Das Wetter war heute fantastisch – zum Radfahren besser geeignet als der vergangene Sommer – und das am 17. Februar 2019.
Rad aus dem Keller geholt, wo es seit der Marburg-Radtour Ende Oktober 2018 einstaubte.
Die Wartung war trotzdem schnell erledigt. Felgen und Speichen vom schmierigen Dreck befreien. Kette ölen und putzen. Reifen aufpumpen: vier Bar. Fertig.
Sonntags kann man die L742 Richtung Olsberg stressfrei hinunter radeln. Bei Steinhelle stoße ich auf den Ruhrtalradweg. Mein Zwischenziel ist traditionell die Bäckerei im Bahnhof Bestwig. Käsekuchen und ein Pott Kaffee.
Weiter den Ruhrtalradweg bis Meschede. Im Kreisel bei Honsel steht der Gießer.
Der Gießer ist anscheinend die Gestalt, die momentan im Hochsauerland umgeht, denn auch einer der zahlreichen Olsberger Kreisel soll mit einem Gießer bestückt werden.
Man sollte denken, dass der Klimawandel und das zukünftige Aus des Skitourismus das Hochsauerland erregte. Falsch gedacht. In Olsberg wird in den Medien heftig über den Gießer debattiert.
In Meschede habe ich eine Bäckerei in der Fußgängerzone angesteuert. Während ich auf einer Bank in der Sonne in das belegte Brötchen biss, habe ich über die „Gießer-Debatten“ nachgedacht.
Meine Gedanken wanderten zurück bis in meine Kindheit. Eigentlich war es immer so, dass, sobald ein Bauwerk errichtet wurde, die Bürgerinnen und Bürger heftig und emotional diskutierten. Es ufert manchmal aus, aber so ist es eben.
In Arnsberg versuchen die Verantwortlichen einer Debatte über „Kreisverkehrskunst“ die Spitze zu nehmen, indem sie in Geheimniskrämerei versinken.
„Gestaltung des Kreisverkehrs in Arnsberg ist ein „Geheimnis““ berichtet die Lokalpresse.
Das ist politisch ein fatales Signal an die Bürgerinnen und Bürger: Ihr seid zu bekloppt, um bei derart wichtigen Entscheidungen wie der Gestaltung eines Kreisverkehrs mitzureden. Na ja, was soll’s. Ein Gießer wird es wohl nicht, ein Dixie-Klo ist unwahrscheinlich.
Mein Tipp: Irgend etwas mit „A“.
Allerdings liege ich häufig daneben.