Es gibt nur einen einzigen Grund, aus dem ich nicht im Meer schwimmen gehe, und das sind Quallen, insbesondere Feuerquallen.
Es reicht, wenn ich nur ein einziges Exemplar erspähe und der Badegang ist verdorben. Die letzten Male kamen sie gleich zu Hunderten, ach was schreibe ich, Tausenden auf mich zu getrieben.
Allein der Gedanke, dass mich beim Schwimmen die Tentakeln berühren oder ich gegen den gallertartigen Quallenkörper stoße, macht mich verückt.
Da ich ansonsten kaum unter Phobien leide, pflege ich unverzagt meinen Abscheu vor den Medusen aller Arten.
Ich hatte mich auf das Langstreckenschwimmen in der Ostsee gefreut, aber leider habe ich eine echte Quallen-Phobie. Ich kann die Dinger zwar anfassen, untersuchen, beobachten, sezieren, aber der Gedanke, dass mich diese Gallert-Ungeheuer beim Schwimmen BERÜHREN, lässt mich schaudern.
Qualle im Wasser – ich draußen.
Heute schwammen wieder besonders viele Exemplare in der Ostsee, und so haben wir uns geeinigt: Ihr die Ostsee – wir das Hallenbad in Niendorf.
Da kann man natürlich nicht so schön schwimmen, Bahnen ziehen, wie in Olsberg oder Siedlinghausen: 28° Celsius, Wärmeschock, Salzwasser, das Becken voller Rheumakranker, aber immerhin KEINE QUALLEN.
Na ja, die sehen sich ja auch nicht als Schwimmbäder, sondern als Therme oder Wohlfühloasen.
Ich als Schwimmbadkonservativer arrangiere mich lieber mit den Omas und Opas (werde irgendwann selbst einer sein) und halte den Kopf über Wasser, denn das Salz brennt fürchterlich in den Augen, bevor ich 23 Euro latze.
Das Hallenbad in Niendorf ist eine der großen positiven Ausnahmen an der Ostseeküste, ein Leuchtturm der Schwimmvernunft.
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