Zum 27. Januar 2025

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Heute gedenken wir der Befreiung von Auschwitz. Als die Soldaten der Roten Armee der Sowjetunion vor 80 Jahren die Tore öffnete, boten sich ihnen Bilder, die in ihrer Grausamkeit durch nichts zu überbieten sind. Gott sei Dank ist der 27. Januar inzwischen ein offizieller Gedenktag für sechs Millionen von Nationalsozialisten auf die Eigenschaft „Jude“ reduzierte und ermordete Menschen aus ganz Europa.

Aber wir dürfen auch einen anderen Gedenktag nicht vergessen, denn genau ein Jahr zuvor hatten die Soldaten der Roten Armee schon einmal eines der größten Verbrechen in der Weltgeschichte beendet: 872 Tage lang bemühten sich deutsche Soldaten, alle Einwohner Leningrads – die Stadt, die heute wieder (Sankt) Petersburg bzw. Petrograd heißt – verhungern zu lassen, und weit über eine Million verhungerten in dieser Stadt. [1]

Fassungslos stehen wir vor diesen Zahlen und fragen uns: „Wie konnte das [2] passieren?“ [3] Wie konnte was „passieren“ [4]? Wir benutzen Wörter wie
Drittes Reich“

Drittes Reich,

Begriff aus der Ideenwelt des ?Chiliasmus, geprägt von ?Joachim von Fiore [auch Joachim von Floris, um 1130 – 1202, italienischer Theologe, Mönch und Ordensgründer, wurde selig gesprochen; eigene Anmerkung], der die Geschichte als einen Aufstieg durch drei aufeinanderfolgende Reiche oder Zeitalter interpretierte. Nach dem Reich des Vaters (des Gesetzes) und des Sohnes (des Evangeliums) folge das Reich des Geistes (der Liebe und Freiheit), in dem die Menschen als Gott preisende Mönche in mystischer Verzückung bis zum Jüngsten Gericht leben würden. Den Anbruch dieses Dritten Reiches erwarteten Joachim und seine Jünger in Zusammenhang mit Kaiser Friedrich II. um das Jahr 1260. Die Vorstellung der Abfolge dreier Reiche wurde zum festen Bestand europäischer Sozialmythologie und Geschichtsphilosophie (u.a. Lessing, Hegel, Schelling, Dostojewski, Spengler). Als Theoretiker der ?konservativen Revolution machte Arthur ?Moeller van den Bruck das Drittes Reich in seinem gleichnamigen, 1923 erschienen Hauptwerk ,Das dritte Reich’ zu einem politischen Schlagwort. Er prophezeite nach dem Heiligen Römischen Reich und dem Bismarck-Reich ein neues Drittes Reich aus dem ,Geist der Rassenseele’, womit er das Eschatologisch-Chiliastische des Begriffes hervorhob. Hitler übernahm zeitweilig den propagandistisch wirksamen Namen für die durch den Nationalsozialismus zu errichtende ,Neue Ordnung’. Trotz späterer Ablehnung durch Hitler wurde der Begriff so zu einer allgemeinen Bezeichnung für die Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland. Literatur: Löwith, K.: Weltgeschichte und Heilsgeschichte. hhDeutsche Übersetzung Stuttgart 51967. – Neurohr, J.: Der Mythos vom Dritten Reich. Zur Geistesgeschichte des Nationalsozialismus. Stuttgart 1957.“ [5]

Tausendjähriges Reich, deutsche Entsprechung für den theologischen Begriff ?Chiliasmus. Der Glaube an ein Tausendjähriges Reich als eine gemeinsame himmlische Regierungs- und Gerichtszeit Christi mit den Heiligen wird heute besonders bei den ?Adventisten gepflegt.“ [6]

Dietrich Eckart: „Es gibt nirgends auf Erde ein Volk, das fähiger wäre, das dritte Reich zu erfüllen, als das deutsche.“ [7]

„Moeller van den Bruck nennt den Gedanken des Dritten Reiches einen ,alten und großen deutschen Gedanken‘, der ,früh mit der Erwartung eines tausendjährigen Reiches‘ verbunden gewesen: ,Aber immer lebt in ihm [dem Gedanken des Dritten Reiches] noch ein politischer Gedanke, der sich wohl auf die Zukunft, doch nicht so sehr auf das Ende der Zeiten als auf den Anbruch eines deutschen Zeitalters bezog, in dem das deutsche Volk erst seine Bestimmung auf Erden erfüllen werde.‘“ [8]

