Moin!

Blick Richtung Olsberg (foto: zoom)

Der Tag beginnt sonnig. In der Ferne kreischen die Kettensägen. Gestern habe ich eine DVD geschenkt bekommen: Belphégor oder Das Geheimnis des Louvre.

Den Ausgang der Geschichte habe ich vergessen und unser DVD-Player hat sich gestern ins Reich des Elektronikschrotts verabschiedet.

Das Phantom muss warten. Ich könnte mir den Film auch mit Hilfe des externen DVD-Laufwerks auf dem Bildschirm des Klappcomputers anschauen, aber das hätte keinen Stil. Der Fernsehmonitor sollte es mindestens sein. Am liebsten wäre mir ein Retro-Kino: Grusel auf einer riesigen Filmleinwand im abgedunkelten Kinosaal.

Wenn die Technik wieder steht, werde ich berichten, ob mich Belphégor noch genau so gruselt, wie damals in den alten Zeiten, als ich mich nach den ersten Teilen der Vorabendserie nicht mehr in den Kartoffelkeller traute.

Juliette Gréco (* 7. Februar 1927 in Montpellier; † 23. September 2020 in Ramatuelle)

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=zcrujIHaNiU

 

Juliette Gréco war eine französische Chansonsängerin und Schauspielerin. Sie wurde als „grande dame de la chanson“ bezeichnet und galt als Muse der französischen Existentialisten.

Ihre Chansons wie Si tu t’imagines oder L’Éternel féminin wurden Ende der 1940er Jahre zu Hits. Schriftsteller wie Sartre, Françoise Sagan, Jacques Prévert, Francois Mauriac oder Albert Camus schrieben für sie Texte. Gleichzeitig wurde sie als Schauspielerin bekannt. Sie nahm verschiedene Rollen am Theater wahr und betätigte sich in einer Poesie-Sendung im Radio.[1]

1965 spielte Gréco eine Hauptrolle in der TV-Miniserie Belphégor oder das Geheimnis des Louvre [2]. Die Serie lief 13-teilig im deutschen Fernsehen und war meine erste „Horror-Sendung“.

Nie wieder habe ich mich so gegruselt, wie an den „Belphégore-Abenden“. Wenn mich Mutter in den Keller schickte, damit ich Kartoffeln aus der Vorratskiste holte, starb ich 1000 Tode. Schuld trug Belphégor.

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Video-Link: https://youtu.be/ZtI2v1gNedc?t=700

 
Erst Jahre später stellte ich mit Erstaunen fest, dass Juliette Gréco eine faszinierende Sängerin war. Alles an ihr schien schwarz. Später begann ich Satre und Camus zu lesen.

Mit Juliette Gréco stirbt eine Epoche.

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[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Juliette_Gr%C3%A9co

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Juliette_Gr%C3%A9co