Hochsauerland: Wandern ohne Gott?

Allerwegen religiöse Symbole und Wegmarken (foto: zoom)

Es regnet und stürmt, heute ist kein Wetter, um einen Hund vor die Tür zu jagen. Mein Spaziergang fällt aus. Kopfkino.

Bin ich während meiner 25 Jahre im Hochsauerland je einen Weg ohne religiöse Symbole am Wegrand gegangen, sei es ein Spaziergang oder eine längere Wanderung?

Ortskirchen schließe ich aus. Ich meine Kapellen, Kreuze, Bildstöcke, Sinntafeln direkt am Wegrand. Kreuze in Sichtweite schließe ich folglich ebenfalls aus, sonst hätte sich die Überlegung schon vor dem Verlassen des Hauses erledigt, schaue ich doch direkt auf das Kreuz auf dem Käppelchen.

Ich verlasse jetzt auf meiner Phantasiereise das Haus und schlage mich bis zur Schnickemühle durch. Von dort über die Straße, entlang des Viadukts, den SH5 hinauf Richtung Bergsee. Sehr steil durch den Buchenwald hinauf. Den Kreuzweg zum Röbecken habe ich auf diese Weise ausgespart.

Ist oben am Bergsee ein Kreuz? Ich kann mich nicht erinnern. Es ginge jetzt weiter Richtung Blasius, aber vorher Richtung Silbach abbiegen. Wird es mir gelingen, ohne Kreuz und Kapelle durch Silbach zu wandern. Wie komme ich von dort aus weiter? Der dicke Mönch wacht am Viadukt und versperrt mir den Weg zum Silbacher Sportplatz.

Es ist nicht leicht. Vorher Richtung Tretbecken abbiegen? Dann auf der anderen Seite der Himmelskrone zurück zum Ort, das Kreuz auf der Ennert elegant umgangen.

Irgendeine religiöse Wegmarke übersehen?

Nach dem Sauwetter wird die Probe aufs Exempel gemacht. Es wird nicht leicht.

„Ick bin all‘ dor“ (foto: zoom)