Schicksal“,

Schicksal,

in der Religionsgeschichte Bezeichnung für die dem Menschen von einer höheren Macht zugeteilten Geschicke. Diese Schicksalsmacht ist vielfach und wohl ursprünglich ein Hochgott; bezeichnend ist, daß das indoiranische Appellativ für Gott ,Zuteiler‘ (,bhaga‘) bedeutet. Im semitischen Bereich ist im stärksten Maße Allah Schicksalsspender. Gegenüber dem Hochgott kann die Schicksalsbestimmung eine numinose Verselbständigung erlangen, wie die Aufbewahrung von Schicksalstafeln beim Hochgott ansatzweise zeigt. Eine von der Gottheit im Verlauf der Religionsgeschichte in unterschiedlicher Weise abhängige Macht stellen numinose Ordnungsbegriffe dar, die das menschliche Leben einer übergreifenden Weltordnung unterstellen: die ägyptischen Maar, das indische Rita und das chinesische Tao. Der Polytheismus zeigt die Tendenz, die Schicksalsbestimmung als Funktion einer dem Hochgott untergeordneten (meist weiblichen) Gootheit zu verstehen: die griechische Moira, die römische Fortuna, die lettische Laima und die germanischen Nornen. – Der Raum, den die Schicksalsidee menschlicher Freiheit offenläßt, ist wesentlich für ethisch reflektiertes Handeln und bestimmt somit die menschliche Reaktion auf das Schicksal, die zwischen dem Gefühl von Geborgenheit und Fatalismus liegen kann. – Das Bestreben, das Schicksal im voraus zu erkunden, ist Voraussetzung für Mantik und vor allem für Astrologie. – Die klassische Philosophie sieht Schicksal (gr. heimarmén?) als ,Notwendigkeit‘ (Heraklit), als ,Ordnung und Verknüpfung von Ursachen‘ (?Chrysippos, Cicero) und als ,Weltgesetz‘ oder ,Weltvernunft‘ (Ionier, Stoiker). Erst unter dem Einfluß des Christentums, das den Schicksalsglauben ablehnt, erfolgt durch die Unterscheidung zwischen ,Naturgesetz‘ (notwendiger, doch verstehbarer Zusammenhang von Naturverläufen) und ,Sittengesetz‘ (Gebotenheit von Zwecken ohne notwendiges Eintreten von Ereignissen) eine Klärung des Schicksalsbegriffs.

Literatur: Schreckenberg, H.: Ananke, München. 1964. – Brandon, S. G. F.: Man and his destiny in the great religions. Manchester; Toronto 1962. – Onians, R. B.: The origins oft he European thought about the body, the mind, the soul, the world, time, and fate. Cambridge 21954. – Widengren, G.: Hochgottglaube im alten Iran. Uppsala; Leipzig 1938. – Naumann, H.: Germanischer Schicksalsglaube. Jena 1934. – Engel, W.: Die Schicksalsidee im Altertum. Erlangen 1926.“ [9]

Schicksal (im 16. Jahrhundert übernommen aus älter niederländisch schiksel ,Anordnung; Fatum‘; heute gewöhnlich im Sinne der leidvollen Fügung gebraucht oder als Ersatz für ‘göttliche Vorsehung‘)“ [10]

und „Opfer“,

Opfer [letztlich zu lateinisch operari = arbeiten, der Gottheit (durch Opfer) dienen],

  • religionsgeschichtlich einer der ältesten und wichtigsten Formen des Kults, des Vollzugs einer Handlung, die der ganz oder teilweise vollzogenen Hingabe von Menschen, Tieren, Pflanzen oder irdischen Gütern dient und damit einen Kontakt zu überirdischen Mächten, vergöttlichten Ahnen, vor allem aber Gottheiten selbst darstellt. Die Opferhandlung ist rituell festgelegt, sie findet besonders zu heiligen Zeiten und an heiligen Orten statt, und sie wird meist von einem Priester vollzogen. –
    Dem Opfer können sehr unterschiedliche Intentionen zugrunde liegen. Das Bitt-Opfer erstrebt die Gewährung menschlicher Wünsche durch die Gottheit. Für empfangene Segnungen mit Nachkommen, reichem Viehbesitz und guten Ernten werden Dank-Opfer dargebracht. Götterbilder, Altäre und Grenzsteine werden durch Weih-Opfer geheiligt. Sühne-Opfer sollen den Zorn der Gottheit beschwichtigen; dies gilt besonders für Bau-, Tür- und Brücken-Opfer, die den befürchteten Unwillen des örtlichen Numens besänftigen sollen. Divinations-Opfer, die mit einer Opferschau verbunden sind, haben mant. Motive; sie lassen den Willen der Gottheit erforschen. –
    Nicht in jedem Falle wird das Opfer einer persönlichen Gottheit gespendet. Im magischen Bereich spricht man ihm eine Kraft der Realisation zu, die automatisch wirkt. Dies gilt oft für das Jagd-Opfer, aber auch für die Opfer, die die Lebenskraft der Gestirne, besonders der Sonne, erhalten sollen, sowie für Opfer, die dem Bestand der Welt dienen. Charakteristisch hierfür sind das altindische Roß-Opfer (sankrit tl.: a?vamedgha) sowie Dramatisierungen mythischer Geschehnisse, wie sie besonders im Alten Orient weithin üblich waren. –
    Wie die Intentionen, so sind auch die Formen des Opfers sehr verschieden. Sehr alt ist sicher das Blut-Opfer, das druch Abzapfen des Blutes lebender Menschen, aber auch durch das ?Menschenopfer dargebracht wurde. Sonderformen des Menschen-Opfers sind das Erstgeburts-Opfer, das Kinder-, Jungfrauen- und Kriegsgefangenen-
    opfer [11]. Die römische Religion kannte das Selbst-Opfer (lateinisch devotio). Mit der indischen Witwenverbrennung hat sich lange Zeit hindurch das Totenbegleit-Opfer erhalten. Ein Häuptlings-Opfer wurde vielfach vollzogen, wenn die Kraft des Herrschers erlahmte. –
    Im Verlauf einer Verinnerlichung des Opfergedankens wird das Menschen-Opfer durch Ersatz-Opfer oder durch Pars-pro-toto-Opfer abgelöst. Als Ersatz-Opfer dienen zunächst und vornehmlich Tiere, aber auch jede andere dem Menschen wertvolle Gabe. Pars-pro-toto-Opfer sind besonders Haar- und Fingeropfer. Das Keuschheits-Opfer äußert sich in den unterschiedlichen Formen der Askese, der Kastration und der sakralen Prostitution. –
    In der Haltung der Religionen zum Opfer können extreme Pole aufgezeigt werden: Buddhismus und Dschainismus lehnen das Opfer entschieden ab, während die aztekische Religion dem Blut- und Menschen-Opfer am stärksten zugeneigt war. [12] – Die Religion des Alten Testaments kannte ursprünglich sowohl unblutige als auch blutige Opfer, die jedoch früh durch Ersatz-Opfer ersetzt wurden (zum Beispiel Opferung Isaaks; 1. Moses 22). Die Propheten bekämpften den Opferkult (zum Beispiel Amos 5, 21 f.) und forderten statt dessen Bußgesinnung und Gehorsam (1. Samuel 15, 22); im talmud. Judentum gilt auch das Schriftstudium als Opfer. Für das Christentum ist der Tod Christi das einmalige und endgültige Opfer zur Beseitigung der Sünden (1. Korinther 5, 7; Hebräer 9, 28); dieses Kreuzes-Opfer findet in der katholischen Kirche seine kultische Vergegenwärtigung im eucharist. Herrenmahl.
    Literatur: Heiler, F.: Erscheinungsformen und Wesen der Religion. Stuttgart 1961. S. 204. – Haag, H.: Das Opfer im Alten Testament. In: Bibel und Liturgie. Einsiedeln und andere 1960. – Neuenzeit, P.: Das Herrenmahl. München 1960. – Vorbichler, A.: Das Opfer auf den uns heute noch erreichbaren ältesten Stufen der Menschheitsgeschichte. Mödling 1956. – Lohse, E.: Märtyrer und Gottesknecht. Göttingen 1955. – Rowley, H. H.: The meaning of sacrifice in the Old Testament. Manchester 1950. – Bertholet, A.: Der Sinn des kultischen Opfers. Berlin 1942. – James, E. O.: Origins of sacrifice. Londeon 1933. – Leeuw, G. von der: Die Do-ut-des-Formel in der Opfertheorie. In: Archiv für Religionswissenschaften 20 (1921), 241. – Loisy, A.: Essai historique sur le sacrifice. Paris 1920. – Schmitz, O.: Die Opferanschauungen des späteren Judentums und die Opferaussagen des Neuen Testaments. Tübingen 1910.
  • im Schachspiel die Preisgabe einer Figur (Figuren-Opfer), insbesondere eines Offiziers (zum Beispiel der Dame: Damenopfer), zur Erlangung eines strategischen oder taktischen Vorteils. – ?auch Gambit.“ [13]

