Teich schreibt Geschichte: Neuer „Wolfgangsee“ kommt nicht so recht „aus dem Quark“

Die jüngste Geschichte eines kleinen, einstmals beschaulichen Teiches bei Brilon-Madfeld könnte man wohlmeinend als abwechslungsreich und spannend bezeichnen. Gewisse Ähnlichkeiten mit einer Provinzposse lassen sich mit etwas Fantasie vielleicht auch erkennen.

(Der Artikel ist in ähnlicher Form zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Was ist geschehen?
Im letzten Jahr wurde der Teich mit dem wohlklingenden (inoffiziellen) Namen „Wolfgangsee“ zugekippt. Als Grund für die aufwendige Verfüllung des etwa 1.000 qm großen Sees wurde eine invasive Krebsart genannt, der Signalkrebs. Seine Gattung hätte es sich in dem Weiher gemütlich gemacht. Für die Edelkrebse und für das Wasser in der 5 km entfernten Aabachtalsperre stelle der Einwanderer-Krebs im „Wolfgangsee“ eine Gefahr dar. So in etwa die offizielle Darstellung.

http://sbl-fraktion.de/?p=8893

Zweifler blieben chancenlos
Manche Madfelder zweifelten ob die Radikalkur „Teich verfüllen“ notwendig sei. Doch Kritiker blieben chancenlos. Der Hochsauerlandkreis verfügte „Tod dem Signalkrebs“ und das Ende des kleinen Sees. Der Wolfgangsee wurde und war dann für einige Monate Geschichte. Seit kurzem gibt es ihn wieder, teuer, braunbrühig und ziemlich „mickrig“.
Zustandsbeschreibung; WP vom 24.04.2019:
https://www.ikz-online.de/staedte/altkreis-brilon/wolfgangsee-bekommt-wegen-duerre-kaum-wasser-id217020285.html

Landesmittel und andere Töpfe
Im Moment sieht es also um See und Steuergelder nicht gut aus. Zitat aus obigem WP-Artikel:
„Damals waren, so der HSK, als Kostenrahmen rund 100.000 Euro angesetzt worden. In der jüngsten Sitzung des Kreis-Umweltausschusses war dagegen von rund 200.000 Euro die Rede. …“

Sauerländer Bürgerliste stellt Fragen (zum Hintergrund)
Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) hält auch rückblickend die im letzten Jahr von der Kreisverwaltung veranlasste und seinerzeit umstrittene Verfüllung des „Wolfgangsees“ für fragwürdig. Welche Rolle spielten dabei die vermuteten Signalkrebse, welche die Ersatzgelder für Windkraftanlagen, welche die Landesmittel?

Daher bat Fraktionssprecher Reinhard Loos am 30.04.2019 Landrat Dr. Karl Schneider, folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie kam es zu dem Fund der ersten sieben Signalkrebse im „Wolfgangsee“? Wurde seinerzeit in dem Teich speziell nach Signalkrebsen gesucht oder handelte es sich um einen Zufallsfund einer freiberuflich als Biologe und Fachberater beim Aabachverband tätigen Person?
  • Gibt es zwischenzeitlich Erkenntnisse, wie die ursprünglich sieben Signalkrebse in den „Wolfgangsee“ gelangt sind?
    Gibt es Anhaltspunkte für ein gezieltes Aussetzen?
  • Gab und gibt es Kontakte zwischen dem „Entdecker“ der Signalkrebse (freiberuflich tätiger Biologe), dem weiteren „Zufalls“-Finder (Leiter des städt. Madfelder Forstreviers) und dem ursprünglichen Errichter, der Kreisverwaltung und den Bauunternehmen, die die Arbeiten rund um die Verfüllung und Wiederanlage des Teichs ausführten?
    Wenn Ja, welche?
  • Gibt es zwischenzeitlich Erkenntnisse, warum nach einem halben Jahr vergeblichen Suchens und 875 ergebnislosen Kontrollen dann doch noch zwei weitere Signalkrebse durch den Revierförster gefunden wurden?
  • Durch welche Maßnahmen soll sichergestellt werden, dass in den neuen „Wolfgangsee“ keine Signalkrebse einwandern?
  • Im Zusammenhang mit den Arbeiten am Teich:
    Von wie vielen Unternehmen wurden bei den Ausschreibungen für die Verfüllung und für die Wiederanlage des „Wolfgangsees“ Angebote angefordert?
    Wie viele Unternehmen haben Angebote eingereicht?
  • Welches/welche Unternehmen bekamen den Zuschlag?
    Nach welchen Kriterien erfolgte die Auswahl? Durch wen?
  • Auf welche Maßnahmen teilen sich die rund 200.000 Euro Kosten auf?
  • Kommen die 10 % der Kosten für die Bauarbeiten, die aus den Ersatzgeldern getragen werden sollen, aus dem Budget für den Ausgleich für Windenergieanlagen (WEA) im Stadtgebiet Brilon?
  • Wenn Ja: Ist die Verwendung von Ersatzgeldern für die Rekonstruktion eines zuvor auf Veranlassung der Kreisverwaltung bewusst zerstörten Teichs im Sinne der Biologischen Station?
  • Ist zu erwarten, dass die Landesregierung im „Fall Wolfgangsee“ überprüft, ob die zugesagten Landesmittel (ELER-Mittel) sinnvoll verwendet worden sind? Wenn Nein, warum nicht?

