Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD diskutiert digitale Bildung: „im reichsten Land der Welt sehe es an den Schulen oft aus wie kurz vor der Kapitulation“

Felix Werker engagiert sich in und außerhalb der SPD für mehr digitale Bildung an den Schulen. (grafik: AfB)
Felix Werker engagiert sich in und außerhalb der SPD für mehr digitale Bildung an den Schulen. (grafik: AfB)

Arnsberg. (pm_AfB) „100 Meter vom für mehr 1,8 Millionen errichteten Medienzentrum des Hochsauerlandkreises traf sich am 27.10.16 die SPD Arbeitsgemeinschaft für Bildung des Hochsauerlandkreises (AfB), um mit dem Thema „brick and click“ die digitale Bildung zu diskutieren.

(Die Ankündigung der Veranstaltung siehe auch hier im Blog.)

Wer das Medienzentrum im blauen Haus besuche, finde zwar digitale Medien, aber passe ein digitales offline DVD Regal für 100000 Euro im Jahr in die Zeit?, fragt Felix Werker, Vorsitzender der AfB Hochsauerlandkreis.  Auch die EDMOND-Medienausleihe für Schulen glänze nicht mit steigenden Downloadzahlen und zähle anscheinend suchende Klicks auf Medienangebote bereits als Nutzung.

Referent Stephan Leifeld, Beauftragter der AfB Bundeskonferenz, berichtete überzeugend vom bergischen Internat.de, das mit itunes-U ein digitales Kursangebot mit i-pads vorhalte und lud die Anwesenden zu einem Besuch zum Jahresanfang ein.

Da heute Schüler faktisch mit modernsten Smartphones mit erheblicher Rechnenleistung ausgerüstet sei, fehle im Klassenraum nur für 10€ der HDMI Adapter für den Beamer an der Decke. Die Smartphones seien, wenn man es ehrlich diskutiere, eingeschaltet. Bis hingegen der oft betagte Klassenraum-PC hochgefahren ist, seien bis zur ersten Eingabe oft mehr als 10 Minuten kostbare Unterrichtszeit vergangen.

Felix Werker berichtete über die ebenfalls ursprünglich in Australien entwickelte Moodle Lernplattform für Selbstlernphasen, die an dem Berufskolleg an dem er arbeitet eingesetzt werde und von den seit 10 Jahren angebotenen Notebook Klassen „unit.schule.21“ aus Unna mit 300Mbit/s im Klassenzimmer.

In Arnsberg gebe es zwar seit einem Jahr ein Grünbuch Arnsberg-Digital, aber weiter keine Ausarbeitungen zu einem white-book mit konkreten Projekten, die mit dem orange-book einer Gesetzgebung und festgeschriebenen Veränderungen endet. Die gelobte Bildungsberichterstattung sei eben nur Berichterstattung und keine Planung, die das Schulgesetz NRW vorschreibe.

Bundesbildungsministerin Wanka schlage zwar in den Medien die Ausstattung der Klassen mit WLAN vor, aber ebenso wie die Landesregierung konkrete Maßnahmen erst nach den Wahlen 2017. Das, so waren sich die Anwesenden einig, rieche sehr nach Stillstand, obwohl auch der Spiegel 41/2016 bereits von der „Ruine Deutschland“ berichtete.

Nicht nur im Straßenbau wurden zwar 13 Milliarden Investitionen eingeplant, aber nur 2,1 Milliarden Euro an Baufreigaben erteilt worden.

Comedian Nico Semsrott spreche auf der Bühne von sprudelnden Steuereinnahmen im reichsten Land der Welt, und an den Schulen sehe es oft aus wie kurz vor der Kapitulation.

Auch viele Schulen des Hochsauerlandkreises haben eine Baustruktur aus den 70’er Jahren. Der Hochsauerlandkreis müsse dringend z.B. an den Berufskollegs Millionenbeträge schon allein in die Baukörper investieren.

Deshalb fänden Investitionen in Fachräume, Labore und IT-Infrastruktur in den möglicherweise zu erneuernden Baukörper nicht mehr statt.

Auch dürften die Investitionen nicht ohne zeitgemäße Anforderungen des Lehrens und Lernens mit neuen Medien erfolgen.

In Arnsberg werde zwar derzeit einiges an Investitionen in die Sekundarschulen gesteckt. Jedoch hinge über dieser Schulform alljährlich das Damoklesschwert der Ausnahmegenehmigung. Die sei  von Beginn an der Fall, da Sekundarschulen als 5-zügige Schule nur als Gesamtschule genehmigungsfähig wären und ohnehin mit Gesamtschullehrplänen unterrichteten, weil es bislang gar keine Sekundarschullehrpläne gebe.

