Wie müde sind die weißen Tauben?

Frauenfriedensbewegung ca. 1912-1915 (Quelle: Wikimedia)

Im März 2024 hat sich das Mescheder Friedensforum gegründet. Am kommenden Freitag, dem 10. Mai 2024 wollen die Aktiven des Forums zwischen 09.00 und 13.00 Uhr in der Fußgängerzone in Meschede/Ecke Rebell (gegenüber Café Sommer) während der Marktzeit ein Flugblatt mit Positionen und Argumenten (s.u.) verteilen.

Ideen, Anregungen und Diskussion sind ausdrücklich erwünscht.

„Die weißen Tauben sind nicht müde“ – auch nicht in Meschede. Packen wir es optimistisch an, heißt es in einer Mitteilung des Friedensforums.

Text des Flugblatts im Wortlaut:

„Im Moment beschäftigen uns vor allem der Krieg in der Ukraine, der Angriff der Hamas auf Israel und der Krieg im Gazastreifen. Diese Kriege sind für uns sehr besorgniserregend und für zehntausende Menschen bereits jetzt tödlich.

Angesichts dieser Kriege und des Umgangs Deutschlands und Europas damit haben sich in Meschede wie in vielen anderen Städten friedensbewegte Menschen zusammengefunden, um gemeinsam für friedliche Alternativen einzutreten.

Wir stellen fest, dass in unserem Land offenbar ein Paradigmenwechsel passieren soll, der die Befähigung und Bereitschaft Deutschlands zur Kriegführung zum Ziel hat, nicht mehr zur Verteidigung, wie es das Grundgesetz vorsieht. Der Bundesverteidigungsminister spricht in diesem Zusammenhang ausdrücklich von „Kriegsertüchtigung“, nicht von Verteidigungsfähigkeit.

Die Bundespolitiker Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Anton Hofreiter (Grüne), Roderich Kiesewetter (CDU) und Michael Roth (SPD), Carsten Breuer (Generalinspekteur der Bundeswehr) und noch einige andere überbieten einander mit Vorschlägen, mit welchen Waffen die Streitkräfte der Ukraine bestmöglich ausgerüstet und der Krieg weiter befeuert werden soll.

Als sei der Krieg ein Spiel, das – koste es, was es wolle – nur mit einem Sieg über Russland enden darf, werden die Folgen nicht berücksichtigt; wird ignoriert, wohin weitere Eskalationen führen können.

Dafür wird ein gewaltiges Sondervermögen für die Bundeswehr aufgelegt; der Bundeswehrhaushalt soll jährlich mindestens zwei Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes betragen. Ein „Veteranentag“ zur Verherrlichung soldatischer „Tugenden“ soll eingeführt werden. Die Schulen sollen Kriegserziehung leisten, die Gesellschaft soll moralisch und geistig auf die künftigen Kriege vorbereitet werden.

Wir sagen Nein!

Wir stellen uns an die Seite derjenigen, die statt der Kriegslogik friedenspolitischen Alternativen folgen wollen:

Wir unterstützen Papst Franziskus mit seinem Aufruf, den Krieg in der Ukraine zu stoppen und in Verhandlungen einzutreten.

Wir begrüßen die Bundestagsrede des Fraktionsvorsitzenden der SPD, Rolf Mützenich, mit dem Vorschlag, den Krieg einzufrieren.

Wir teilen die Forderung von Julian Nida-Rümelin eines Waffenstillstandes in der Ukraine. Er ist der Auffassung, dass, „wenn wir den Scharfmachern weiter folgen“, eine Eskalation droht, die die gesamte Welt gefährdet.

Wir sind etwas beruhigt über die deutliche Aussage von Bundeskanzler Olaf Scholz, keine Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine zu liefern, sowie über die deutliche Aussage, keine Bodentruppen in die Ukraine zu schicken.

Das allein genügt aber nicht.

Wir fordern von der deutschen Politik, sich ernsthaft und mit aller Kraft für Waffenstillstand mit anschließenden Friedensverhandlungen einzusetzen, sowohl in der Ukraine als auch in Gaza.“

Flugblatt als PDF:



2 Gedanken zu „Wie müde sind die weißen Tauben?“

    1. Hallo Auguste,

      ich freue mich, dass Dich die Thematik interessiert. Es sind einige Mescheder Friedensbewegte dabei, die sich in unregelmäßigen Abständen nach Absprache treffen und sich zu geeigneten Terminen an die Öffentlichkeit wenden wollen, um die Friedenstaube wieder verstärkt in das Bewusstsein zu rücken. Der erste Infostand bei bestem Wetter am 10.05.24 war erfolgreich. Es gab viele interessante Gespräche, mehrere InteressentInnen, die künftig mitmachen möchten oder zumindest informiert werden wollen. Also ein guter Einstieg. Melde Dich einfach bei Interesse unter MeschederFriedensforum@gmail.com und wir nehmen Dich in den Infoverteiler auf.
      Herzliche Grüße
      Josef Lödige

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert