Manchmal schäme ich mich dafür, im selben Wahlkreis wie Friedrich Merz zu leben. Der Vorsitzende der großen Volkspartei mit dem „C“ im Namen verirrt sich zunehmend im Sumpf des Rechtspopulismus.
Mit dem Thema Migration und Lügen über eine angebliche Vorzugsbehandlung von Flüchtlingen bei Zahnbehandlungen möchte er anscheinend die CDU zur besseren AfD machen. Ein Irrweg. Was aus seiner vollmundigen Ankündigung der Halbierung der rechten Demagogen in Blau geworden ist? Die AfD hat in den Umfragen ihre Stimmen nahezu verdoppelt.
Für den Fall, dass Herr Merz nicht mehr wissen sollte, wofür das „Christlich“ in CDU steht, habe ich auf einer meiner Wanderungen die protestantische Abrahamskirche in Wellinghausen besucht und ein Impulsfoto (s.o.) geknipst.
Nach einem Moment der inneren Einkehr sollte Friedrich Merz seinen Privatflieger einmotten, sich von der Demagogie gegen Flüchtende abwenden und dabei helfen, die drohende Klimakatastrophe zu verhindern.
Als Grundlagenlektüre empfehle ich das gestrige Schreiben seines „Chefs“ Papst Franziskus: https://www.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/20231004-laudate-deum.html
Bei weiteren Themen könnten ihm die Kolleg*innen der CDA, dem sozialpolitischen Flügel der CDU, unter die Arme greifen. Kleiner Tipp von meiner Seite: es gibt noch Vermögen von oben nach unten zu verteilen. Da ist in den letzten Jahrzehnten etwas schief gelaufen.
Hege ich die Erwartung, dass Friedrich Merz aus seinem schwarzen Kellerloch herausfindet? Eigentlich nicht, aber man soll die Hoffnung nie aufgeben.
„Kleiner Tipp von meiner Seite: es gibt noch Vermögen von oben nach unten zu verteilen. Da ist in den letzten Jahrzehnten etwas schief gelaufen.“
Aus Sicht eines ehemaligen BlackRock-Mitarbeiters hätte es nicht besser laufen können.
wikipedia, „Friedrich Merz“: „Von 2016 bis 2020 war Merz Aufsichtsratsvorsitzender und Lobbyist für BlackRock in Deutschland (BlackRock ist der größte Vermögensverwalter der Welt).“
Das ist ja längst bekannt: Wieso also noch über Merz reden? Der Mann ist ungefähr so zukunftsträchtig wie Wissing als Verkehrsminister, Wissing habe ich mal zusammen mit der „Letzten Generation“ geklärt: „es ist ein Fehler sich mit Wissing zu treffen …“
Wenn es nur so einfach wäre… Hier im Hochsauerland denken viele Menschen so wie der Demagoge Friedrich Merz, wenn auch nicht unbedingt wie der Black Rocker Merz. Diese Menschen zu erreichen, geht zwar nicht nur, aber auch über Worte. Ein mühseliger, aber notwendiger Weg. Es gibt hier einen regelrechten viszeralen Hass auf alles, was mit Klimapolitik zu tun hat. Es kommt nicht von ungefähr, dass es in Winterberg keine grüne Partei oder Bewegung gibt, dafür umso mehr ekelhafte und geschmacklose „Greta- bzw. Klimakleber-Witze“.
Immerhin ist nach Jahren der Klimakrisenleugnung bei einigen politischen Entscheider*innen eingesickert, dass die Klimakrise Realität ist.
Vor einigen Jahren wurde noch behauptet, dass, wenn es denn den Klimawandel gäbe, dieser gut für Winterberg wäre, weil mehr Niederschlag im Winter zu mehr Naturschnee führen würde. Jetzt haben wir bald keinen Wald mehr und der Skitourismus kann nur durch hunderte von Schneekanonen am Leben erhalten werden, während die anreisenden Touristen für Staus und bis zu 80% des CO2 Ausstoßes verantwortlich sind. Die Wasserkrise wird im Hochsauerland auch noch nicht richtig thematisiert. Dazu Starkregen, Hitze und Stürme. Ein kleiner Vorgeschmack: jüngst hat ein Starkregen die Notaufnahme des Winterberger Krankenhauses geflutet.
Ich bin schon auf die Veranstaltung der VHS Hochsauerland: Klimawandel, Wölfe und Wisente im Sauerland gespannt.
https://www.schiebener.net/wordpress/vhs-hochsauerland-klimawandel-woelfe-und-wisente-im-sauerland/
… „Winterberger“ sind verlorene Seelen.
Da helfen auch keine Gebete mehr. Hat sich Franziskus die Arbeit umsonst gemacht: https://www.schiebener.net/wordpress/im-wortlaut-dokumentiert-laudate-deum-von-papst-franziskus/
-> Hege ich die Erwartung, dass Friedrich Merz aus seinem schwarzen Kellerloch herausfindet?“
Der Demagoge Merz hübscht das schwarze Kellerloch aktuell durch Versprenkelung blauer Farbkleckse in Richtung der Liebhaber*Innen der Farbe Braun konstant auf. Irgendwie ein gefälliger Malergeselle, den Malermeister Chrupalla sofort einstellen würde.
