Westfälische Rundschau Meschede: Klappe – die Letzte …

Was ist von einer Zeitung bzw. einem Zeitungsverlag zu halten, der es nicht für nötig hält, seine Leserinnen und Leser über die Einstellung eines Zeitschriftentitels zu informieren? Welche Glaubwürdigkeit haben Nachrichten und Artikel, die in Zeitschriften eines solchen Verlages gedruckt werden?

Es blieb heute einem Leser überlassen, in der Internetausgabe den allerletzten Artikel der WR-Meschede entsprechend zu kommentieren:

Screenshot vom 28. Februar 2009
Screenshot vom 28. Februar 2009

Das ist ein unwürdiger Abgang und ich frage mich, ob die Redakteure der WR-Meschede nicht die Möglichkeit gehabt hätten, ihre Leser selbst zu informieren. Falls ja, liegt der Verdacht nahe, dass die Schließung berechtigt ist.

Immerhin macht noch die Sauerländer Bürgerliste auf das „Ableben“ der WR-Meschede aufmerksam und bemerkt:

Die Leser der WR haben das nicht aus ihrer Zeitung erfahren. Auch in der heutigen Samstags-Ausgabe findet sich kein eigener Beitrag zu diesem Thema. Anscheinend hat die Lokalredaktion einen Maulkorb auferlegt bekommen. Aber ein bißchen wußte man sich zu helfen: Der Landrat hatte in der gestrigen Kreistagssitzung die Vorgehensweise der WAZ-Zeitungsgruppe deutlich kritisiert. Und das findet sich als wörtliches Zitat im heutigen Bericht über die Sitzung des Kreistags… weiter zum Artikel

Dass es auch anders geht zeigt die WR-Olpe heute hier.

Während sich im WAZ-Protestblog der Gewerkschaften die Gemüter noch über den Veranstaltungsort (Soest) der Demonstration am 7. März 2009 fernab der Konzernzentrale (Essen) erhitzen, setzt die Geschäftsführung nahezu unbehelligt seit Dezember ihre Pläne um, womit die Zahl der zu erwartenden Demonstrationsteilnehmer auf „natürliche Weise“ vemindert wird.

Wenn jetzt noch Fatalismus bei den „verbliebenen Demonstranten“ aufkommt, ist die Strategie und Taktik von Hombach, Reitz und Nienhaus, die von einigen Redakteuren auch schon im November 2008 (siehe z.B. hier im Blog) erkannt und benannt worden war, ziemlich genau aufgegangen, wobei ich nicht weiß, wer von dem Dreigestirn die taktischen Pläne austüfftelt.

Mexico City – Achter Tag: Nackthunde, Zählen und ein angenehmer Stadtteil

Jeder lese, solange es für ihn kurzweilig bleibt; ansonsten hat er auch nichts verpasst im Leben.
(Sprüche und Wendungen eines alten chinesischen Meisters)

Samstag, der 7. Februar 2009

Der City-Teil des Chapultepecparks
Der City-Teil des Chapultepecparks

Dem peruanischen Nackthund bin ich bei Trujillo im Juli 2005 über den Weg gelaufen, am Eingang einer Pyramidenanlage der Chimú-Kultur, die ich besuchen wollte. Zuerst dachte ich, ich hätte es mit einem mit der Leishmaniose infizierten Exemplar reudigen Köters zu tun, bei derm eben auch die Haare nach und nach komplett ausfallen. Diese Krankheit wird durch zum Glück recht flugunfähige Sandmücken übertragen, und die Virennester rund um die Einstichstelle zerstört die Haut in hässliche Pockenflatschen und bei schweren Arten der Leishmaniose bluten auch die inneren Organe. Übrigens hat diese Krankheit laut Wikipedia-Seite 42% der Hunde in Andalusien infiziert – da habe ich im Herbst 2008 Urlaub gemacht! Die Peruaner belehrten mich jedoch eines besseren, dass diese Hunde für die Küstenwüste Perus ganz typisch seien.

