Kombi-Massiv-Baulemente GmbH in Marsberg: KMB-Geschäftsführung missbraucht Leiharbeiter als Streikbrecher

Dortmund/Marsberg. (Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt) Nach Angaben der IG BAU setzt die KMB-Geschäftsführung Leiharbeiter der Artos Personal-Service GmbH aus Marsberg ein, um den Arbeitskampf der eigenen Beschäftigten zu unterlaufen.

„Hier werden bewusst Leiharbeiter dazu missbraucht, um einen legalen Streik zu brechen. Das ist nicht nur unmoralisch, sondern ein klarer Verstoß gegen verfassungsrechtlich garantierte Arbeitnehmerrechte. Artikel 9 des Grundgesetzes räumt Beschäftigen klipp und klar ein Streikrecht ein. Wer das aushebelt und missachtet, zeigt, was er von Recht und Gesetz tatsächlich hält“, sagt Bodo Matthey.

Der stellvertretende Regionalleiter der IG BAU Westfalen kritisiert in diesem Zusammenhang massiv auch den Geschäftsführer der Artos Personal- Service GmbH, Martin Rehkemper, wegen der Überlassung der Leiharbeiter an KMB als Streikbrecher. Ihm scheint der Profit offenbar wichtiger zu sein als das Grundgesetz.

Die IG BAU und die KMB-Beschäftigten würden sich dieses skandalöse Vorhalten nicht gefallen lassen. „Wir werden nicht locker lassen und alle Wege ausschöpfen, um gegen die Willkür und die Betonkopfmentalität der KMB-Geschäftsführung vorzugehen“, sagt Matthey.

Gegen die systematische Missachtung von gesetzlich verbrieften Arbeitnehmerrechten und die Aushebelung des Streikrechts durch Leiharbeiter müsse auch die Politik ein deutliches Zeichen setzen. „Was wir hier erleben, ist mehr als ‚nur’ die Willkür eines Unternehmens. Hier geht es auch um die Zukunft des Streikrechts und damit um die soziale Balance zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern“, so der stellvertretende IG BAU-Regionalleiter.

Seit 25. Juni befindet sich ein Großteil der Belegschaft des Marsberger Beton- Betriebes in einem unbefristeten Streik. Die Mitarbeiter fordern eine tarifgerechte Bezahlung. Nach Angaben der IG BAU warten die Beschäftigen seit neun Jahren auf eine Angleichung an Tariflöhne. Zudem habe die KMB-Geschäftsführung in der Vergangenheit immer wieder Druck auf den Betriebsrat ausgeübt.