Trotz fehlender Barrierefreiheit wird der Bahnhof Siedlinghausen nicht modernisiert

Der Bahnsteig sieht chic aus, aber der Ein- und Ausstieg sind nicht stufenfrei (archivfoto: zoom)

Ich hatte gestern darüber berichtet, dass die Bahnhöfe Hoppecke, Bredelar, Silbach und Westheim ab dem 4. März modernisiert werden sollen. Diese Haltepunkte erhalten komplett neue Bahnsteige. Die Bahnsteige werden auf die einheitliche Höhe von 76 Zentimetern erhöht. Dadurch entstehe, so die Bahn, ein stufenfreier Ein- und Ausstieg in die Züge.

Der Bahnhof Siedlinghausen liegt zwischen Olsberg-Bigge und Silbach und ist nicht barrierefrei. Gepäck und Fahrräder müssen in den Zug hochgewuchtet bzw. beim Ausstieg hinunter gesenkt werden.

Mich hat es gewundert, dass gerade Siedlinghausen nicht im Modernisierungsplan der Deutschen Bahn vorgesehen ist.

Weil ich als Rad- und Bahnfahrer direkt betroffen bin, habe ich bei der Bahn nachgefragt:

  1. Aus welchen Gründen wird der Bahnhof Siedlinghausen im Rahmen der Bauarbeiten nicht ebenfalls stufenfrei erhöht und damit barrierefrei umgebaut?
  2. Plant die Bahn den Bahnhof Siedlinghausen barrierefrei/stufenfrei auszubauen?
  3. Falls 2 zutrifft: für welchen Zeitpunkt/Zeitraum sind diese Bauarbeiten geplant?

Die Antwort eines Bahnsprechers:

„Die Modernisierung des Bahnhofs Siedlinghausen ist derzeit nicht geplant. Hierfür gibt es aktuell keine Vereinbarung zwischen Land, Aufgabenträger und DB.“

Schade, dass gerade Siedlinghausen als zweitgrößter Ortsteil der Stadt Winterberg bei der Modernisierung ausgelassen wird. Für mich persönlich wird es wie bisher am einfachsten sein, mit dem Rad in Siedlinghausen einzusteigen und bei der Rückkehr in Silbach auszusteigen. Denn die wirkliche Crux mit dem Kreuz ist das Herablassen meines beladenen Fahrrads. Das Hochhieven bekomme ich noch einigermaßen hin.

3 Gedanken zu „Trotz fehlender Barrierefreiheit wird der Bahnhof Siedlinghausen nicht modernisiert“

  1. was ist denn eigentlich aus den überlegungen des zweckverbandes geworden? auf wikipedia findet man:
    „Planungen: Im Rahmen der Neuaufstellung des Nahverkehrsplans des Hochsauerlandkreises hat der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) angeregt, die Konzeption der Bahn- und Busverbindungen im Korridor Bestwig–Winterberg zu überprüfen, um eine gegenseitige Kannibalisierung der Linien RE 57 und S 50 zu verhindern. Dazu schlägt der NWL die Prüfung der Neueinrichtung von Haltepunkten in Nuttlar, Brunskappel, Wulmeringhausen und die Verlegung der Haltepunkte in Siedlinghausen und Silbach vor. So soll Fahrgastnachfrage von der Buslinie S 50 auf die RE-Linie 57 verlagert werden und die entfallenden Busleistungen auf Zubringerverkehre umverteilt werden.[15] Beim Halt in Siedlinghausen wird die abgelegene Lage bemängelt, die zu lange Wege aus dem südlichen Ortsteil erfordert. Als neuer Standort für den Halt wird der Bereich des Friedhofes genannt, der sich nahe zur Ortsmitte befindet.[15] Ebenso wird der Zustand der Bahnsteiganlagen und der Zuwegung des derzeitigen Haltes bemängelt.[16] “ Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Nuttlar%E2%80%93Frankenberg – das klingt ja alles ganz wunderbar. aber hat da jemand irgendwann mal was von gehört?

    1. Guter Hinweis!

      Der Wikipedia-Artikel hat leider bei den Fußnoten einige Links, die nicht mehr funktionieren.

      Die „Konkurrenz“ zwischen der Bahn, also dem RE 57, und dem Bus S 50 ist immer noch vorhanden, auch die im Artikel angesprochene ungünstige Lage des Haltepunkts Siedlinghausen. Sollte eine Verlegung des Haltepunkts Richtung Friedhof immer noch in der Planung bzw. Diskussion sein, wäre auch zu erklären, warum der jetzige Bahnsteig in Siedlinghausen nicht mehr modernisiert wird. Aber das ist Spekulation.

      Ebenfalls stimmt, dass der Anschluss an den Bahnhof Olsberg mit dem Bus wesentlich komfortabeler ist als mit der Bahn, die in Bigge hält.

      Richtung Kassel nehme ich von Siedlinghausen den Bus oder an ruhigen Tagen gleich das Fahrrad bis Olsberg.

      Wir sollten das Thema im Hinterkopf behalten.

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