und fragen uns selten, was die Verwendung dieser religiösen Begriffe in gesellschaftlichen bzw. politischen bzw. historischen Zusammenhängen bedeutet. Ich weiß nicht, wie oft ich schon das „Dritte Reich“ gelesen habe. Es ist offensichtlich ein Zitat. Die Gänsefüßchen waren auch oft da, aber von wem das Zitat stammte – Dietrich Eckart (1919) und Moeller van den Bruck [14] (1931) -, diese Angabe fehlte immer.

Immer wieder höre ich die Formulierung „Opfer des Nationalsozialismus“, und ich erinnere mich gut an eine alte Jüdin, die ein Konzentrationslager überlebte und immer wieder sagte: „Ich bin kein Opfer!“

Zunächst habe ich nicht verstanden, was sie meinte, bis ich realisierte, daß „Opfer“ ein religiöser Begriff ist, der im Englischen und Spanischen etwa niemals auf Personen angewendet wird; dort heißen sie „victims“ bzw. „victimas“, und in diesen Wörtern steckt deutlich, um was es eigentlich geht.

„Opfer“? Wenn jemand zur Polizei ginge und sagte, er sei Opfer geworden, fragte jeder Polizist sicherlich als erstes: „Wovon?“ Er würde wissen wollen, was passiert ist – und dann, wer der Täter war. Beide Fragen spielen aber merkwürdigerweise bei der Formulierung „Opfer des Nationalsozialismus“ kaum eine Rolle.

Das englische Wort „victory“ für „Sieg“ kennt jeder, und es ist in vielen Sprachen in vielen Varianten gebräuchlich, bis hin zu Vornamen und „Hochrufen“.

„Victims“ bzw. „victimas“ sind Besiegte. Als Kurt Schumacher 1933 ins KZ eingeliefert wurde und ein Nazi ihn fragte „Warum sind Sie hier?“, antwortete der Sozialdemokrat und spätere Konkurrent Konrad Adenauers um das Kanzleramt: „Weil ich zur besiegten Partei gehöre.“

Wie habe ich mich erschrocken, als ein Jugendlicher von 15 Jahren einmal das Wort „Opfer“ bezogen auf einen Mitschüler benutzte. Es war nicht die Spur von Hilfsbereitschaft oder auch nur „Mitleid“ dabei. Er benutzte es negativ, und in der Bezeichnung schwang deutlich das Wort „Verlierer“ mit; später sagte er auch „Loser“ zu dem „Opfer“.

Was bedeutet das?