(Die Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) wird über die Antwort aus dem Kreishaus berichten.)

Aale mögen Krebse
In Berlin geht man eingewanderten Krebsen mit einer simplen Methode an den Kragen.
Auszug aus einem Bericht des Deutschlandfunks vom 28.08.2017, in dem es um die Dezimierung des amerikanischen Sumpfkrebses geht:
„Im letzten Jahr wurde die stärkste Waffe, die man gegen ihn einsetzen kann, auch angewandt: Aale. Aale wurden eingesetzt ganz speziell sogar im Tiergarten, junge Aale, die einen gesunden Appetit auf diese Krebse haben. Allerdings könne sie die nicht sofort fressen, die müssen warten bis sie sich häuten, in der Zeit wo sie sich häuten, sind sie angreifbar, verbreiten einen stark intensiven Geruch im Wasser und darauf haben es die Aale abgesehen.“

https://www.deutschlandfunk.de/eingeschleppte-tierarten-amerikanische-einwanderer-in.697.de.html?dram:article_id=394480

PS: Ein nicht der GroKo angehörender Kommunalpolitiker sieht das „Wolfgangsee-Dilemma“ so: „Es handelt sich bei den bisherige Aktionen nur um Aktionismus, um dem Vorwurf zu entgehen, man habe nichts getan, sofern der GAU von massenhaftem Krebsleichen im Trinkwasserreservoir der Aabachtalsperre aufträte“. Ob so ein GAU derart katastrophal ausfallen würde, ist seiner Meinung nach gar nicht sicher.

Pressemitteilung: Mit Dirk Wiese unterwegs in Madfeld

Im Bild v. l. Bruno Oppermann, Ludger Böddeker, Heinz Bickmann, Dirk Wiese MdB und Horst Kurzer (foto: spd)
Im Bild v. l. Bruno Oppermann, Ludger Böddeker, Heinz Bickmann, Dirk Wiese MdB und Horst Kurzer (foto: spd)
Madfeld. (spd_pm) An diesem Montag hat sich sich der heimische Bundestagsabgeordnete, Dirk Wiese, mit Ortsvorsteher Heinz Bickmann und dem stellvertretenden Bürgermeister von Brilon, Ludger Böddeker, zum Dorfspaziergang in Madfeld getroffen.

Die Gruppe besuchte zunächst die Firma Decker-Hibbel Bau GmbH bevor es zur AL-Komplettbau GmbH weiter ging. Der Rundgang wurde mit einem Bürgergespräch in der ehemaligen Schule in Madfeld beendet.

Die Themen drehten sich um das Hinweisschild zur tausendjährigen Dorfgeschichte, sowie um eine Infrastruktur für die Elektromobilität.

„Die interessanten Einblicke in die beiden in Madfeld ansässigen Betriebe haben mich darin bestärkt, dass auch das Hochsauerland eine wichtiger Teil der Industrieregion Südwestfalen ist,“ resümierte Wiese.

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Aktuelle Informationen vom Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese sowie über die SPD im Hochsauerland befinden sich im Internet unter www.dirkwiese.de und unter www.hsk-spd.de

Pressemitteilung: Dorfspaziergang mit Dirk Wiese in Brilon-Madfeld

Der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese. (foto: spd)
Dirk Wiese. (foto: spd)

Brilon. (spd_pm) Seinen nächsten Dorfspaziergang wird der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese am Montag, 10. Oktober um 15:00 Uhr in Brilon-Madfeld absolvieren.

Begleitet vom Ortsvorsteher Heinz Bickmann und weiteren Vertretern der örtlichen SPD wird Wiese die Decker-Hibbel Bau GmbH sowie die AL-Komplettbau GmbH kennenlernen, bevor es um 16:00 Uhr zur Gesprächsrunde in die ehemalige Schule geht.

Zu dieser Diskussion sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aus Madfeld und Umgebung herzlich eingeladen.

„Wie schon in den vielen anderen Orten meiner Heimat Hochsauerland, freue ich mich auf einen interessanten Rundgang in Madfeld und auf gute Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern“, betont Wiese.

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Aktuelle Informationen vom Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese sowie über die SPD im Hochsauerland befinden sich im Internet unter www.dirkwiese.de und unter www.hsk-spd.de