FDP Winterberg. Ein paar Fragen und Anmerkungen zum Programm

FDP Winterberg: Kommunalwahlprogramm
FDP Winterberg: Kommunalwahlprogramm (screenshot von heute)

Nachdem ich mich vor kurzem polemisch mit dem Wahlkampfauftritt der FDP in Winterberg und seinen Dörfern auseinandergesetzt hatte, möchte ich heute ein paar Fragen zum Programm der Winterberger FDP stellen, die mir spontan beim Durchlesen des „Print-Outs“ eingefallen sind. Den Fettdruck habe ich selbst hinzugefügt.

Die FDP Winterberg will jedem einzelnen Bürger die Möglichkeit geben, sein Lebensumfeld mitzugestalten und seine Interessen und Sichtweisen in die politischen Entscheidungen vor Ort einzubringen. Die Kommune ist der ideale Ort für bürgerliches Engagement. Die FDP sieht die Bürger nicht als lästige Bedenkenträger, sondern will sie aktiv und frühzeitig an der Entscheidungsfindung beteiligen. Dieses Ziel erschöpft sich nicht in den Beteiligungsmöglichkeiten der Gemeindeordnung (z.B. Bürgerbegehren und Bürgerentscheid), vielmehr setzen wir auf den direkten Dialog zwischen unseren Vertretern der Kommunalpolitik und dem Bürger.

Frage: Wie soll dieser direkte Dialog gestaltet werden, wie muss ich mir das „in echt“ vorstellen?

Wir wollen dazu beitragen, die Struktur der Schulen und Kindergärten zu sichern. Dazu gehört eine fortlaufende Verbesserung der Rahmenbedingungen, der Baustruktur sowie der Ausstattung an den einzelnen Schulen und Kindergärten. Über das Konjunkturpaket II hinaus sind weitere Finanzmittel zugunsten der Schulen aus dem Stadthaushalt aufzuwenden.

Anmerkung und Frage: Diese Aussagen sind mir ebenfalls zu abstrakt. Wie stellt sich die FDP die Entwicklung der Schullandschaft in Winterberg vor? Entspricht die Schaffung dezentraler Strukturen wie jetzt die Aufsplittung des Gymnasiums auf die Standorte Medebach und Winterberg den Vorstellungen der FDP? Hintergrund meiner Frage: Bei weiter sinkenden Schülerzahlen werden dezentrale Standorte meiner Meinung nach eher geschwächt.

Wir wollen die vorhandenen Einzelhändler stützen. Die FDP sieht in den kleinen und mittleren Unternehmen das Rückgrat unserer Wirtschaft. Diese brauchen faire Wettbewerbsmöglichkeiten und Freiräume zur wirtschaftlichen Entwicklung. Dafür bildet eine zukunftsorientierte und wirtschaftlich sinnvoll gestaltete und verbindliche Bauleitplanung ein geeignetes Mittel. Eine zu enge Bauleitplanung verhindert Investitionen und somit wirtschaftliches Wachstum.

Verständnisfrage: Was ist eine Bauleitplanung? Was eine zu enge Bauleitplanung, und wo gibt es in Winterberg Beispiele für eine zu enge Bauleitplanung?

Wir wollen verhindern, dass in Winterberg noch einmal Projekte wie die „Neue Mitte“ entstehen, die nicht so geworden sind, wie sie ursprünglich geplant waren.

Anmerkung und Frage: Ich stehe der „Neuen Mitte“ auch eher skeptisch gegenüber, wobei eher ästhetische Gründe eine Rolle spielen. Ich verfüge darüber hinaus über keine harten (wirtschaftlichen) Fakten, um das Projekt genauer beurteilen zu können. Was ist an dem Projekt so geworden, wie es nicht geplant war? Was genau stört die FDP Winterberg?

Die städtischen Finanzmittel sollen gleichermaßen für die Stadt Winterberg, wie auch seine Dörfer gerecht aufgeteilt werden, so dass die Ortsteile nicht benachteiligt werden. Denn die Kernstadt Winterberg und seine Ortsteile sind aufeinander angewiesen.

Frage: Gibt es Beispiele, wo städtische Finanzmittel ungerecht zu Ungunsten der Ortsteile aufgeteilt wurden?

Aufgepasst! FDP kann HSK – Ich kann Mikado.

WIR kennen und können HSK - ICH kann Mikado
WIR kennen und können HSK – ICH kann Mikado

Grundgesetz, Artikel 21, Absatz 1, Erster Satz: „Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.“

Ich bin in den letzten Tagen morgens, mittags und abends an diesem Plakat der FDP vorbei gefahren. Was will mir diese Partei in schönstem Verona-Feldbusch-Deutsch sagen? Was können die, wenn sie „HSK können“. Muss ich mich davor fürchten?

Ja!

Die Parteien sollen mir erklären, wie sie auf die Herausforderungen der – ich mache es mal unpathetisch – nächsten Zeit umgehen wollen.