Wörter und besonders Worte tragen Inhalte, manchmal bewußt, manchmal unbewußt von den Sprechenden weitergegeben, und viele Wörter haben in anderen Sprachen ganz andere Bedeutungen, werden völlig anders gebraucht und verstanden. Ich erinnere mich gut an ein Erlebnis, daß mich vor Jahrzehnten sehr prägte. Viele kennen das Bild von Goya, das einen Jüngling zeigt, der auf einem Stuhl sitzt; sein Oberkörper ist über einen Tisch gebeugt, sein Kopf liegt auf seinem Arm; er ist am Tisch eingeschlafen. Um ihn herum flattern schreckliche Wesen, und unter dem Bild steht: „El sueño de la razon produce monstros“. Meist habe ich als Übersetzung „Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“ gelesen. Aber „sueño“ heißt im Spanischen nicht nur „Schlaf“, sondern auch „Traum“. Nicht nur der Schlaf der Vernunft, sondern auch der Traum der Vernunft schaffen Ungeheuer. Diesen Unterschied zwischen Deutsch und Spanisch erklärte mir damals meine spanische Freundin, die aus allen Wolken fiel, als ich vom „Schlaf der Vernunft“ sprach; daran hatte sie noch nie gedacht, wie ich damals nicht an den „Traum der Vernunft“.

„Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Das ist für mich nicht nur ein Zitat aus der Bibel, das ich so schön finde, daß ich es sogar in Latein auswendig gelernt habe („In pricipium erat verbum, et verbum erat apud Deum, et Deus erat verbum.“ Beginn des Johannes-Evangeliums). Es ist vielmehr eine der schönsten Liebeserklärungen an Sprache, an das Sprechen, an Kommunikation. Gott erschafft im Alten Testament die Welt durch Sprache. „Es werde Licht“, sagt er, und – es ward Licht.

Aber nicht nur unser aller lieber, barmherziger und gütiger Gott schafft eine Welt durch seine Sprache. Auch schreckliche Inhalte werden manchmal bewußt, manchmal unbewußt von den Sprechenden weitergegeben. Die Wörter „Drittes Reich“, „Schicksal“ und „Opfer“ gehören dazu – „Drittes Reich“ spätestens seit 1919, „Schicksal“ seit der ersten „Heils“-Geschichte (mit der meist immanenten „Apokalypse“) und „Opfer“ spätestens, seitdem man den ersten toten Soldaten als „Opfer des Krieges“ benannte.

„Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Aber nicht nur unser aller lieber, barmherziger und gütiger Gott schafft eine Welt durch seine Sprache. Mir sind in den letzten Jahren viele Worte begegnet, in denen etwas ganz Anderes sprach:

  • 17.10.1940: „Auf ein Ersuchendes Arbeitsamtes Tschenstochau, weitere 150 Juden einzufangen, rückt die 3. Kompanie um 8.30 Uhr ab.“ [15]
  • 10.10.1941: „Das wesentliche Ziel des Feldzuges gegen das jüdisch-bolschewistische System ist die völlige Zerschlagung der Machtmittel und die Ausrottung des asiatischen Einflusses im europäischen Kulturkreis. Hierdurch entstehen auch für die Truppe Aufgaben, die über das hergebrachte einseitige Soldatentum hinausgehen. Der Soldat ist im Ostraum nicht nur ein Kämpfer nach den Regeln der Kriegskunst, sondern auch Träger einer unerbittlichen völkischen Idee […]“ [16]
  • 9.7.1942: „Wir beschäftigen seit dem 6.d.M. 6o Stück Sowjetarbeiterinnen …“ [17]
  • 4.3.1943: „Den bisherigen Erfahrungen entsprechend muß damit gerechnet werden, daß das Standesamt Niederhagen jährlich mindestens etwa 800 Sterbefälle – im Jahre1942 = 884 Fälle – zu beurkunden hat.“ [18]
  • 17.3.1944: „Aufgegriffene Ausländer sind sofort festzunehmen und dem Arbeitsamt zur Verfügung zu stellen.“ [19]
  • 1944: „Häftlings-Personal-Karte / Fam.-Name: Levi / Vorname: Vida / Geb. am 27.5.14 in: Sarajevo / … / Grund: Polit. Jugosl./ Jüdin / Eingesetzt vom 23. Nov. 1944 … bei Lippstadt 1“ [20]
  • 2.7.1951: „Alle im K.Z.Lager in Wewelsburg verstorbenen sind im Krematorium im Feuerofen eingeäschert“ [21]

Auschwitz ist der Inbegriff für industriell begangenen millionenfachen Mord von Deutschen; so viele Menschen wie möglich zu töten – das war erklärtes Ziel.

Vorher brannten Menschen schon in Deutschland, und viele rochen es: „Der Bischof von Limburg schrieb im August 1941 an den Reichsminister für Justiz: ,Etwa 8 km von Limburg entfernt ist in dem Städtchen Hadamar auf einer Anhöhe über der Stadt eine Anstalt … umgebaut worden bzw. eingerichtet worden als eine Stätte, in der nach allgemeiner Überzeugung obengenannte Euthanasie seit Monaten planmäßig vollzogen wird … öfter in der Woche kommen Autobusse mit einer größeren Anzahl solcher Opfer in Hadamar an. Schulkinder der Umgebung kennen diesen Wagen und reden: >Da kommt wieder die Mordkiste<. Nach der Ankunft solcher Wagen beobachten dann die Hadamarer Bürger den aus dem Schlot aufsteigenden Rauch und sind von dem ständigen Gedanken an die armen Opfer erschüttert, zumal wenn sie je nach der Windrichtung durch die widerlichen Düfte belästigt werden. Die Wirkung der hier getätigten Grundsätze ist: Kinder, einander beschimpfend, tun Äußerungen: >Du bist nicht recht gescheit, du kommst nach Hadamar in den Backofen!< … Bei alten Leuten hört man die Worte: >Ja in kein staatliches Krankenhaus! Nach den Schwachsinnigen kommen die Alten als unnütze Esser an die Reihe<. (Mitscherlich-Mileke, S. 195)“ [22]

Leningrad steht auch für millionenfachen Mord von Deutschen. So viele Einwohner der Stadt wie möglich verhungern zu lassen – das war erklärtes Ziel.