Wie aber soll eine digitalere Schule entwickelt werden. Kein Haus werde ohne Bricks, also Steine zu errichten sein, so vergleicht Felix Werker. Die klassischen Lerninhalte könnten zwar mit Klicks in möglichst freien Lehrmedien ergänzt werden, wegfallen dürften bewährte Fähigkeiten und Fertigkeiten jedoch keinesfalls.

Die zeitgemäßen Verfahren aus Industrie 4.0 und den smarten Technologien seien jedoch oft auch in der Schule, trotz Lernmanagementsystemen und EDV Führerscheinen noch nicht angekommen.

Doppelt wird noch in Overheadprojektorpflege investiert, obwohl die OHPs durch Dokumentenkameras und vorhandene Beamer gut ersetzt werden könnten.

In Modellversuchen wurde zwischen Informationsmaterialien als allgemeine, auch online und später mit Kamerabrillen, verfügbare Information und Konfrontationsmaterial als fragwürdige zu erarbeitende Aufgabenstellungen für die Lernsituationen unterschieden. So könnten Fakten wie Pi=3.1416 auch der WLAN Schlüssel für den Tag sein.

Die Frage nach einem möglichen Zuviel an Digitalem beantwortet die Jugend schnell mit „chill mal“, weil die Familie ihnen doch ein Smartphone genau für Alltag und Schule gekauft hat, wo es allerdings plump verboten ist. Suchtgefahr, digitale Verwahrlosung, Intelligenzverlust warnen Bedenkenträger.

Hier plädiert die AfB für Augenmaß und Offenheit, denn in vielen Familien verberge sich hinter einem Computerproblem tatsächlich eher ein Beziehungsproblem, das alle Seiten belaste.

Kinder sollten lernen in der digitalen Welt zurechtzukommen und Eltern sollten sich öfter daneben setzen, um vielleicht auch etwas mehr vom Digitalen mit den Kindern gemeinsam zu erleben. Das, so zitierte Werker den Autor Georg Milzner aus dessen Buch „Digitale Hysterie“, schweiße Familien zusammen und mache Kinder und Jugendliche kompetent und zukunftsfähig.

Die AfB Hochsauerlandkreis hat für die nächsten Parteitage im November Anträge zur kostenlosen Kita-Flatrate, zur Bildungsfinanzierung durch schrittweisen Verkauf von RWE Aktien des Kreises und als drittes zur SPNV Reaktivierung von Röhrtalbahn und RLG-Gleisen im Ruhrtal für die Schülerbeförderung gestellt.

In der Arbeitsgemeinschaft für Bildung werde darüber hinaus eine Männerquote für Grundschulen diskutiert. Hierzu wird ein Wahlplakat mit einem Grundschullehrer vor einer Klasse vorgeschlagen.

„Brick and click“ – Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) in der SPD diskutiert digitale Bildung

Flyer zur Veranstaltung
Zum Vergrößern klicken!

Arnsberg. (spd_pm) „Digitalisierung auf allen Ebenen“ – das ist schnell in einer Diskussion gesagt, aber worum geht es bei der Digitalisierung der Bildung eigentlich?

„Digital“ war das Zauberwort der 90’er Jahre, ein bald verflogener Hype. Heute haben fast alle mehr Rechenleistung in Form eines Smartphones in der Hosentasche, als Bildungseinrichtungen mit oft betagten grauen Kästen anbieten können.

Wie stellt sich Schule und Weiterbildung auf die neuen Medien ein? Wie ist sie für die Anforderungen der Zeit gerüstet? Wie sollten die medialen Unterstützungsangebote der Bildung unserer Zeit gestaltet sein? Was bleibt unverzichtbar, was kann entfallen?

In einer lockeren Gesprächsrunde wollen wir am 27.10. um 19 Uhr in der Gaststätte Landsberger Hof auf dem Steinweg in Arnsberg ins Gespräch kommen und Ansätze zur Bildungsarbeit mit neuen Medien beleuchten.

Natürlich sollen alle Anwesenden mit Ihren Erfahrungen zu Wort kommen. Als Experten stehen Stephan Leifeld, beratendes Mitglied im Bundesvorstand der AfB für digitale Bildung zum Thema „Schule von Morgen“ sowie Felix Werker, Vorsitzender der AfB-Hochsauerlandkreis mit Praxiserfahrung aus dem Einsatz digitaler Bildung an einem Berufskolleg zur Verfügung.