Zur Erinnerung:

  • große Bildungskrise
  • große Wirtschaftskrise
  • große Finanzkrise
  • ein Krieg, der nicht Krieg genannt wird
  • Woolworth Winterberg schließt
  • Hertie Meschede kaputt
  • Kurzarbeit ohne Ende
  • und alles, was mir sonst gerade nicht einfällt

Und dann kommen zusätzlich zum Schlaftabletten-Wahlkampf von Steinmeier und Merkel solche Sprüche auf Wahlplakaten der Parteien.

Die Menschen sind zur Zeit politisiert und hoch-sensibel für die gesellschaftlichen Entwicklungen. Die Gefahr besteht, dass wenn die Parteien nicht auf die wichtigen Fragen(s.o.) eingehen, sondern mit Nebelschwaden aus den Werbeagenturen die Köpfe verwirren, sich andere mit einfachen Rezepten an die „niederen Instinkte“ wenden.

Diese „Anderen“, das können oder werden die Rechten sein. Die Nazis oder die Faschisten – nennt sie wie ihr wollt.

Erklärt lieber selbst euren Wählern, aus welchem Grund beispielsweise die Banker Boni erhalten, obwohl der Staat gerade die von ihnen ruinierten Banken gerettet hat, bevor es andere für euch tun.

In Deutschland hat das in der Krise schon einmal jemand mit dem Vornamen „Adolf“ sehr erfolgreich praktiziert.

Komischerweise profitiert allem Anschein nach die „Guido-Partei“, von den Folgen des Desasters für das der Neoliberalismus mit verantwortlich ist. Die FDP hat erfolgreich ihre Spuren verwischt.

Ihr mögt euch fragen: „Was hat den bitte schön der HSK mit der Krise zu tun?“

Das müsst >>ihr<< mir erklären.

Aber nicht so:

Wahlprogramm der FDP-Winterberg für die Kommunalwahl am 30. August 2009

von Administrator (admin) am 21.03.2009

Wahlprogramm der FDP-Winterberg für die Kommunalwahl am 30. August 2009

Das Wahlprogramm der FDP-Winterberg zur Kommunalwahl am 30. August 2009 wird zur Zeit erarbeitet und in Kürze online sein.

Danach wird es in einer jeweils aktualisierten Form hier veröffentlicht.

Bitte beteiligen Sie sich an unserer Arbeit  – BÜRGER FÜR BÜRGER –  und senden Sie uns Ihre Anregungen zu, hierfür unseren besten Dank!

Als Screenshot von heute:

Ohne Worte
Ohne Worte

Liebe Alt-Parteien, macht das Fenster auf. Wir brauchen Luft zum Denken und zum Verstehen.

Update: Wir reagieren selbstverständlich unverzüglich auf Leserbriefe 😉

Dr. Silvana Koch-Mehrin: Straßburg zu bumsfidel!

Silvana Koch-Mehrin für Deutschland?
Silvana Koch-Mehrin für Deutschland?

Die anscheinend sehr lässige bis nachlässige  Anwesenheit der EU-Politikerin und FDP-Spitzenkandidatin Dr. Silvana Koch-Mehrin kocht inzwischen in vielen Blogs und Zeitungen. Wem die Affäre jetzt immer noch unbekannt ist, startet mit einem Artikel in der SZ und einem erhellenden Bericht des Fernsehmagazins ZAPP. Bei den Ruhrbaronen finden sich einschlägige Dokumente im Faksimile.

Ich für meinen Teil denke mir: Solange das merkwürdige Gebaren der 38-jährigen Starpolitikerin nicht im Boulevard verhandelt wird, kann sie sich leider wieder ins EU-Parlament schummeln.

Als ich zum Beispiel heute die Bild-Zeitung las, erschloss sich mir sofort der Grund für die häufige Abwesenheit von Koch-Mehrin: Scham!

Der Huren-Zoff in Straßburg – jetzt beklagt sich auch die EU-Politikerin Silvana Koch-Mehrin (38, FDP): „Während der Plenarwochen geht es zu wie im Landschulheim.“

Die bumsfidele Stimmung ist der Politikerin ein Dorn im Auge, wie sie der Zeitung „Hamburger Morgenpost“ erklärte. Sie sorge sich um die Würde der Volksvertreter, die einmal pro Monat für eine Woche nach Straßburg kommen, um dort ihre Sitzungen abzuhalten.

Einige der männlichen Abgeordneten steigen dabei offenbar gern in Hotels ab, in denen auch Liebesmädchen ihre Dienste anbieten.

Und dabei, so die FDP-Politikerin, lassen einige Herren alle Hemmungen fallen – ganz nach dem Motto: „Hier kennt mich keiner, hier kann ich machen, was ich will.“ … hier lesen

Frau Dr. Silvana Koch-Mehrin sucht also anscheinend aus Scham und hehrem moralischen Impetus  nicht das EU-Parlament auf. Ich verstehe nur nicht, aus welchen Gründen sie diese Verteidigungslinie bislang nicht aufgebaut hat 😉

Vielleicht heute Abend um 22.15 Uhr im ZDF bei Maybrit Illner?

Update: Nach der 1. Runde zu „Arcandor“ habe ich die Sendung gelangweilt ausgeschaltet und gewusst, warum ich mir so etwas Flaches nur noch selten angedeihen lasse.

