PETA will Pferdekutschen zwischen Neuwerk und Festland verbieten lassen. Wat is‘ los im Watt?

Die Pferdekutschen zwischen der Insel Neuwerk und dem Festland sind beliebt. (archivfoto: eva-maria rose)

Nach einem Unfall mit einem Wattwagen auf dem Weg von Neuwerk nach Cuxhaven am Donnerstag fordert die Tierrechtsorganisation PETA ein Verbot von Pferdekutschen im Wattenmeer.

Was juckt mich hier im Hochsauerland die kleine Nordseeinsel Neuwerk? Kurzgefasst: Verwandtschaft, Bekanntschaft, eine Wattwanderung und Artikel hier im Blog.

Die Tierrechtsorganisation Peta wolle Kutschenfahrten im Wattenmeer verbieten, schreiben unter anderem die Kieler Nachrichten.  Nach einem schweren Unfall zwischen Cuxhaven und der Insel Neuwerk hätten die Tierschützer von Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) und dem Cuxhavener Landrat Kai-Uwe Bielefeldt ein Wattkutschenverbot gefordert.

Zuvor hatte die Zeitung „Die Welt“ darüber berichtet.

Der Wattwagen kommt aus Cuxhaven Duhnen, und fährt zwei oder drei Mal in der Woche mit einem Postboten, der die Post auf der Insel austrägt nach Neuwerk. Er nimmt auch im Winter Touristen mit, die „Lust auf frieren haben“, so ein ehemaliger Inselbewohner. Der Unfall sei auf der Rückfahrt nach Duhnen auf Neuwerk passiert.

Was für PETA eine klare Sache ist, stößt nicht überall auf Verständnis. Ein Brief aus dem Norden, der mich heute erreichte:

„Diesen Bericht der Tierschutzorganisation PETA kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Diese Wattwagenpferde arbeiten ca. 4 Std. am Tag, danach stehen oder laufen sie in Neuwerk auf Wiesen oder im Deichvorland herum. Die Wattwagen und Pferde müssen wegen der Personenbeförderung jährlich zum TÜV.

Die Pferde werden von einem vereidigten Veterinär untersucht. Früher haben diese Pferde nach den Wattwagenfahrten noch den Pflug , oder andere Ackergeräte gezogen. Ich glaube diese Pferde werden nicht überfordert. Soweit zu den Tieren.

Man kann natürlich über den Tierschutzaspekt reden, aber wenn ich es von der ökologischen Seite sehe, im Nationalpark Wattenmeer, Pferde weg, und dafür Riesentrecker mit Anhängern für 150 Menschen, die durchs Watt pflügen?

Warum gibt es im Harz Rückepferde, statt Maschinen, die einfach nur alles in einem Wald platt machen. Was wollen wir, Tierschutz, obwohl ich glaube die Wattwagenpferde haben ein tolles Leben, oder riesige Trecker, Diesel, wie beispielsweise in Dänemark zur Insel Mandö?“

Trecker wie hier in Dänemark oder doch lieber Pferde? (foto: rose)

 

Bericht von der Waterkant: Neuwerker Inselschule wird 100 Jahre alt

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Schulgebäude auf Neuwerk mit Trecker. (fotos: eva-maria rose)

Gestern wurde die kleine Inselschule auf der nicht ganz so großen Insel Neuwerk 100 Jahre alt. Wir schickten unsere Küstenreporterin los. Hier ihr Bericht.

Am 19. September 2012 wurde die Neuwerker Inselschule 100 Jahre alt. Sie liegt rund 100 km von Hamburg entfernt und gehört zum Schulbezirk Hamburg-Mitte.

Momentan gibt es hier eine Schülerin, die von der Lehrerin Meike Müller-Toledo unterrichtet wird.

Aus Anlass des 100 jährigen Bestehens der Schule wurden ehemalige Schüler, Lehrer und auch Behördenvertreter eingeladen.

Schon die Anreise war für unerfahrene Neuwerkbesucher ein Abenteuer. Bei Nord-West-Wind, 10 Grad und Regen ist die Überfahrt mit dem Wattwagen ein durchaus besonderes Erlebnis. Der starke Wind (4-5Bf) pustete uns ordentlich durch. Bei heftigem Regen und ohne Überdachung schaukelten uns die Pferde durchs Watt.

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Wattwagen bei schönem Wetter.

Nach der Ankunft mussten wir uns erst einmal aufwärmen. Das geht am besten im Anker.

Um 14 Uhr begann die offizielle Veranstaltung. Leider konnte Olaf Scholz nicht kommen, da er zusammen mit Angela Merkel bei der Taufe der Desy-Röntgen-Experimentierhalle Petra III war.

Für viel Spaß sorgten die Döser Speeldeelkids, die das plattdeutsche Stück „Nahsitten“ (hochdeutsch: Nachsitzen) aufführten.

Ein besonderes Highlight war wie immer das von Lüder Griebel gespielte Lied: „Einmal Neuwerk noch seh`n

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Schulgelände mit Ausblick auf den Neuwerker Leuchtturm, dem ältesten Gebäude der Hansestadt Hamburg.

Fazit: Neuwerk ist auf jeden Fall eine Reise wert.