Zehn Aphorismen zur Bundespräsidenten-Affäre

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„Präsident“ bedeutet Vor-, nicht Aussitzender.

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Die Würde des Präsidentenamtes wird nicht dadurch erhalten,
dass der Präsident sein Amt gerne behalten würde.

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Es gibt Zeiten,
da ist das Amt seines Präsidenten müde.

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Wäre der Präsident ein Monarch,
müsste das Volk ihn aushalten;
da er aber gewählt wurde,
muss er das Volk aushalten.

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Ein Vorbild verträgt nicht allzu viel Nachsicht.

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In Deutschland genießt ein Vorbild Ansehen,
doch muss es sich vorsehen:
Nach BILD kann das anders aussehen.

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In der politischen Kultur sollten Fehler toleriert,
aber nicht kultiviert werden.

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Es ist der Stil seiner Amtsführung,
mit dem der Bundespräsident sein Volk
vor der Weltöffentlichkeit vorführt.

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„Autorität“ leitet sich ab vom lateinischen „auctoritas“, das Ansehen;
darum schwindet die Autorität,
wenn das Ansehen verblasst.

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Wenn Schatten
auf das Ansehen des Bundespräsidenten fallen,
sind das trübe Aussichten für Schloss Bellevue.

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© 6. Januar 2012 by Detlef Träbert, Pädagoge und Aphoristiker
Rathausplatz 8, 53859 Niederkassel, Tel.: 02208/901989, www.aphorismen.schubs.info, E-Mail: traebert@schubs.info
Veröffentlichung: DenkMalAn! Aphoristische Andenken, Bochum (Universitätsverlag Brockmeyer) 2011