Freibad Winterberg: CDU fordert von der SPD Konzepte zur Reaktivierung. Stellungnahme der SPD.

Das Freibad Winterberg heute am frühen Abend. (foto: firley)
Das Freibad Winterberg heute am frühen Abend. Die SPD Ratsmitglieder der Kernstadt Winterberg setzen sich nach dem Oversum-Desaster für einen möglichen Erhalt ein (foto: firley)

Die SPD Ratsmitglieder der Kernstadt Winterberg setzen sich nach dem Oversum-Desaster für einen möglichen Erhalt des Freibads am Buchenweg ein. Die CDU-Fraktion wiederum fordert laut Westfalenpost in einer Pressemitteilung von der SPD konkrete Vorschläge, wie denn dieser Erhalt technisch und finanziell machbar sei.

„Nach allem, was bekannt ist, ist eine Wiedereröffnung des Freibades weder technisch noch finanziell möglich“, äußerte Joachim Reuter, Fraktionsvorsitzender der CDU laut dem oben verlinkten Zeitungsbericht. Zudem sei die Ausschreibung zum Abriss bereits gelaufen und die Auftragsvergabe stünde in Kürze an.

Die SPD hält heute in einer Pressemeldung argumentativ dagegen:

Stellungnahme Reaktivierung Freibad Winterberg

Die vom Rat der Stadt Winterberg in Zusammenhang mit dem Kurpark Projekt Oversum beschlossenen Maßnahmen (Abbruch von Eissporthalle/Kurzentrum, Hallen- & Freibad & Stadthalle) sind bei den Bürgerinnen & Bürgern der Kernstadt immer mit einer gewissen Skepsis betrachtet worden. Im zurückliegenden Kommunalwahlkampf wurden die SPD Kandidaten der Kernstadt Winterberg in vielen Gesprächen immer wieder auf das geschlossene Waldfreibad am Buchenweg angesprochen. Unsere Bürger bedauern, dass „Ihr Freibad“, welches mit den 50 Meter Bahnen ein Alleinstellungsmerkmal im Sauerland ist, von der Kommunalpolitik aufgegeben wurde, obwohl Winterberg sich doch gerne mit anderen Sportanlagen als die Sportstadt in NRW präsentiert. Den Wunsch unserer Bürgerinnen und Bürger haben die Kandidaten der Kernstadt gerne aufgenommen obwohl dieser nicht im Wahlprogramm der SPD Winterberg stand.

Das komplette Wahlprogramm ist auf unserer Homepage veröffentlicht.
http://www.spd-winterberg.de/politik_partei/programm.php

Der Ratsbeschluss in 2004 das Freibad in der Kernstadt aufzugeben hing eng mit den Planungen des Investors zusammen, im Kurpark das PPP Modell zu installieren. Es sollte die Wirtschaftlichkeit des Betriebes stärken. Nun dieses Projekt ist gescheitert.

Seit April 2014 ist die Stadt Winterberg wieder selbst Betreiber des Hallenbads im Oversum. Betriebs- und Personalkosten trägt die Stadt, auch wenn sie im Hochsommer ein Hallenbad betreibt.

Dieser Umstand eröffnet auch neue Möglichkeiten. So sollte meiner Meinung nach die Entscheidung das Freibad zu schließen, nochmals geprüft werden. Die SPD Ratskollegen der Kernstadt sehen dies genauso.

Genau an dieser Aussage, welche in sozialen Netzwerken verbreitet wurde, sehen wir keine Wählertäuschung.

Im Gegenteil, wir nehmen die Wünsche und Anregungen aber auch Kritik unserer Mitbürger ernst und wollen sie umsetzen.

Herr Bürgermeister Eickler und auch Herr Reuter von der CDU Fraktion haben die SPD aufgefordert einen Finanzierungsvorschlag zu nennen, was uns ohne eine genaue Summe für die Reaktivierung des Freibads zu kennen schwer möglich ist.

Aber entscheidend ist hier nicht das Geld, sondern der politische Wille.

Zahlen, die wir haben, stammen aus 2011, dem letzten Jahr in dem das Hallen- und Freibad komplett in Betrieb war.

Im Jahr 2011 betrug das Defizit für Hallenbad und Freibad 142.000€ Zu diesem Ergebnis trugen insbesondere Personalkosten in Höhe von 152.000€ bei!

Diese Personalkosten werden wir weiterhin haben, ganz gleich ob das Freibad auf ist oder nicht.

Die Pacht, die die Stadt an die Knappschaft leisten musste und vor der jetzt Herr Reuter warnt betrug 2040,82 € im Jahr! Dies müsste eigentlich aufzubringen sein.

Auch nach der Technik haben wir uns zwischenzeitlich erkundigt. Das Hallenbad und das Freibad haben getrennte Wasserkreisläufe. Gemeinsam ist die Heizung. Das Becken und die anderen Anlagen des Freibades sind in ordentlichem Zustand. Nach dem Abriss des Hallenbades müsste eine neue Heizung her. Doch dies ist auch eine Chance moderne sparsame Technik zu nutzen.

Zur Finanzierung sei noch angemerkt, dass wir seit 2013 einen Fremdenverkehrsbeitrag erheben, der mindestens 450.000€ in die Kasse der WTW spülen soll. Dieser wird von vielen Betrieben der Kernstadt erwirtschaftet. Hinzu kommen Kurbeiträge und Kurorthilfe, die ebenfalls für die touristische Infrastruktur vorgesehen sind, zusammen mehr als 2 Millionen €

Für eine Plastikeisbahn soll 100.000 € ausgegeben werden. Da bin ich sicher dass wir das Freibad am Fichtenweg wieder in Betrieb nehmen können, wenn wir es wollen!

Durch die Berichterstattung in der lokalen Presse haben uns jetzt erneut Bürger angesprochen, die bereit sind, uns bei der Umsetzung zu unterstützen. So hat ein Investor Interesse an dem Gelände signalisiert und regt an mit Hilfe von Stellplätzen für Wohnmobile Einnahmen für das Schwimmbad zu generieren.

Das Freibad in Winterberg sehen wir auch nicht als Konkurrenz zu den anderen Freizeitmöglichkeiten in unserer Stadt.

Die Badeangebote am Hillebachsee in Niedersfeld sowie das Hallen- & Freibad in Siedlinghausen unterstützen wir ausdrücklich, weil diese ein sehr gutes Angebot für unsere Stadt sind.

Ein besonderer Dank gilt den Mitgliedern des Bädervereins Siedlinghausen, welche ehrenamtlich tätig sind. Nur durch ihren persönlichen Einsatz ist der Betrieb der Bäder in Siedlinghausen möglich, da die Kommunalpolitik diese bereits aufgegeben hatte.