
„Keine Benachteiligung der NRW-Wintersportorte“, forden die SPD-Politiker Gordan Dudas und Dirk Wiese in ihrer heutigen gemeinsamen Pressemitteilung. Ihre Argumentation ist rein wirtschaftspolitisch, die gesundheitspolitischen Aspekte der COVID-19-Pandemie spielen keine Rolle. Mich persönlich hat das Papier erschüttert, zeigt es doch zu welchen absurden Konkurrenzsituationen die immer disparater werdende COVID-19-Politik von Bund und Ländern auch im Lokalen führt.
Die Erklärung im Wortlaut:
Ein kurzfristig abgestimmtes Vorgehen für alle Wintersportorte, egal ob in Hessen oder in Nordrhein-Westfalen, das fordern die SPD-Abgeordneten aus Land und Bund, Gordan Dudas und Dirk Wiese, von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Hintergrund ist die Öffnung des Wintersportbetriebes im hessischen Willingen, während im nahgelegenen Winterberg weiterhin die Skilifte still stehen. „Das versteht kein Mensch mehr. Strenge Regeln und Hygienekonzepte in Coronazeiten sind wichtig, das steht außer Frage. Dass aber im hessischen Willingen nun wieder Skifahren möglich ist, ist zwar ein wichtiges Signal für die dortige Tourismuswirtschaft. Umso unverständlicher ist dann aber, dass nur rund 30 Kilometer weiter auf nordrhein-westfälischer Seite andere Regeln gelten und die dortigen Betriebe weiterhin still stehen. Hier muss eine abgestimmte Lösung her, die für alle gleich ist, sonst verspielt man weiter Vertrauen“, kritisieren die südwestfälischen Abgeordneten aus Bund und Land.
In einem gemeinsamen Brief an den Ministerpräsidenten haben Wiese und Dudas daher eine unverzügliche Klärung der Situation gefordert. Dazu der Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese: „Winterberg wurde von Laschet vergessen. Der Druck auf die heimischen Betriebe wird jetzt noch einmal zunehmen. Dabei sind sie sowieso schon in einer schwierigen Situation. Viele Mitarbeiter orientieren sich bereits um. Das kann dazu führen, dass bald die Fachkräfte fehlen, wenn es wieder losgeht. Laschet leistet unserer Region gerade einen Bärendienst.“
„Wenn unterschiedliche Bedingungen je nach Bundesland gelten, werden die verschiedenen Regionen gegeneinander ausgespielt. Das schafft nur noch mehr Politikverdrossenheit, das darf nicht sein. Wir appellieren an den Ministerpräsidenten, hier umgehend tätig zu werden. Was in Hessen geht, muss doch auch in Winterberg möglich sein“, mahnt der SPD-Landtagsabgeordnete Gordan Dudas an.
Sieh mal einer an!
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/winterberg-skigebiete-start-hessen-lifte-skikarrussell-100.html
Update: Auf der Website des Skiliftkarussells heißt es:
Quelle: https://www.skiliftkarussell.de/
Ich gehe jetzt in den Keller und lache und lache. Bis mir die Tränen kommen.
Es wäre mir viel sympathischer wenn sich die SPD konsequent für einen sanften Ausstieg aus dem Auslaufmodell „Kunstschnee-Wintersport“ stark machen würde. Wintersport, so wie wir ihn kennen, hat selbst in den Alpen kaum noch Zukunft.
Es wäre mir viel sympathischer wenn sich die SPD konsequent für einen harten Ausstieg aus dem Auslaufmodell „Dirk Wiese“ stark machen würde.
der Seeheimer Dirk Wiese mal wieder …
ich hab mich schon immer gefragt, warum Wieses Pressemitteilung – sprich Eigen-Werbung – auf diesem blog veröffentlicht werden …
mit einem vorgestellten Kommentar, wie oben, ist Wiese hier natürlich willkommen, aber bitte nur so!
„Winterberg wurde von Laschet vergessen.“ Ja, stimmt genau. Und zwar in der Belieferung mit Impfstoff, mit Gratis-Tests (einmal pro Woche ab 8.März), mit dem Einbau von Luftfiltern in Schulen etc.
Müssen die „Individualsportler“ (so heißt es eigentlich in der Beschlussvorlage vom Bund) wenigstens einen gültigen negativen Covid-Test vorweisen bevor sie sich auf den Sessellift schwingen?
Pünktlich zum „Saisonstart“ schneit es auch noch. Wir haben gelernt: „Kälte = gute Bedingungen für das Virus.“ Läuft doch.
Die 3. Welle nimmt Fahrt auf und NRW wird von Lockerungsfanatiker*innen regiert.
Ich weiß gar nicht mehr, was ich noch schreiben soll.
https://www1.wdr.de/nachrichten/corona-notbremse-inzidenz-neuinfektionen-100.html