Blindgängerverdachtspunkt am Damm des Hillebachstausees: Absenkung des Wasserspiegels aus Sicherheitsgründen

Badebucht Hillebachsee
Die Badebucht des Hillebachsees in Niedersfeld, Mai 2013 (archiv: zoom)

Hinweis:
Dies ist eine gemeinsame Presseerklärung der Bezirksregierung Arnsberg und der Stadt Winterberg

Die Kriegs-Relikte spielen auch Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges eine große Rolle. Laufend werden alte Luftbilder und Filme zu unentdeckten Sprengkörpern und Weltkriegsbomben und ihre mögliche Lage ausgewertet. Dabei kennt man weder die Zahl noch die Lage solcher abgeworfenen Bomben, doch liefern Technik und neue Verfahren laufend aktuelle Auswertungen und Informationen.

Im Rahmen aktueller Planungen am Hillebachstausee in Winterberg Niedersfeld ist ein Blindgängerverdachtspunkt entdeckt worden.  Im Rahmen der sofort eingeleiteten Prüfung der vorliegenden Unterlagen aus der Bauzeit des Stausees konnte der Verdachtspunkt bisher jedoch nicht eindeutig ausgeräumt werden. Auch bisher vorliegende Augenzeugenberichte aus der Kriegszeit liefern keine konkreten, sicheren Angaben. Derzeit versucht die Stadt Winterberg, weitere Zeitzeugen zu finden und bittet in diesem Zusammenhang auch alle Personen, die Angaben zum Bau der Talsperre machen können, sich bei der Stadt Winterberg zu melden (Fachbereichsleiter Ordnung Andreas Hester Tel.: 02981/800-201, Email: andreas.hester@winterberg.de).Ehemalige Bauleiter und Bautagebücher und jeder Hinweis, ob jemals eine Bombe gefunden wurde und ob man das Erdreich im Bereich der Staumauer bis auf den Felsen abgetragen hat usw. können bei der Aufklärung hilfreich sein. Nach der bisherigen Einschätzung  handelt es sich bei dem möglichen Blindgänger um eine im Kriegsjahr 1945 abgeworfene Fliegerbombe.

Die Talsperrenaufsicht und der Kampfmittelbeseitigungsdienst bei der Bezirksregierung Arnsberg, der Hochsauerlandkreis sowie die Stadt Winterberg bzw. die Stadtwerke Winterberg haben die Situation und die mögliche Gefahrenlage gemeinsam analysiert und die Stadt Winterberg gebeten, den Wasserspiegel aus Sicherheitsgründen unverzüglich, präventiv abzusenken. Dies wird ab Freitag, 28. Februar nach und nach geschehen. Nur so kann eine ggf. vorhandene Gefährdung für die unterhalb des Sees lebende Bevölkerung mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Sobald neue Informationen vorliegen werden die Stadt Winterberg und die Bezirksregierung über das weitere Vorgehen berichten.

Info:

Die Hillebachtalsperre ist eine 1978 im Winterberger Ortsteil Niedersfeld errichtete Talsperre, die der Freizeit- und Wasserkraftnutzung dient. Sie hat ein Fassungsvermögen von 365.000 m³. Die Wasseroberfläche umfasst eine Fläche von 8,5 ha, das Stauziel liegt bei 544 Metern. Eigentümerin ist die Stadt Winterberg, die den Betrieb der Anlage auf die Stadtwerke übertragen hat. Die Stauanlage unterliegt der Talsperrenaufsicht der Bezirksregierung Arnsberg.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) unterstützt die Ordnungsbehörden der Städte und Gemeinden beim Schutz der Bevölkerung vor Gefahren, die von Kampfmitteln aus den Weltkriegen ausgehen. Der zur Bezirksregierung  Arnsberg gehörende

KBD – Westfalen Lippe hat seinen Sitz in Hagen mit Außenstellen in Münster und Detmold. Die Tätigkeit des Kampfmittelbeseitigungsdienstes umfasst die vier Teilbereiche Luftbildauswertung, Kampfmitteldetektion/-ortung, Kampfmittelräumung und Kampfmittelvernichtung/endgültige Beseitigung.