Ortsentwicklung im Hochsauerland und demographischer Wandel

Darstellung der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung für das Hochsauerland (grafik: ITNrw)
Darstellung der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung für das Hochsauerland (grafik: ITNrw)

Der Hochsauerlandkreis hat im Juli 2009 ein 22-seitiges Demographiekonzept veröffentlicht. Titel: „Demographischer Wandel im Hochsauerland“.

Auf Seite 19 findet sich unter der Überschrift „3.5 Strategien zum Handlungsfeld 5: Regionale Entwicklung, Infrastruktur, Gewerbeflächen und Umwelt“ der folgende interessante Unterpunkt, der sich mit der Dorfplanung auseinandersetzt.

Wir zitieren (Hervorhebungen und Absätze  im Text von uns):

5. Stadt- und Dorfplanung, Wohnungsmarkt und kommunale Daseinsvorsorge

Von der demographischen Entwicklung sind Bereiche wie Wohnungsbauförderung, Bauleitplanung, Wasserver- / Abwasserentsorgung, Abfallwirtschaft, Landschaftspflege und Landwirtschaft, Rettungsdienst sowie die Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen nicht minder betroffen.

In all diesen Bereichen wird derzeit an entsprechenden Anpassungsstrategien gearbeitet. Besonders gravierende Auswirkungen werden zunehmende Wohnungsleerstände in Städten und Dörfern haben. Es ist abzusehen, dass es ganze Straßenzüge mit leerstehenden Wohnungen geben wird. Diese Entwicklung wird den Finanz- und Immobilienmarkt, die kommunale Infrastruktur sowie die Lebensqualität in den Siedlungsbereichen stark beeinträchtigen.

Wohin geht der Weg? Siedlinghausen Bhf Gleis 1 vor vier Tagen. (foto: zoom)
Wohin geht der Weg? Siedlinghausen Bhf Gleis 1 vor vier Tagen. (foto: zoom)

Zur Unterstützung der planerischen Grundlagenarbeit hat der Hochsauerlandkreis seinen Städten und Gemeinden GIS-gestützte Rechen- und Prognoseprogramme entwickelt, mit denen die Kommunen bis ins Detail gehende, adressgenaue Fragestellungen beantworten können.

Einige Gemeinden haben bereits mit verschiedenen Hochschulen angefangen, entsprechende Konzepte, z. B. für ein kommunales Leerstandsmanagement, zu erarbeiten.

An dieser Stelle werden besonders im Rahmen der Regionale 2013 weitere Lösungsstrategien und konkrete Projekte entstehen. Auf Basis des Regionale-Handlungsfeldes „Generationenregion“ und der im Südwestfalen-Kompass definierten Projektfamilie „LandLeben“ ist bereits eine intensive Zusammenarbeit aller 59 Kommunen und 5 Kreise in Südwestfalen angestoßen.

Das ganze Papier lesen.

Baugebiet Allenberg III

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Flugblatt der Bürgerinitiative vom Meisterstein/Allenberg. Zum Vergrößern aufs Bild klicken.

Heute lag dieses Flugblatt der Bürgerinitiative gegen das Baugebiet am Allenberg/Meisterstein in unserem Briefkasten. Wir hatten ja schon hier und hier berichtet.

Es ist wichtig, dass viele Bürgerinnen und Bürger die Versammlung besuchen, damit möglichst alle Meinungen und Argumente auf den Tisch kommen und offen diskutiert werden.

Die Stadt wird erklären müssen, aus welchen Gründen sie oberhalb der jetzigen Bebauung noch weitere Grundstücke ausweist, obwohl es im Ort noch andere Baulücken zu schließen gibt.

Einige Argumente für das Baugebiet sind in diesem Kommentar genannt worden: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=18722#comment-4658

Argumente gegen das Vorhaben wurden hier dargelegt: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=18722#comment-4683

In der Westfalenpost ist am 4. Juli 2012 dieser Artikel erschienen.

Auch bei Facebook wird zu der Veranstaltung eingeladen. Ein örtlicher CDU-Politiker hat dort eine Stellungnahme abgegeben.

Ich werde mir alles ausdrucken, durchlesen, überdenken und mit zur Versammlung bringen.

Baugebiet am Allenberg ist Thema auf Bürgerversammlung in Siedlinghausen: Donnerstag, 12. Juli 20 Uhr, Kolpinghaus.