Update II: Jetzt ist die Geschichte doch im Boulevard. Die Hamburger Morgenpost vom 5. Juni 2009 titelt und berichtet bissig: Schöne FDP-Politikerin im Zwielicht.

Update III: Auch die Bild-Zeitung greift das Thema, allerdings ziemlich zahnlos und zurückhaltend,  auf: Wirbel (alte Fassung: Zoff) um schöne EU-Politikerin

Heiße Luft im Wahlkampf: SPD wirbt für Linke

Heiße Luft ... DIE LINKE wählen!? Oder was? Oder wie? Wer soll da wen wählen?
Heiße Luft … DIE LINKE wählen!? Oder was? Oder wie? Wer soll da wen wählen?

Liebe SPD, ich schreibe das hier heute am späten Abend nur, damit ihr es wisst:

Das Plakat ist völlig daneben! Nicht, weil ich selbst es daneben finden würde. Ich bleibe gemeinhin lange vor jedem Plakat stehen und analysiere es tiefgründig. Ich finde da gar nichts dran und dabei.

Nein, weil mich heute Menschen angesprochen haben, die einfach an den Plakaten vorbeihuschen und die gesagt haben:

„Die PDS hat überall in Olsberg plakatiert.“

Diese lieben Menschen haben das SPD-Logo im Vorbeifahren anders wahrgenommen und einfach nur gelesen: SPD – heiße Luft – DIE LINKE wählen.

Ich weiß, das steht da nicht, aber derartig lange bleiben Menschen nicht vor schlechten Plakaten stehen, bis dass sie es begreifen, was ihr wollt.

Überhaupt der Konjunktiv: „Finanzhaie würden FDP wählen“, grinst da einer. Ergänze: … aber sie wählen SPD!

So was von ins eigene Knie geschossen.

Sinnlose Polemik„, urteilt die ZEIT.

Tipp: Ich würde Plakate abhängen -> Papiermüll -> Geld zurück von Werbefuzzis.

Die FDP im HSK. Interaktiv im Netz?

Die FDP Hochsauerlandkreis im Internet:

FDP HochsauerlandkreisHeute schaue ich mir den Internet-Auftritt der FDP im Hochsauerlandkreis an. Meine Frage an die Website zielt (siehe Artikel hier) auf die Interaktivität des Internetauftritts. E-Mail Adressen, tote Foren und langweilige, weil nichtssagende, Gästebücher zählen nicht

Meine Bewertung ist völlig subjektiv und genügt nicht objektiven Kriterien.

Klicke ich auf die Website der FDP Hochsauerlandkreis, werde ich erst einmal mit der Seite „Aktuelles“ empfangen. Diese Seite bezieht sich nicht ausdrücklich auf Themen aus dem Hochsauerland, sondern bringt Stellungnahmen von Landes- und Bundespolitikern(Pinkwart, Westerwelle etc.). Interessant waren für mich trotzdem die FAQ zum Konjunkturprogramm II.

Die Termine sind recht spärlich und wenig aussagekräftig, bis auf einen sind sie nicht lokal. Und hier dieser eine Termin:

20.04.2009, 17:00 Uhr
Kreistagsfraktion
Außerordentliche Fraktionssitzung
ASLAN-Klinik, Mühlenufer 5
17:00 Uhr Vorstellung und Rundgang
18:00 Uhr Beratungen zum Konjunkturpaket II

Die Pressemitteilungen sind aktuell.

Ansprechpartner sind teils mit aber leider auch teils ohne E-Mail und andere Adresse benannt.

Die einzelnen Ortsverbände sind verlinkt, wobei die Qualität der Seiten schwankt. Die Seite der neu(wieder-)gegründeten FDP Ortsgruppe-Winterberg beispielsweise ist noch recht dürftig und enthält keinerlei Informationen zur Lokalpolitik. Da muss noch mehr kommen.

Interaktivität ist auf den Seiten der FDP Hochsauerlandkreis nicht vorhanden.

Der Bundestagskandidat für den Deutschen Bundestag Hans-Werner Ehrenberg hat zwar ein paar Positionen und Informationen Online gestellt, aber als ansprechbare Internetpersönlichkeit ist er nicht präsent.

Die Seite „Laufende Projekte„, die ein inhaltliches Kernstück der Website für den HSK sein könnte, ist leider technisch misslungen und wird bei mir mit Firefox so dargestellt:

Misslungen - die Seite "Laufende Projekte"
Misslungen - die Seite "Laufende Projekte"

Fazit:

  • Die FDP Hochsauerland müsste ihre Website auf den Hochsauerlandkreis fokussieren und konsequent die Politik dieser Region behandeln.
  • „Alles mit Allem und Jedem“ verlinken führt zur langweiligen Beliebigkeit.
  • Ortsverbände müssen Ortsprobleme auf ihrer Seite diskutieren.
  • Kandidaten müssen sich interaktiv, dialogisch öffnen.
  • Die FDP verspielt viele Chancen des Internets.

In den nächsten Tagen folgen nach Alphabet die Grünen.