COVID-19-Krise: Schulmail stößt bei GEW NRW auf Unverständnis. Regelungen für Abschlussklassen nicht akzeptabel.

Während die GEW NRW zu den Grundschulplänen von Schulministerin Yvonne Gebauer heute Morgen auf der Grundlage der Pressekonferenz der Ministerin grundsätzlich Zustimmung signalisiert hatte, treffen die heutigen Konkretisierungen auf größtes Unverständnis. Vor allem die Regelungen für Abschlussklassen lehnt die Bildungsgewerkschaft ab.

(Pressemitteilung GEW NRW)

„Als riskant und nicht durchführbar schätzen wir die per Schulmail erlassenen ministeriellen Regelungen für die Abschlussklassen ein“, erklärte GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern am heutigen Nachmittag (11.2.) nach Lektüre der jüngsten Schulmail des Ministeriums.

„Präsenzunterricht geht zurzeit nur in kleinen Klassen. De facto verordnet das Ministerium jedoch die Rückkehr der Abschlussklassen in voller Stärke, denn ohne Wechselunterricht sind an keiner Schule die personellen Voraussetzungen für eine Klassenteilung gegeben.“, fuhr die GEW-Vorsitzende fort. Zudem: Die vorgesehenen Maßnahmen für die Klassen 10, Q1 und Q2, sowie das Betreuungsangebot für die Klassen fünf und sechs binden immens viel Personal. „Wie soll dann noch der Distanzunterricht nach Stundenplan für die anderen Jahrgänge stattfinden?“ fragte die GEW-Chefin an die Adresse des Schulministeriums gerichtet.

Für die Grundschulen gilt: Die Gleichzeitigkeit von Präsenzunterricht, Distanzunterricht, Betreuung und Ganztagsangeboten bedeutet eine große Herausforderung. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist das ohne Entlastung und zusätzliches Personal nicht zu stemmen.

Erneut verzichtet das Ministerium auf klare landesweite Vorgaben. Anstatt klar zu regeln, dass vor den Osterferien keine Klassenarbeiten mehr geschrieben werden sollen und feste Gruppen in der Sekundarstufe I gebildet werden müssen, sind jetzt wiederum die Schulen gezwungen, Entscheidungen zu treffen, die das Ministerium landesweit vorgeben müsste.“, empörte sich Finnern.

„Bezüglich des Infektionsschutzes erwarten wir, dass das Schutzpaket des Schulministeriums auch wirklich effektiv umgesetzt wird“, erklärte GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern. Lehrkräfte und OGS-Mitarbeiter*innen sollen zwei FFP2-Masken pro Tag erhalten, diese müssen fristgerecht und ausreichend in den Schulen ankommen. Darüber hinaus soll es ein Angebot für zwei Tests pro Woche geben. Die Durchführung dieser Tests in den Hausarztpraxen hält die GEW nach den bisherigen Erfahrungen für unrealistisch. „Es ist dringend notwendig, auch für die Schüler*innen eine Teststrategie einzuführen und ihnen Masken zur Verfügung zu stellen“, so Maike Finnern.

Lehrkräfte und Erzieher*innen bei der Impfreihenfolge in die zweite Prioritätsstufe einzubeziehen ist aus Sicht der GEW überfällig und notwendig.

Ein Gedanke zu „COVID-19-Krise: Schulmail stößt bei GEW NRW auf Unverständnis. Regelungen für Abschlussklassen nicht akzeptabel.“

  1. Von wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die GEW eher weniger beeindruckt. Wie die Gewerkschaft angesichts der Langzeitfolgen von Covid 19 und des weiterhin mangelhaften Gesundheitsschutzes die Öffnung der Grundschulen in der jetzigen Situation befürworten kann, bleibt ihr Geheimnis.

    Warum jetzt Oberstufenschüler*innen wieder in die Schulen müssen, liegt an die Prüfungs- und Abschlussfixierung der jetzigen Bildungsministerin in NRW. Vermutlich möchte sie im Sommer stolz erklären, alle Klausuren wurden geschrieben, alle Prüfungen abgelegt, alle Abschlüsse ordnungsgemäß erreicht.

Kommentare sind geschlossen.