Meschede. (sbl_pm) 2011 führte die Bundesregierung das „Bildungs- und Teilhabepaket“ (BuT) ein. Die Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) sah das BuT von Anfang an kritisch, zum einen aufgrund der offenbar viel zu geringen finanziellen Leistungen, aber auch wegen des hohen Verwaltungsaufwands.
Nach wie vor ist die SBL der Meinung, dass das BuT viele bedürftige Kinder und Jugendliche nicht oder nicht im genügenden Maße erreicht.
Diese Ansicht unterstreicht z.B. auch eine Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland, wonach in Niedersachsen die tatsächlichen Kosten des Schulbedarfes die im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaketes erstatteten Schulbedarfe bei weitem übersteigen.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der notwendige Betrag bei allen Schulformen und Jahrgängen deutlich über 200 Euro liegt. Besonders groß sei die Unterdeckung bei der Einschulung und beim Schulwechsel in die Klasse 5 mit Kosten von rund 350 Euro.
Die SBL-Fraktion stellte am 19.01.2016 eine Anfrage an den Landrat mit der Bitte – bezogen auf die Jahre 2013, 2014 und 2015 – folgendes zu beantworten:
- Schulausflüge – Wie viele Kinder und Jugendliche im HSK erhielten eine finanzielle Förderung aus dem BuT für Schulausflüge und mehrtägige Klassenfahrten? Wie hoch waren die aus dem BuT dafür verausgabten Beträge in diesem Zeitraum pro Jahr?
- Ausstattung mit persönlichem Schulbedarf – Wie viele Kinder und Jugendliche im HSK erhielten eine finanzielle Förderung aus dem BuT für ihren persönlichen Schulbedarf? Wie hoch waren die aus dem BuT dafür verausgabten Beträge in diesem Zeitraum pro Jahr?
- Schülerbeförderung – Wie viele Kinder und Jugendliche im HSK erhielten für diesen Zweck eine finanzielle Förderung aus dem BuT? Wie hoch waren die aus dem BuT dafür verausgabten Beträge in diesem Zeitraum pro Jahr?
- Schulische Angebote für ergänzende Lernförderung – Wie viele Kinder und Jugendliche im HSK erhielten aus diesem Grund eine finanzielle Förderung aus dem BuT? Wie hoch waren die aus dem BuT dafür verausgabten Beträge in diesem Zeitraum pro Jahr?
- Teilnahme an gemeinschaftlicher Mittagsverpflegung – Wie viele Kinder und Jugendliche im HSK erhielten dafür eine finanzielle Förderung aus dem BuT? Wie hoch waren die aus dem BuT dafür verausgabten Beträge in diesem Zeitraum pro Jahr?
- Bedarfe zur Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben in der Gemeinschaft wie Vereinsmitgliedschaften und Musikunterricht – Wie viele Kinder und Jugendliche im HSK erhielten aus diesem Anlass eine finanzielle Förderung aus dem BuT? Wie hoch waren die aus dem BuT dafür verausgabten Beträge in diesem Zeitraum pro Jahr? Für welche Leistungen flossen diese Mittel im Einzelnen?
- Wie groß ist der Verwaltungsaufwand für die Umsetzung des BuT in Ihrem Hause (Anzahl Mitarbeiter/innen/monatliche Arbeitszeit)?
- Ist Ihre Behörde der Ansicht, dass das Bildungs- und Teilhabepaket ein Erfolg ist und dass die tatsächlichen Kosten durch die zur Verfügung stehenden Mittel gedeckt sind?
- Wünschen Sie bzw. Ihre Mitarbeiter/innen Änderungen oder Reformen? Wenn ja, welche?
Kleine Frage:
Wo ist die angesprochene Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland zu finden?
Das Institut ist hier: https://www.ekd.de/si/institut.html, aber wo ist die entsprechende Veröffentlichung?
Hier:
https://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/presse-und-medien/nachrichten/2015/09/2015_09_01_4
und
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Schulbedarf-kostet-bis-zu-300-Euro-pro-Jahr,schulkosten102.html
und
http://www.einbeck-news.de/gesellschaft/gesellschaft/54/10178-kirchenkreissozialarbeiter–kosten-fuer-schulbedarf-(ueber-)fordern-eltern
@Gabi
Danke!
Ich lese beim ersten Link:
Mal aus dem Bauch: Taschenrechner sind die Pest und Profitmaschinen für die Hardwarehersteller. Wir mussten als Eltern zwei Mal über 100 Euro für so ein Teil bezahlen.
Auf meinem Smartphone habe ich Wolfram Alpha für 4,99. Die App kann alles, was die Taschenrechner können, und noch viel mehr.
Durch die Anforderungen der Lernstandserhebungen und zentralen Abschlussprüfungen werden die Kinder schon ab Klasse 8(?) gezwungen mit dem Taschenrechner zu rechnen ohne unbedingt den Sinn einer Aufgabe oder eines Algorithmus zu verstehen.
These: Die Kinder lernen „nix“ außer Formeln einzutippen, die Testproduzenten und Taschenrechnerhersteller verdienen viel.
Finde den Fehler.
Auch die Lehrer scheinen sich mit den Taschenrechnern schwer zu tun:
Im Briloner Gymnasium wurde vor einigen Monaten für die Mathe-Lehrer eine ganztägige (!) Schulung im Umgang mit dem Taschenrechner durchgeführt.
Taschenrechner kosten Geld, Schulungen kosten Geld. Alles wichtig, weil in den zentralen Tests (kosten Geld) Taschenrechner benötigt werden. Die zentralen Tests werden evaluiert (kostet Geld) und die Schulen werden dann beraten (kostet Geld), wie sie besser werden können (kostet Geld).
Alles weitere verschlucke ich …
Der Weltmeister im Kopfrechnen (er war heute Gast bei WDR 5) empfiehlt, wer nicht gut im Kopf rechnen kann, der sollte wenigstens gut schätzen können, z.B. beim Einkauf mal eben grob den Gesamtpreis der Waren im Einkaufswagen überschlagen.
Er meint, die Fähigkeit des Schätzens könnte so manches im Leben erleichtern. Außerdem sehe es ziemlich blöd aus, im Laden die Preise von 3 Artikeln oder so, mit dem Smartphone zusammen zu rechnen.
Wie ein Fan vom Einsatz von Taschenrechnern und Smartphones im Schulunterricht kam mir der Kopfrechenweltmeister nicht vor. Ich meine, dazu hätte er auch was gesagt? Und das klang nicht so begeistert.
Nur noch mit modernen Hilfsmitteln zu rechnen, kostet womöglich nicht nur Geld. Vielleicht kostet es auch Grips?
Andererseits, wenn ich so überlege, ich kann dem Taschenrechner doch so einiges abgewinnen. Ein Jammer, was die Schule anbelangt, kam er viel zu spät für mich. 😉