Der 27. Januar ist der Inbegriff für diese gigantischen Verbrechen, die nur eine „Kulturnation“ wie die deutsche in die Tat umsetzen konnte – mit all den Mitteln, die ihr zur Verfügung standen. Viele Millionen Menschen waren an Auschwitz und Leningrad beteiligt:

  • Polizeibeamte (um Häuser zu räumen),
  • Staatsanwälte (um Anklagen zu vertreten),
  • Richter (um entsprechende Urteile zu verkünden),
  • Gefängniswärter (um diese Urteile zu vollstrecken),
  • „Konzentrationslager“ (um Menschen zu töten),
  • Journalisten (um Meinungen zu verbreiten und Tatsachen so oder so darzustellen bzw. zu verschweigen),
  • Lokomotivführer (um Menschen wie Vieh in Güterwaggons zu transportieren),
  • Beamte in Einwohnermeldeämtern (um Menschen durch ein „Z“ oder ein „J“ im wahrsten Sinne des Wortes abzustempeln),
  • Grundbuchbeamte (um Grundstücke zu „arisieren“),
  • Lehrer (um Kindern das „Aussondern“ zu lehren bzw. zu ermöglichen),
  • Ärzte (um Menschen „kriegstauglich“ zu schreiben, wieder gesund zu flicken und andere Menschen gar nicht oder schlecht zu behandeln),
  • Pfarrer (um Waffen zu segnen),
  • Schuster (um Soldatenstiefel zu machen),
  • Fabrikarbeiter (um Bomben und Granaten herzustellen),
  • Soldaten (zum Schluß standen 17 Millionen Deutsche unter Waffen; das nannte man „Volkssturm“),
  • Schneider (um Uniformen zu nähen), Krankenschwestern (um Verletzte zu versorgen),
  • Photographen (für geforderte „Lichtbilder“)
  • und und und.

Nationalsozialisten brauchten viel, um so viele Menschen zu töten:

Sie brauchten Züge mit genauen Abfahrts- und Ankunftszeiten.

Und Lastkraftwagen und Menschen, die sie warten und reparieren konnten.

Und Gas und Industrien, die es herstellen und liefern konnten.

Und Stacheldraht, viel Stacheldraht.

Und Öfen, Industrieöfen, um Menschen zu verbrennen.

Und sie brauchten eine Ideologie, die ihnen all das erlaubte. Hitlers „Mein Kampf“ war bis 2015 in Deutschland verboten. Inzwischen kann jeder in der kritischen Editon, herausgegeben von Christian Hartmann, Thomas Vordermayer, Othmar Plückinger und Roman Töppel, seine entsetzlichen Gedanken nachlesen:

„Da ich mich nun aber überwand und diese Art von marxistischen Presseerzeugnissen zu lesen versuchte, die Abneigung aber in diesem Maße ins Unendliche wuchs, suchte ich nun auch die Fabrikanten dieser zusammengefassten Schurkerei näher kennenzulernen. Es waren, vom Herausgeber angefangen, lauter Juden.“ [23]

Und man erkennt sie wieder, den Sprache von Wilhelm Marr, der in „Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum. Vom nicht confessionellen Standpunkt aus betrachtet“ von 1879 den Begriff „Semitismus“ erfand und seine „Antisemitenliga“ gründete. 1879. „Judentum“ gegen „Germanentum“. „Vom nicht-konfessionellen Standpunkt aus betrachtet“, vom nicht konfessionellen. „Germanentum“. 1879:

„Im Lande der Denker und Philosophen datirt die Judenemanzipation seit 1848.

Von jener Zeit datirt zugleich der dreissigjährige Krieg, den das Judenthum mit gleichen Waffen offen gegen uns führte.

Dass wir ihm diese Waffen gaben, konnte, nachdem wir im Laufe der Jahrhunderte von der jüdischen Intelligenz schon mehr als halb besiegt waren, in jener Sturm- und Drangperiode kaum vermieden werden. Bei den Wahlen trat das Judenthum sofort zu uns in ein statistisches Vertragsverhältnis. Jude sein ward beziehungsweise ein Mandat. Um die jüdischen Stimmen zu gewinnen, mussten die Parteien dem Judenthum bei Aufstellung von Candidaten Concessionen machen und mehr oder minder ist dies bis auf den heutigen Tag so geblieben.