Das geblante Baugebiet am Allenberg Anfang Juni 2012 (foto: zoom)
Das geplante Baugebiet am Allenberg Anfang Juni 2012 (foto: zoom)

Siedlinghausen. (Johannes Hellwig) Alle Bürgerinnen und Bürger aus Siedlinghausen sind zur BÜRGERVERSAMMLUNG herzlich eingeladen. Natürlich auch die aus den Nachbarorten – die sich in die Unterschriftenliste eingetragen haben.

Direkte Kommunikation zwischen politischen Entscheidungsträgern und den Bürgerinnen und Bürgern ist sehr wichtig.

Ortsvorsteher Bruno Körner und die örtlichen Ratsmitglieder laden darum zu einer Bürgerversammlung am Donnerstag, 12. Juli 2012, 20.00 Uhr in das Kolpinghaus Siedlinghausen ein.

Neben aktuellen kommunalpolitischen Themen wird über die geplante Erweiterung des Baugebietes “Am Allenberg” informiert.

Interessierte Bürger können sich vorab jederzeit im Ratsinformationssystem der Stadt Winterberg über alle öffentlich zugänglichen Entscheidungsprozesse umfassend informieren. http://212.227.97.55/ratsinfo/winterberg

Alle Siedlinghäuser sind herzlich eingeladen.

Winterberg-Siedlinghausen: Streit um das Neubaugebiet am Allenberg?

Links vom Weg das ausgewiesene Baugebiet, rechts die Anwohner (foto: zoom)
Links vom Weg das ausgewiesene Baugebiet, rechts hinter dem Zaun die Anwohner (foto: zoom)

Der Rat der Stadt Winterberg hat am 24. Mai die 7. Änderung (Erweiterung) des Bebauungsplanes Nr. 11 „Am Allenberg“ im Ortsteil Siedlinghausen beschlossen. Ein Baugebiet mit 14 Bauplätzen wird ausgewiesen. Die Vorlagendokumente sind hier im Ratsinformationssystem der Stadt zu finden.

Vor zwei Tagen habe ich ein Flugblatt mit dem Titel BÜRGER INFORMIEREN BÜRGER –  NEUBAUGEBIET „AM ALLENBERG“ im Briefkasten gefunden. Es ist unterschrieben mit „gez. Siedlinghauser Bürger“.

Das Flugblatt
Das Flugblatt

Das Flugblatt, Vorderseite Text, Rückseite Planzeichnung, wendet sich gegen die Bebauung der Fläche auf dem Meisterstein und fragt:

„Ist dieses städtische Vorhaben an den Grünzonen unseres Ortsrandes Siedlinghausen das geeignete und richtige Instrument dem demografischen Wandel entgegen zu wirken?“

Im Wesentlichen werden drei Argumente angeführt:

Steigerung des Verkehrsaufkommens, da keine zusätzliche Anbindung erfolge.

Wegfall öffentlicher Wanderrund- bzw. Wirtschaftswege.

Beinträchtigungen für Boden, Wasser sowie Arten und Lebensgemeinschaften.

Ich gehe davon aus, dass das Baugebiet in der Nachbarschaft und im Dorf  „heiß diskutiert“ wird. Der Autor dieses Artikels wohnt selbst, wie leicht dem Impressum dieses Blogs zu entnehmen ist, unterhalb der ausgewiesenen Bauflächen.

Als Berichterstatter werde ich eine journalistische Distanz einhalten und daher lediglich dokumentieren, denn in diesem Konflikt durchdringen sich verschiedene Interessen:

Das Interesse der Stadt Winterberg ein Neubaugebiet für potentielle Neu(?)bürger vorzuhalten

Das Interesse der unmittelbaren Anwohner, ein unverbautes grünes ruhiges Land hinter dem eigenen Zaun zu haben

Das Interesse der Anlieger der Zufahrtsstraßen an möglichst geringem Verkehrsaufkommen

Das Interesse der Stadt KEIN Geld für eine zusätzliche teure Anbindung über die „Schnickemühle“, wie früher einmal geplant, auszugeben

Kommentare, Argumente, Thesen und Antithesen sind wie stets in diesem Blog willkommen, vor allem, wenn sie zur Klärung beitragen, denn nichts kann so explosiv sein wie ein Mikrokonflikt im dörflichen, ländlichen Raum.