So schnell können sich die Verhältnisse im Hochsauerland ändern, zumindest was das Wetter betrifft. Noch vor zwei Tagen schien die L742 wie für die Ewigkeit aus Eis und Schnee gemeißelt und war wegen der Gefahr von Schneebruch gesperrt.
Heute ist die Sperre aufgehoben. Das Tauwetter hat schnelle Arbeit geleistet.
Schön für die Autofahrer, schlecht für die Läuferinnen und Läufer, die die Straße hinauf zum Großen Bildchen gern als Winterstrecke nutzen, wenn der Wald „zu“ ist.
Doch wem der Schneepflug im Wald nicht den Weg räumt, hat selbst heute, Anfang März, Probleme, auf den gewohnten Wegen zu laufen. Der Schnee liegt in 450 Meter Höhe an der Himmelskrone in Siedlinghausen bis zu einem halben Meter hoch. Laufen? Keine Chance!
Es sei denn ein Waldfahrzeug hat seine Spuren in den Schnee gepresst und einen kleinen Jogging-Pfad gespurt.
Wenn die Spuren aufhören, ist Endstation und man muss umkehren, wie hier an der Drehe, die hoch am Ende des Weges vom Jagdschloss Siedlinghausen Richtung Silbacher Seite liegt.
Zwischen Siedlinghausen und der Höhe am „Großen Bildchen“ verläuft die Landstraße 742. Im Ort selbst wird sie „Sorpestraße“ genannt, weil sie sich von der Höhe ab dem Großen Bildchen das Sorpetal hinunter nach Rehsiepen und den übrigen Sorpedörfer schlängelt. Die schmale Straße wird von kundigen Autofahrern, die in der Mehrzahl aus den Niederlanden, dem Rheinland und dem Ruhrgebiet kommen, als Schleichweg in die Skigebiete von Altastenberg, Neuastenberg und Winterberg genutzt.
Leider, denn dieser Abschnitt der L742 ist bei großen Schneehöhen, wenn der Wald „zu“ ist, die letzte Möglichkeit zu laufen(„joggen“).
In der Ski-Vorsaison üben hier die Langlaufski-Athleten auf Ski-Rollern für die Schneesaison. Seitdem vor einigen Jahren ein Autofahrer in eine Trainingsgruppe des örtliche Ski-Vereins raste und ein junger Athlet starb, liegt ein Schatten über der Strecke.
Darüber hinaus bildet die L742 mit ihren giftigen Anstiegen einen interessanten Teilabschnitt für ambitionierte Rennradlerinnen und -radler. Gerüchte besagen, dass Erik Zabel – Doping hin, Doping her – von Dortmund-Unna kommend hier häufiger entlang gekurbelt sein soll.
Im September findet vom Ort hinauf zum „Großen Bildchen“ der 7,4 Kilometer lange „Bildchen-Sprint“ statt. Der Ausdruck „Sprint“ trifft natürlich nur für die RennradlerInnen zu.
Für den Wettkampf oder das Training können Dezimalfanatiker die Strecke in Kilometer und Teile davon portionieren.
Genießen kann man sie aber auch als Abfolge von Wegemarken, die teils real, historisch oder gar nur noch magisch sind.
Hier die Wegmarken, von denen ich heute einige „laufend“ geknippst habe:
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