Bis zum Jahre 1848 war der Jude in Deutschland vorwiegend « demokratisch » gesinnt, oder that doch so. Später zersplitterte sich das Judenthum allerdings in parlamentarische Parteien, wesentlich aber in den « Nationalliberalismus », weil hier der Geist der Verjudung, die Nützlichkeits- und Möglichkeitstheorie, die Prinzipienlosigkeit am weitesten vorgeschritten war. Rein erhalten von der Verjudung hat sich bis jetzt nur die ultramontane Partei. Die conservative Regierungspartei dagegen wimmelt von semitischen Elementen, denn zwei Drittel unserer officiösen Literatur sind durch Juden vertreten. Das gleiche Ziel, die Zersetzung des germanischen Staates zu Gunsten der jüdischen Interessen wird überall consequent verfolgt.“ [24]

Diese widerliche Schrift kann ich nur jedem wärmstens – besser: kältestens – empfehlen. Man erkennt so vieles wieder, was uns auch heute wieder um die Ohren gehauen wird! Der „Dreißigjährige Krieg“ [25] hat es ja vielen angetan:

„Hierin liegt auch meine grundsätzliche Zuversicht und Gelassenheit, die über alle Schreckensszenarien hinausreichen. Ich bin sicher, daß – egal wie schlimm die Verhältnisse sich auch entwickeln mögen – am Ende noch genug Angehörige unseres Volkes vorhanden sein werden, mit denen wir ein neues Kapitel unserer Geschichte aufschlagen können. Auch wenn wir leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind, sich der fortschreitenden Afrikanisierung, Orientalisierung und Islamisierung zu widersetzen. Aber abgesehen von diesem möglichen Aderlaß haben wir Deutschen in der Geschichte nach dramatischen Niedergängen eine außergewöhnliche Renovationskraft gezeigt. Denken Sie an den Dreißigjährigen Krieg oder den Zusammenbruch 1945. Ob wir es noch einmal schaffen werden, ist nicht sicher, aber es gibt berechtigte Hoffnung auf eine Erneuerung.“ [26]

„Vogelschiß?“ „Am Anfang war das Wort. Nie wieder ist jetzt!

Aber so will ich nicht enden. „Was die Leute nicht hören wollen, ist, daß eine Grenze gibt, wo wir nicht mehr mitmachen dürfen“, sagte der „größte Botschafter, den die Bundesrepublik hatte“ [27]. Der mehrfach international preisgekrönte Film „Fritz Bauer. Tod auf Raten“ von Ilona Ziok [28] zeigt, welchen Anfeindungen der hessische Generalstaatsanwalt ausgesetzt war. Er erschien 2010, ein Jahr nach der Biographie „Fritz Bauer (1903-1968)“ von Irmtrud Wojak [29].

Und mit ihm will ich schließen – mit dem letzten Absatz aus seinem kleinen, aber feinen Büchlein „Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns“ von 1965:

„Die Angelsachsen haben ein Menschen- und Bürgerrecht: das Recht eines jeden auf Glück, das wir leider noch immer nicht in unserem Katalog der unveräußerlichen Rechte aufgenommen haben, nachdem jahrhundertelang die deutschen Staatsphilosophen und Staatsmänner umgekehrt Opfergeist und den Verzicht auf Glück wie selbstverständlich von den Bürgern gefordert haben. ,Glück’ mag ein schillernder Begriff sein; der eine mag darunter ein Auto verstehen, der andere Liebe und Freundschaft und wieder ein anderer wird diese oder jene Kunst oder Wissenschaft meinen. Gleichviel! – Außen- und Innenpolitik, Sozial- und Wirtschafts-, Kultur- und Erziehungspolitik sollen dem einzelnen und seinem Glück dienen. Eine Politik im Dienste des Rechts eines jeden auf Glück wird aber nicht nur in politischen Zirkeln, durch Diskussionen und Wahlen getrieben. Jede Stunde des Alltags gibt allen Gelegenheit dazu, zu Hause, bei der Arbeit, auf der Straße, im Umgang und in Zusammenarbeit mit den Menschen aller Stände, Rassen und Weltanschauungen. Goethe hat einmal gesagt: ,Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst.’ Leben meint Leben und Lebenlassen, heißt das Leben und alle Menschen lieben. Das ist, gerade weil es mitunter recht schwerfällt, jedenfalls heroischer, als die Menschen zu quälen, zu plagen und totzuschlagen.“ [30]

Anmerkungen:

[1] „Zum 27. Januar: Zwei Jahrestage und zwei Tagebücher. Für Anne Frank, Tanja Sawitschewa und all die Anderen“ („En 27 de enero – Dos años y dos diarios Para Ana Frank, Tanya Savicheva y todos los demás“) auf http://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/ZweiJata-Gedenken-La%20misma%20lingua.pdf.

[2] „Zu blöd für diese Welt? ,Äquidistanz’? ,Hufeisentheorie’?“ („Wie konnte das passieren?“) auf http://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-Zu-bloed-f-d-Welt-2018.pdf.

[3] „1965. Fritz Bauer und das Standesamt Niederhagen in Wewelsburg bei Paderborn“ auf https://weltexpresso.de/index.php/zeitgesehen/32979-wie-konnte-das-passieren.

[4] „Passieren“ hat laut Duden die Bedeutungen „1. ,vorübergehen, vorüberfahren, vorüberziehen; durchreisen, durchqueren‘ (16. Jah.); 2. ,geschehen, sich ereignen; zustoßen‘ (17. Jh. …); 3. ,durchlaufen lassen, durchseihen‘ (20. Jh.)…“ („Herkunftswörterbuch“, Mannheim 1989), und es ist gewiß kein Zufall, daß dieses Wort häufig in Verbindung mit nationalsozialistischem Handeln gebraucht wird.