Die Themen und Diskussionsergebnisse können in die aktuelle Diskussion um das Wahlprogramm und die bildungspolitischen Schwerpunkte eingebracht werden. Die AfB-Hochsauerlandkreis diskutiert an diesem Abend auch die bislang entwickelten drei Anträge für die kommenden Parteitage in der Region zur Kita-Flatrate, Bildungsfinanzierung im HSK und unseren Vorschlag zum SPNV für Arnsberg und Sundern.

„Die AfB steht allen Personen offen, die an bildungspolitischen Diskussionen und Veränderungen des Bildungssystems interessiert sind, auch wenn sie noch nicht den Weg in die SPD gefunden haben. Wir laden herzlich ein zum bildungspolitischen Dialog!

Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) in der SPD setzt sich für ein gerechtes und leistungsfähiges Bildungssystem in Deutschland ein.

Im Mittelpunkt ihrer politischen Arbeit steht das Ziel, für alle Menschen gleiche Chancen auf eine gute Bildung zu schaffen. Denn gute Bildung, ist der Schlüssel für eine Zukunft in Wohlstand, Selbstbestimmung und Demokratie – sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft insgesamt“, so der Vorsitzende Felix Werker.

———————

Aktuelle Informationen über die SPD im Hochsauerland und die Arbeitsgemeinschaft für Bildung befinden sich im Internet unter www.hsk-spd.de und MehrdurchLernen.de/AfB

SPD Hochsauerland gründet Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB).

In unserem BriefkastenMeschede. (spd_pm) Die SPD des Hochsauerlandkreises hat gestern Abend in der Gaststätte Pulverturm in Meschede eine Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB-Hochsauerlandkreis) gegründet.

Zum kommissarischen Vorsitzenden der AfB im Hochsauerlandkreis bis zum geplanten Gründungstreffen mit der Landesvorsitzenden Marlies Stotz MdL, wurde Felix Werker aus Arnsberg gewählt. Dem kommissarischen Vorstand gehören weiter Christoph Thüer aus Brilon und Uwe Bettsteller aus Arnsberg an.

In der heutigen Pressemitteilung heißt es: „Schon einige falsch begründete bis wahrscheinlich sogar rechtswidrige Entscheidungen der Schwarz dominierten Kommunalparlamente im Hochsauerlandkreis der letzten Zeit haben bereits beim letzten SPD-Unterbezirksparteitag zu dem Antrag der Reaktivierung dieser Arbeitsgemeinschaft motiviert.“

Die Teilnehmer des Workshops wurden vom SPD-Unterbezirk in zwei Abfragerunden aller SPD-Mitglieder im HSK ausgewählt. Der stellvertretende Vorsitzende der HSK-SPD Rainer Mühlnickel begrüßte die Anwesenden und eröffnete die Diskussion über die Neugründung der Arbeitsgemeinschaft für Bildung im SPD-Unterbezirk HSK.

„Jeder Bildungsbeauftragte im SPD-Ortsverein, jedes SPD-Mitglied in Jugend- oder Schulausschüssen der Räte, im Kreistag sind natürliche Mitglieder der AfB-Hochsauerlandkreis. Ebenso sollen sich die Mitglieder und Unterstützer mit und ohne Parteibuch aus den zahlreicher werdenden lokalen Bürgerinitiativen speisen,“ erläutert Felix Werker, der auch als SPD-Ortsvereinsvorsitzender in Arnsberg und SPD-Ratsmitglied für den Stadtteil Arnsberg wirkt.

Die AfB stehe allen Personen offen, die an bildungspolitischen Diskussionen und Veränderungen des Bildungssystems interessiert sind, auch wenn sie noch nicht den Weg in die SPD gefunden hätten. Die AfB wolle den bildungspolitischen Dialog fördern.

„Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) in der SPD setzt sich für ein gerechtes und leistungsfähiges Bildungssystem in Deutschland ein. Im Mittelpunkt ihrer politischen Arbeit steht das Ziel, für alle Menschen gleiche Chancen auf eine gute Bildung zu schaffen. Denn gute Bildung, ist der Schlüssel für eine Zukunft in Wohlstand, Selbstbestimmung und Demokratie – sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft insgesamt“, so der stellvertretende Unterbezirksvorsitzende Rainer Mühlnickel zu den Zielen der neuen Arbeitsgemeinschaft.

Die AfB-Hochsauerlandkreis wolle sich zu mehr als einem think-tank entwickeln und den Kreistags- und Ratsfraktionen im HSK mit fachlichem Vorschlägen für die nächsten Entscheidungen zur Seite stehen, sowie die Antragschancen für die Landes- und Bundesparteigremien mit regionalen Schwerpunkten eines Flächenkreises wie des HSK erhöhen.

Aktuelle Informationen über die SPD im Hochsauerland und vom Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese befinden sich im Internet unter www.hsk-spd.de und www.dirkwiese.de