Briloner SPD diskutiert über wohnortnahe Krankenhausversorgung

Von links: Rene Thiemann, Christof Bartsch, Lisa-Kristin Kapteinat und Dirk Wiese (Foto SPD Brilon)

Auf Einladung der Briloner SPD diskutierten in dieser Woche Expertinnen und Experten zu den geplanten Krankenhausreformen auf Bundes- und Landesebene und ihren Auswirkungen für den Hochsauerlandkreis in Tommy’s Restaurant & Gaststube.

(Pressemitteilung der SPD Brilon)

Nach den Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (MdB) sollen Krankenhäuser zukünftig Teil der Daseinsvorsorge werden. Den vorgestellten Plänen zufolge werde die Krankenhausversorgung in Deutschland zukünftig nach medizinischen und nicht mehr nach ökonomischen Gesichtspunkten ausgerichtet. Denn Krankenhäuser erbringen täglich eine sogenannte Vorhalteleistung, in dem sie bereitstehen. Diese Vorhalteleistung solle künftig finanziert werden. Fallpauschalen sollen absinken, der ökonomische Anreiz, Behandlungen, um der Behandlungen willen vorzunehmen, werde so gesenkt. 

Rene Thiemann (Geschäftsführer des Städt. Krankenhaus Maria-Hilf in Brilon) machte deutlich, dass auf der Wegstrecke noch viele Detailfragen zu klären sind. Ein weiteres Reformvorhaben ist auf der Landesebene hingegen bereits im Prozess weit fortgeschritten. Am 1. September des vergangenen Jahres startete die Umsetzung des neuen Krankenhausplans in Nordrhein-Westfalen. Der Hochsauerlandkreis gehört danach zum sogenannten Versorgungsgebiet 15. Aktuell laufen die regionalen Planungsprozesse.

Für Bürgermeister Dr. Christof Bartsch ist dabei von entscheidender Bedeutung, dass das heimische kommunale Krankenhaus eine klare Zukunftsperspektive bekommt. „Insbesondere unsere Geburtshilfe, aber auch die Kardiologie, sind wichtig für die Bürgerinnen und Bürger und sind für mich ein Teil der Daseinsvorsorge. Mein klares Ziel ist es, dass das Krankenhaus Brilon als Gesundheitszentrum gut aufgestellt in die Zukunft geht. Dafür muss die Politik jetzt die richtigen Weichen stellen und für eine auskömmliche Finanzierung gerade der Krankenhäuser im ländlichen Raum sorgen.“

Lisa-Kristin Kapteinat (MdL, stv. Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion) bekannte sich zur wohnortnahen Krankenhausversorgung. Sie kritisierte, dass der begonnene Prozess der schwarz-grünen Landesregierung sehr intransparent vonstatten gehe und folglich für viel Unruhe sorge. Zudem kritisierte sie, dass Minister Laumann (CDU) noch vor der Corona-Krise gesagt hätte, dass jedes zweite Krankenhaus überflüssig sei. Aus Sicht der SPD-Landtagsfraktion müsse eine wohnortnahe bzw. erreichbare Krankenhausversorgung insbesondere im ländlichen Raum auch weiterhin gegeben sein. Alles andere dürfe nicht Ziel der Reform aus Düsseldorf sein.

„Das Thema der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum werden wir in diesem Jahr gemeinsam mit dem Arbeitskreis Gesundheit der Sauerländer SPD in vielen Veranstaltungen aufgreifen. Zudem erwarten wir Gesundheitsminister Karl Lauterbach in diesem Jahr zu einer Veranstaltung vor Ort im Sauerland.“, so der heimische Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Briloner SPD Dirk Wiese abschließend. Weitere Informationen auch immer aktuell unter www.spd-brilon.de.

5 Gedanken zu „Briloner SPD diskutiert über wohnortnahe Krankenhausversorgung“

  1. Diesen Satz halte ich für irreführend bzw. falsch:

    „Den vorgestellten Plänen zufolge werde die Krankenhausversorgung in Deutschland zukünftig nach medizinischen und nicht mehr nach ökonomischen Gesichtspunkten ausgerichtet.“

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Krankenhausversorgung nicht (auch) nach ökonomischen Gesichtspunkten ausgerichtet wird. Immerhin sollen, soweit ich es verstanden habe, die Fallpauschalen zu zwei Dritteln erhalten bleiben.

  2. Ein aktueller Medienbericht:

    Kahlschlag bei Kliniken
    Angst vor fehlender Notfallversorgung

    Jedes zweite Krankenhaus in Deutschland ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht überlebensfähig. Darin sind sich Berater der Bundesregierung einig, die nun einen Kahlschlag in der Kliniklandschaft fordern.

    Von knapp 1.400 Krankenhäusern in Deutschland sollten nur weniger als 600 größere und bessere Kliniken übrigbleiben, heißt es in einer Studie der Bertelsmann Stiftung. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will sich mit den Ländern bis Mitte 2023 auf eine Gesetzesreform zur Krankenhausfinanzierung einigen – vorrangiges Ziel: die „Konzentration und Qualitätsverbesserung“ in Großkliniken. Dagegen protestieren Bürgerinitiativen bundesweit, weil sie die wohnortnahe Notfallversorgung gefährdet sehen.

    Quelle: https://www.zdf.de/politik/frontal/kahlschlag-in-kliniken-notfallversorgung-krankenhaus-finanzierung-lauterbach-100.html

  3. Über das Containerdorf für Flüchtlinge in der Remmeswiese direkt neben Stadtwerke hab ich hier noch nichts gehört. Auch nicht darüber wie es beschlossen und verkündet wurde. Komisch.
    Aber mit dem Beschluss sind sie so weit draußen – von denen hört und sieht niemand etwas… Glauben sie. Vor allem die vielgeliebten Touristen nicht.

    1. Nun, es ist nach den Erfahrungen aus anderen Orten und Ländern immer besser, Flüchtlinge dezentral unterzbringen und zu versuchen, sie schnell sozial einzubinden.

      Haben Sie einen besonderen Anlass, auf die Remmeswiese hinzuweisen?

      1. Nein, keinen besonderen Anlass. Und mir persönlich tun sie leid. Und eigentlich will niemand auf der grünen Wiese, wo der Wind pfeift und wir alle wissen, dass man da lieber fliegt, war ja mal Fast-Flugplatz, in einem Drecks-Bau-Container leben. Der Anlass ist eigentlich eine vermeintliche „Bürgerversammlung“ auf dem Bauhof am 15.02.2023. Die aber wiederum nur Info-Veranstaltung war. Ergo – Alibi. Und diese hat ziemlich viele Unternehmer der Remmeswiese verärgert. Aber, wir haben gelernt: „Wir diskutieren die Flüchtlingspolitik der Bundes- und Landesregierung nicht.“ Hhhmm – woran erinnert mich das nochmal? Hätte man auch im Propaganda-Mitteilungsblättchen unterbringen können… Wenn nur die Fotos nicht immer so schlecht wären…

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