In Mexiko sind die Nackthunde ebenfalls verbreitet; die Azteken nannten sie Xoloitzcuintle. Im Palacio Nacional, dem Parlamentsgebäude am Zócalo, befinden sich Diego Riveras Murallas und auf zweien von ihnen sieht man eben auch die Nackthunde: Einmal knurrt einer einen spanischen Konquistadorenhund an, während Hernán Cortés nach der Landung in Vera Cruz Geld von den Unterworfenen eintreibt und ein andermal trinken zwei Nackthunde aus einem Tümpel, in dem Azteken ein bestimmte Baumrinde präparierend einweichen, um aus ihren Streifen später Papyrus zu walzen. „Mexico City – Achter Tag: Nackthunde, Zählen und ein angenehmer Stadtteil“ weiterlesen

Ein Tag ohne Blog-Eintrag

Heute wäre es fast so so weit gewesen:

Ein Tag ohne Blog-Eintrag und die Welt wäre nicht untergegangen.

In den lokalen Printmedien und Internetportalen finde ich partout keine politischen Nachrichten und selbst habe ich auch nichts Politisches erlebt.

Zum Beobachten, geschweige denn Recherchieren hat es heute wieder einmal nicht gereicht, und so muss ich denn aus dem Hochsauerland vermelden: Über allen Wipfeln ist Ruh‘.

Schlägt denn hier keiner eine Schneise durch das Gestrüpp von Nichtigkeiten? Hallo Presse, hallo Welt … wir schweigen zwischen den Fichtenwäldern und vermelden eine Autounfall auf der B236 zwischen Hallenberg und Züschen. Auch Frieda Braun scheint immer noch politikfreies Kabaret zu gestalten.

Trotz alledem: Wir stehen vor der Rückkehr des Politischen in den Alltag. Die achtziger Jahre sind vorbei!

Endlich!

Woher ich das weiß? Tja …

Mexico City – Siebter Tag: Stadtevolution, Geografie und ein neues Auto

Jeder lese, solange es für ihn kurzweilig bleibt; ansonsten hat er auch nichts verpasst im Leben.
(Sprüche und Wendungen eines alten chinesischen Meisters)

Freitag, der 6. Februar 2009

Blick vom westlichen Rand des Zentrums in den Westen der Stadt
Blick vom westlichen Rand des Zentrums in den Westen der Stadt

La Ciudad de México D.F. hat eine ganz und gar ungewöhnliche Physiognomie durch seine Höhenlage im Talkessel zweier Bergmassive. Die Stadt hat sich im Laufe ihrer Evolution an den Bergflanken emporgerankt und kleinere Ausläufer assimiliert. Deshalb sind die Straßen zum Teil bestimmt steiler als die San Franciscos und die Architektur wahrlich abenteuerlich. In den Berghängen kleben Neu- und Altbauten, Straßen nehmen wüste Wendungen und Kehren und Nadelösenwenden zurück. Dieses Prinzip Chaos setzt sich im Antlitz der Stadt fort, wo Bauten im Kolonialstil neben Modernismen des letzten Schreis stehen und der Stadt immer wieder ein überraschendes Gesicht verleihen wie ein plötzlich auftauchendes Dreieckshaus, das die Fahrbahn zerschneidet und wo in seinem Bugfahrwasser die Wellen wieder zusammenschwappen. Oder die Avenida Amsterdam, die eine ehemalige Trapprennbahn war und dann zu einem Wohnviertel umfunktioniert wurde. Die Avenida hat eine ovale Form und man kann auch noch immer im Kreis bzw. Oval herumfahren und in der Mitte der Straße ist ein Grünstreifen, sodass man dort auch entlangjoggen, besser traben kann. Das typische lateinamerikanische Schachbrettmuster, das die Plaza de las Armas oder halt den Zócalo vergittert, hat Mexiko-Stadt zum Glück nur im Centro Histórico, okay, vielleicht auch noch ab und an woanders, aber eigentlich dominieren im Gegenteil die abenteuerlich mäandernden Straßen. „Mexico City – Siebter Tag: Stadtevolution, Geografie und ein neues Auto“ weiterlesen

Umleitung

Kreationismus drängt in den Biologiunterricht: Auf die Bäume ihr Affen, der Mensch wird erschaffen … SZ

Gewagte These: Der Punk ist jüdisch … JZ

Finanzkrise – Jean Ziegler als Robespierre: „Wirtschaftsdelikte müssen wie Kriegsverbrechen verfolgt werden“ … Der Tagesspiegel

