produkten einen kleinen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit in der Welt leisten können.

Der Eine-Welt-Laden befindet sich seit vielen Jahren im Stiftscenter in Meschede. Alle Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich. Das Geschäft bietet ein breit gefächertes Warenangebot aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Dazu gehören auch immer mehr Lebensmittel aus ökologischem Anbau. Die Gewinne kommen ausgewählten Projekten zugute.

Herr Kirchhefer wird darüber hinaus an diesem Abend über sein Projekt „Solarkocher für Afrika“ berichten.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, dem 29. November, um 19.00 Uhr in der Gaststätte „Zum Pulverturm“ in der Pulverturmstraße in Meschede statt.

Die „Freunde der Völkerbegegnung“ laden alle Mitglieder und Interessierte herzlich zu diesem Gesprächsabend ein.

Meschede: Jahreshauptversammlung der „Freunde der Völkerbegegnung“


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Der Vorstand der „Freunde der Völkerbegegnung“ (FdV) lädt alle Mitglieder und Interessierte zur Jahreshauptversammlung ein.

Termin: Donnerstag den 10. Februar 2011 um 19.00 Uhr in der Gaststätte „Zum Pulverturm“, Meschede, Pulverturmstr. 35

Spenden
Gegen Ende der Versammlung wird die FdV-Vorsitzende Maria Hüser einen Spendenbetrag an den Kinderschutzbund sowie an den Verein Internationale Kinderhilfe e.V. übergeben. Es handelt sich dabei um Gelder, die die „Freunde der Völkerbegegnung“ anlässlich des Todes ihres Vereinsgründers Konrad Hengsbach erhielten. Der FdV-Vorstand war einstimmig der Meinung, es sei sinnvoll, diesen Betrag für die Kinder- und Jugendarbeit in Meschede zur Verfügung zu stellen.

Fahrt in die Bretagne
Die „Freunde der Völkerbegegnung“ unternehmen auch in diesem Jahr wieder eine Reise. Geplant ist eine Fahrt nach Vannes in die Bretagne vom 27.08. bis 03.09.2011. Ob jung oder alt, Mitglied oder Nichtmitglied, wer Interesse und Zeit hat, gemeinsam mit den „FdVlern“ an dem freundschaftlichen Austausch mit netten Leuten in unserem Nachbarland Frankreich teilzunehmen, melde sich bitte bei Huberta Eickhoff unter 02973/6846.

Bleiberecht – unter welchen Voraussetzungen?

In meinem BriefkastenBleiberecht – unter welchen Voraussetzungen?

Meschede. Der Verein „Freunde der Völkerbegegnung“ (FdV) lädt alle Vereinsmitglieder und Interessierte am Mittwoch dem 31.März 2010 um 19.00 Uhr in die Gaststätte „Zum Pulverturm“, Pulverturmstraße in Meschede ein.

Gast ist Frau Menne, die Fachbereichsleiterin der Ausländerbehörde des HSK. Sie wird über die Voraussetzungen für die Erlangung des Bleiberechts für geduldete Flüchtlinge und Ausländer informieren.

Der Hintergrund: Die Innenminister der Bundesländer hatten sich im November 2006 auf eine Neuregelung des Bleiberechts geeinigt. Ende 2009 wurde das Bleiberecht für langjährig in Deutschland geduldete Ausländer um zwei Jahre verlängert. Voraussetzung ist, dass die Betroffenen gewisse Bedingungen erfüllen, wie beispielsweise eine Halbtagsstelle oder das nachweisliche Bemühen um Arbeit und Integration.