„Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg. Bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind. Besonders die, die nicht hingehen müssen.“
Am 11.04.2025 ab 09.00 Uhr wollen die Aktiven des Mescheder Friedensforums in der Mescheder Fußgängerzone (Ruhrstraße/Ecke Rebell) ein Flugblatt (siehe unten) verteilen und mit Passant*innen ins Gespräch kommen.
(Mitteilung des MFF)
Anlass des Infostandes ist das Kriegsende in Meschede am 08.04.1945.
Anlässlich der Befreiung vom Faschismus in Deutschland soll am 09. Mai 2025 ab 09.00 Uhr ein weiterer Infostand durchgeführt werden.
In der Zeit zwischen diesen beiden Terminen sollen die Ostermarschaktivitäten stattfinden. Informationen dazu im Portal des Netzwerkes Friedenskooperative (https://www.friedenskooperative.de/).
Das Mescheder Friedensforum würde sich freuen, wenn über den Kreis der Aktiven hinaus weitere Friedensfreund*innen am Infostand teilnehmen könnten. Interessierte können per E-Mail an Meschederfriedensforum@gmail.com Kontakt aufnehmen.
Zur Gründung des Forums im letzten Jahr siehe auch:
https://www.schiebener.net/wordpress/wie-muede-sind-die-weissen-tauben/
Der Text des Flugblattes:
„Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg.
Bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind.
Besonders die, die nicht hingehen müssen.“
(Erich Maria Remarque, deutscher Schriftsteller, 1898-1970)
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
aus Anlass des Kriegsendes in Meschede vor 80 Jahren, am 8. April
1945, stehen wir für eine Erinnerungskultur, die den Frieden und die
gemeinsame Sicherheit zum Ziel hat. Damit wollen wir schon im
Kleinen beginnen, hier bei uns vor Ort.
Stiftsplatz als Ort der Erinnerungskultur
Auf dem Mescheder Stiftsplatz liegt vor dem großen Steinkreuz, einer
„Heldengedenkstätte“ aus der Nazizeit, noch ein jüngerer, sechsecki-
ger Gedenkstein, der den Opfern von Krieg und Gewalt gewidmet ist.
Nach unseren Informationen ist er in den 1980er Jahren dazugekom-
men.
Aber ausgerechnet diese sinnvolle Ergänzung ist stark verschmutzt
und beschädigt, sogar ein Buchstabe ist herausgebrochen, und das
schon seit Jahren! Das Mescheder Friedensforum schlägt vor, ihn
möglichst noch in diesem Jahr, 80 Jahre nach dem Kriegsende, zu
reinigen und zu reparieren.
Gemeinsame Sicherheit statt irrsinniger Aufrüstung
Frieden gelingt aber nicht allein mit einer aktiven örtlichen Erinnerungs-
kultur – wir wollen auch Einfluss auf die Politik nehmen. Noch mit Hilfe
des alten Bundestages hat die neue Bundesregierung sich ein giganti-
sches Aufrüstungsprogramm genehmigen lassen. Der neu gewählte
Bundestag hätte die dazu notwendige Mehrheit schon nicht mehr
erreicht, deswegen hat man sich noch schnell der alten, eigentlich
längst abgewählten Mehrheiten bedient.
„Whatever it takes?“ – „No way!“
Für Rüstungsausgaben, die ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes
übersteigen, soll jetzt die Schuldenbremse ausgesetzt werden. Damit
sind der Produktion von Panzern, Raketen, Drohnen und Munition, sind
dem Kauf von Kampfflugzeugen, dem Bau neuer Kasernen und der
Werbung für Waffen in Schulen und Berufsbildungsbörsen kaum noch
Grenzen gesetzt. Alles auf unsere Kosten! Das Motto „Whatever it
takes!“ (= egal wie teuer) bürdet uns und den kommenden Generatio-
nen gigantische Schulden auf.
Auch deshalb sagen wir: „No way! – Auf keinen Fall!“ Wir sagen:
Ein friedliches Europa, eine friedliche Welt ist möglich! Statt immer
weitere irrsinnige Summen für Waffen rauszuhauen, statt andere
Länder „ruinieren“ zu wollen, statt die Bevölkerung in ständiger Kriegs-
angst zu halten und schon Kinder und Jugendliche aufs Töten und
Sterben vorzubereiten, fordern wir von der Politik endlich wieder
Anstrengungen in Diplomatie und Interessenausgleich, im friedlichen
Handel und Wandel. Und ja, auch und gerade mit Russland! Andere
Länder unternehmen darin erhebliche Bemühungen, das erwarten wir
auch von der Bundesregierung!
Und schaffen wir auch hier vor Ort wieder ein würdiges Gedenken
an die Schrecken des Krieges, eine Erinnerungskultur und Friedens-
erziehung, die den Namen verdient!
Die Menschheit braucht Frieden. Tun wir etwas dafür!