WAZ-Krise: Demonstration am 7. März in Soest … WAZ Protestblog

Heißes Pflaster trotz Schnee und Kälte: Drogenrazzia in Winterberg … Westfalenpost

Mexico City – Sechster Tag: Heuschrecken, Verkehr und der Guru spricht

Jeder lese, solange es für ihn kurzweilig bleibt; ansonsten hat er auch nichts verpasst im Leben.
(Sprüche und Wendungen eines alten chinesischen Meisters)

Donnerstag, der 5. Februar 2009

Über der Joggingstrecke im Chapultepecpark
Über der Joggingstrecke im Chapultepecpark

Die Heuschrecke steckt phonetisch irgendwie in Chapultepec, aber wie genau, dazu reicht natürlich mein náhuatl nicht. Heuschrecken aßen die Azteken und danach Mexikos Volk schon immer, bevor es in großstädtischen Szenen hip wurde, Insekten wegen ihrer Proteine als Leckerbissen zu verspeisen. So ist es auch in D.F., wobei diese Speise eher als eine der ärmeren Schichten gilt. Die Heuschrecke begegnet einem recht oft im und außerhalb des Stadtbezirkes Miguel Hidalgo, der eben den Chapultepecpark mit einfasst und dessen Logo, die Heuschrecke, auf zig Verwaltungs- Klein-Lkws prangt. Liebe zum Barrio geht eben doch durch den Magen.
Heute bei der Telefongesellschaft Telcel, wo ich mein neues Handy gekauft habe – ein politisch inkorrektes Nokia, wie mir jetzt gerade beim Schreiben dieser Zeilen auffällt – war im Gebäude neben dem Treppenhaus eine Tafel angebracht, wie man sich bei Erdbeben verhalten soll: also, erstens, Ruhe bewahren, zweitens, nicht ans Fenster gehen und sich von Gegenständen entfernen, drittens, … Die Tafel mit den Symbolen erinnert mich an die Verkehrsschilder in Lota bei Concepción im Süden Chiles, wo auf gelbem Grund in schwarzer Zeichnung mit einer über einem fliehenden Männchen zusammenbrechenden Welle vor Tsunamis gewarnt wurde. – Ein ähnliches Männchen taucht hier bei den Ampeln auf: Wenn es grün wird, rennt es und wird von einer Sekundenzifferntafeln daneben angezählt, sodass man weiß, wie lange der Verkehr noch gebändigt ist.

Alle Metrostationen haben ein eigenes Symbol, um Fremden die Orientierung zu erleichtern und wohl auch wegen des Analphabetismus, damit sich diese gewiß nicht ganz zu vernachlässigende Bevölkerungsgruppe wie alle andern des Segens des öffentlichen Verkehrs ungezwungen bedienen kann. Oberhalb der Erde ist es nämlich zu den Stoßzeiten, so 7.30 bis 10.00 Uhr und 17.00 bis 20.00 Uhr freilich kein Zuckerschlecken. „Mexico City – Sechster Tag: Heuschrecken, Verkehr und der Guru spricht“ weiterlesen

Links zu jüdischen Zeitschriften

Ich habe gerade zwei „Jüdische Zeitschriften“ verlinkt (siehe Menü rechts unter „Links“).

Jüdische Allgemeine

Die Jüdische Allgemeine hatte ich vor längerer Zeit mal abonniert, aber dann wegen Langeweile abbestellt. Im Internet ist sie im PDF-Format zu finden.

Jüdische Zeitung

Auf die Jüdische Zeitung bin ich gestoßen, als ich gestern wegen der antisemitischen Äußerungen eines Duisburger „Linken“ im Netz herumsegelte und diese Rede von Klaus Lederer („Die Linke“) anläßlich der Solidaritätskundgebung für Israel am 11.01.2009 fand.

Umleitung

Duisburger Linke durchgeknallt:

manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum! (Ernst Jandl)

Duisburger Linke für Israel-Boykott … ruhrbarone

August Bebel: heute vor 169 Jahren in Köln geboren … hpd

Mißfelder – So isser, der Philipp! Dreckschleudertour 2009 … Ruhrtal-Cruising

Das muss die Welt wissen: Programmierer! Java zerstört Weltklima! … WISSENSLogs