… bevor noch jemand in den Farbtopf fällt:
was genau unterscheidet noch die Merz-CDU von der AFD?
Er dreht schon wieder am Rad. Nur noch als Karikatur zu ertragen:
https://mastodon.social/@p_calleri/111188612319465594
„Nach einem Moment der inneren Einkehr sollte Friedrich Merz seinen Privatflieger einmotten, sich von der Demagogie gegen Flüchtende abwenden und dabei helfen, die drohende Klimakatastrophe zu verhindern.“
Wikipedia „Friedrich Merz“: „Merz verfügt außerdem über eine Privatpilotenlizenz und nutzt vielfach sein eigenes Flugzeug (Diamond DA62).“
Wikipedia „Diamond DA62“:
Treibstoffverbrauch: 14,1 l/100 km
Passagiere: 4/5/6
Damit ist Merz’ Flugzeug mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sparsamer als ein gepanzertes Funktionärsfahrzeug.
–
Merz könnte sein Flugzeug natürlich Frontex spenden, denn:
Die Diamond DA62 „wird sowohl als Sportflugzeug als auch als leichtes Geschäftsreiseflugzeug und leichtes Aufklärungsflugzeug angeboten.“
„Aufklärungsflugzeug“, weil so energieeffizient mit sehr großer Reichweite: 2380 km
In der Tat ist die Maschine von Merz energieeffizient:
„Man könnte es vermutlich befremdlich finden, wenn ein Politiker mit einem eigenen Flugzeug, das rund eine Million Euro kostet, eine Hochzeit besucht, während viele Menschen in Deutschland nicht wissen, wie sie mit den gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreisen umgehen sollen.
Davon abgesehen: Das Privatflugzeug von Friedrich Merz ist in Sachen Klimabilanz tatsächlich einigermaßen vergleichbar mit der Anreise mit einem nicht sehr spritsparenden Auto.
Merz fliegt das Modell „Diamond DA62″ – ein kleines Flugzeug mit zwei Propellern und einer Höchstgeschwindigkeit von 356 Kilometern pro Stunde. Laut dem Fliegermagazin verbraucht es bei einer Reisegeschwindigkeit von 325 km/h 50 Liter Diesel pro Stunde. Das entspricht also einem Verbrauch von 15 bis 16 Liter auf 100 Kilometer.
Große, hochmotorisierte Limousinen haben einen ähnlich hohen Verbrauch. Der Hinweis von Friedrich Merz, er sei nicht klimaschädlicher unterwegs als andere, ist also je nach Verkehrsmittel, mit dem verglichen wird, nicht falsch. Anders formuliert: Wer die CO2-Bilanz von Merz’ Privatflug kritisiert, könnte bei den spritschluckenden Fahrzeugen anderer Hochzeitsteilnehmer gleich weitermachen.“
Aber auch:
„Die CO2-Bilanz pro Kilometer fällt bei kurzen Strecken noch schlechter aus. Denn für den Start wird überproportional viel Kraftstoff gebraucht.
Der Twitter-Kanal „Celebrity Jets“ nutzt öffentliche Flugdaten, um die Flüge von Promis zu tracken. Er zeigt, dass es manchen Promis anscheinend egal ist, wie kurz ihre Flüge sind:
Der Schauspieler Marc Wahlberg ist mal in 23 Minuten innerhalb von Irland hin- und hergeflogen. Der Sänger Drake war 18 Minuten lang unterwegs innerhalb von Ontario. Der Profiboxer Floyd Mayweather ist von der Stadt Henderson nach Las Vegas geflogen. Flugzeit: Zehn Minuten.“
Quelle: https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/flugzeug-von-friedrich-merz-diamond-da62-braucht-16-liter-auf-100-kilometer
Ehrlich gesagt habe ich keine Lust die Flüge von Friedrich Merz zu tracken und das Verhältnis von Reisezeit und Startzeit zu berechnen.
Am günstigsten wäre für Merz die kostenlose Bahncard 100 für Politiker*innen oder ein E-Auto, für Kurzstrecken in der Stadt das Fahrrad bzw. der Gang zu Fuß.
… von Paderborn (?) nach Sylt (die viel diskutierte Hochzeit):
Entfernung: 339,54 km (Luftlinie)
Fahrstrecke: 537,29 km (Auto)
das ist keine „Kurzstrecke“, und mit dem Auto ist es auch noch erheblich weiter.
Merz‘ Flugzeug ist für seine Sparsamkeit berühmt. Bei Jets – „Learjet“ etc. – sieht das ganz anders aus. Und wenn die Flugbereitschaft Hubschrauber einsetzt: Gute Nacht Klima!
„Am günstigsten wäre für Merz die kostenlose Bahncard 100 für Politiker*innen oder ein E-Auto, für Kurzstrecken in der Stadt das Fahrrad bzw. der Gang zu Fuß.“
unrealistisch: da müßten die Personenschützer im Zug mitfahren. Kurzstrecken in der Stadt genauso.
Bei Merz gibt es genug zu kritisieren, da braucht man die strittigen Fragen nicht.
Ich bin ja sowieso für Totschweigen, siehe oben. Ich wette darauf, dass Merz immer rechter wird …