[5] Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Bd. 7, Mannheim 1973 (Abkürzungen ausgeschrieben).

[6] Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Bd. 23, Mannheim 1978 (Abkürzungen ausgeschrieben).

[7] „Auf gut Deutsch“, 5. Juli1919. Zitat und Quellenangabe in „Der Aufstieg der NSDAP in Augenzeugenberichten“, herausgegeben und eingeleitet von Ernst Deuerlein, München 31978, S. 175 f.

[8] Arthur Moeller van den Bruck: „Das Dritte Reich“, Hamburg 1931, S. 6; zitiert nach „Der Aufstieg der NSDAP in Augenzeugenberichten“, herausgegeben und eingeleitet von Ernst Deuerlein, München 31978, S. 175 f.

[9] Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Bd. 21, Mannheim 1977 (Abkürzungen ausgeschrieben)

[10] Der Duden in 10 Bänden; das Standardwerk zur deutschen Sprache, hrsg. vom Wiss. Rat d. Dudenred.: Günther Drosdowski …, Mannheim 1989; Band 7: „Herkunftswörterbuch“ (Abkürzungen ausgeschrieben)

[11] Bisher wurden alle Komposita durch einen Bindestrich getrennt und „Opfer“ großgeschrieben angehängt. An dieser Stelle wird Opfer kleingeschrieben, so daß es „Kinderopfer“, „Jungfrauenopfer“ und „Kriegsgefangenenopfer“ heißt. Da aber mitten im Wort eine neue Seite beginnt, könnte es sich auch um eine Unachtsamkeit handeln.

[12] Sagt bzw. schreibt wer?

[13] Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Band 17, Mannheim 1976 (Abkürzungen ausgeschrieben)

[14] Siehe Volker Weiß: „Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes“, Stuttgart 2017.

[15] Verfolgungsmaßnahmen, 1.2.7.6 / 82175493, ITS Digital Archive, Bad Arolsen; weitere Abschrift in Datei 253: „60 von 208 Namen. 17. Nikolai Semzew, ermordet in Suttrop“ auf http://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-253Art-Nikolai-Semzew-ermordet-in-Suttrop.pdf. Dort auch Wörter wie „Sühne“ und „Versöhnung“.

[16] Befehl des Oberbefehlshabers der 6. Armee, Generalfeldmarschall v. Reichenau, zitiert nach Wolfgang Wette: „Die Wehrmacht. Feindbilder, Vernichtungskrieg, Legenden“, Frankfurt am Main 2005), S. 114 f.; längere Abschrift auf S. 21 f. in Datei 296: „8.3.1944, Arbeitsamt Arnsberg: ,Arbeitskräfte, besonders Polen, weigern sich in vielen Fällen das >Ost< zu tragen“ auf https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/binaries/content/14858/296._arbeitsamt_arnsberg__8.3.1944.pdf?t=1652345837. Zu den 33771 in Babij Jar am 29. und 30. September 1941 Erschossenen („33771 Menschen in achtundvierzig Stunden, ein Gipfel des Nazihorrors, ein absoluter Rekord, den selbst die Todesfabriken in Treblinka und Auschwitz zur Zeit ihrer größten Leistungsfähigkeit niemals erreichten. Ludwig Kainz hat mit angesehen, worauf sich Jewtuschenko zwanzig Jahre später in seinem Gedicht bezieht: …“) siehe auch Gilles Perrault: „Auf den Spuren der Roten Kapelle“, Wien/ Zürich 1990 (Europaverlag). Erstausgabe Librairie Arthème Fayard 1967. Aus dem Französischen übertragen von E. und R. Thompsen, Reinbekl bei Hamburg 1969, S. 190.

[17] „Deutsche Gold- u. Silber-Scheideanstalt (DEGUSSA), Hiagwerk Brilon-Wald“ an das Bürgermeisteramt Brilon am 9.7.1942, 2.2.0.2 / 82483341, ITS Digital Archive, Bad Arolsen auf https://collections.arolsen-archives.org/de/document/82483341; vollständige Abschrift in Datei 336: „Der Getreidewirtschaftsverband Westfalen an die DEGUSSA: ,1,5 Tonnen Stroh, zum Füllen von Strohsäcken, zur geflg. Bedienung. Heil Hitler!‘“ auf https://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-Art-336.Strohsaecke-f-DEGUSSA.pdf.

[18] Der Bürgermeister in Büren in Westfalen an den Herrn Regierungspräsidenten in Minden,

1.1.31.1 / 3664219 auf https://collections.arolsen-archives.org/de/document/3664219. Vollständige Abschrift in „ ,Wie konnte das passieren?‘ Eine wesentliche Antwort. Eine deutsche Korrespondenz. ,die auf die Lagerhaltung zurückzuführende Mehrarbeit‘ “ auf https://www.schiebener.net/wordpress/wp-content/uploads/2024/11/371.-Standesamt.-So-konnte-das-passieren.pdf.

[19] „Der Amtsbürgermeister als Ortspolizeibehörde in Warstein“; siehe Datei 345: „ ,Das Massaker im Arnsberger Wald‘. Fragen zum Film von Marco Irrgang und Max Neidlinger in der ARD-Mediathek. Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten: Polizeimeister Kutz“ auf https://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-Art-345.Fragen-z-Film.3.PolizeimstrKutz.pdf.

[20] Siehe Datei 359: „Tage im November III. Für Vida Levi, geb. 27.5.1914 in Sarajevo, ihre Familie und all die anderen“ auf https://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-359.Tage-im-November-III.F-Vida-Levi-Familie.pdf.

[21] Der Bürgermeister von Wewelsburg, zitiert im Schreiben des Ordnungsamtes der Kreisverwaltung Büren in Westfalen zur Suche nach der Grabbezeichnung für den Zigeuner Todorowitsch, Lazar, 1.1.31.2 / 3676659, ITS Digital Archive, Bad Arolsen; siehe Datei 303: „Der Feuerofen. Aktenzeichen 317/R/20. ,Betrifft: Suchaktion nach nichtdeutschen Staatsangehörigen‘. Für Lazar Todorowitsch“ auf https://www.schiebener.net/wordpress/wp-content/uploads/2022/08/303.-Der-Feuerofen.-Aktenzeichen-317_R_20.-Fuer-Lazar-Todorowitsch.pdf.
Siehe auch Dateien 319 („Der Eine nach Wewelsburg, der Andere nach Auschwitz? Für Lazar Todorowitsch und Stojan Lassisch aus Sitnitz, Türkei, bei Vereinigte Glaswerke, Werk Stolberg Rheinland“ auf https://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-Art-319.F-Lazar-Todorowitsch-u-Stojan-Lassisch-VG-Stlbrg.pdf), 321 und 332 („Fünf Einträge bei ,Lassisch‘ und kein ,Thema‘? Für Lazar Todorowitsch, Staniel, Stojan und Johann Lassisch und all die anderen“ auf https://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-Art-332.Fuenf-Eintraege-bei-Lassisch-u-kein-Thema.pdf.

[22] Westfälische Klinik für Psychiatrie Warstein (Hrsg.): „Euthanasie. Dokumentation einer Fortbildungsreihe in der Westfälischen Klinik für Psychiatrie Warstein. Landschaftsverband Westfalen-Lippe“, Warstein 1992, S. 36. Längere Zitate in Datei 131 („ ,Euthanasie’ in Warstein. Der erste Transport: 21 Juden nach Wunstorf“ auf https://www.schiebener.net/wordpress/wp-content/uploads/2018/12/131.-Euthanasie-in-Warstein.pdf) und 138 („ ,Unterbringung in den Landesheilanstalten Warstein, Weilmünster und Hadamar’. Ernst Putzki, Natalia Tarutina, Pelaneja Babjuk und Anna Ilkiw“ auf https://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-Art-138.E.Putzki-N.Tarutina-P.Babjuk-u-A.Ilkiw.pdf).

[23] Adolf Hitler: „Mein Kampf. Eine kritische Edition“, hrsg. von Christian Hartmann, Thomas Vordermayer, Othmar Plückinger und Roman Töppel im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte, München – Berlin 2016, Band I, S. 223.

[24] Wilhelm Marr: „Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum. Vom nicht confessionellen Standpunkt aus betrachtet“, Bern 61879.

[25] Bei Marr der Streit für Emanzipation, Gleichberechtigung, Menschenrechte.

[26] „Sebastian Hennig/ Björn Höcke: „Nie zweimal in denselben Fluß“, Lüdinghausen und Berlin 2018“, S. 257. Zitiert nach Bundesamt für Verfassungsschutz: „Gutachten zu tatsächlichen Anhaltspunkten für Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung in der ,Alternative für Deutschland‘ (AfD) und ihren Teilorganisationen“, Stand: 15. Januar 2019 auf https://netzpolitik.org/2019/wir-veroeffentlichen-das-verfassungsschutz-gutachten-zur-afd/ (Fußnote 881); vgl. S. 7 in Datei 306: „Katholizismus und Nationalsozialismus. Unsere Heimat“ auf https://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-Art-306.Nationalsozialismus-u-Katholizismus.Heimatgeschichte.pdf.

[27] Robert Kempner, stellvertretender Hauptankläger der USA beim Nürnberger Prozeß.

[28] Ilona Ziok: „Fritz Bauer. Tod auf Raten“, D 2010, 97 Min, www.fritz-bauer-film.de, zu bestellen über cvfilmsberlin@aol.com).

[29] Irmtrud Wojak „Fritz Bauer 1903–1968. Eine Biographie“, München, 2., durchgesehene Auflage 2009, vgl. https://shop.fritz-bauer-forum.de/produkt/fritz-bauer-biografie/

[30] Fritz Bauer: „Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns“, Frankfurt am Main 1965 (Europäische Verlagsanstalt). Abschrift, weil damals seit einem halben Jahrhundert nicht im Buchhandel und nicht über das Fritz-Bauer-Institut erhältlich, auf http://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Vera-ab2019/NTK-AbschriftFB-Wurzelnfasch-u-natsozHdlns.pdf.

Ein Gedanke zu „Zum 27. Januar 2025“

  1. 29. Januar 1945

    „Joseph Goebbels, Reichsminister für Volksaufklärung und Prapaganda, Berlin

    Hitler will sich der großen Beispiele der Geschichte würdig erweisen, notiert Goebbels, nachdem er mit ihm gesprochen hat. Sollte dem Führer eine Wendung der Dinge gelingen – und er, Joseph Goebbels, ist fest überzeugt, dass einmal die Gelegenheit dazu kommt -, dann wird Hitler nicht nur der Mann des Jahrhunderts, sondern der Mann des Jahrtausends sein.“

    Aus „1945“ von Volker Heise, rowolt Berlin

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