Blühende Kräuter im November

Malven am Wegrand (foto: zoom)

Wenn mir vor Jahren jemand erzählt hätte, dass ich im November im Hochsauerland Blütenpflanzen bestimmen werde, hätte ich gelacht.

Da sind wir heute. Ich habe gequält gelacht. Kaum fünfhundert Schritte aus dem Haus und mal eben mehr als zwei Hände voller blühender Kräuter entdeckt und ich weiß nicht, ob das normal ist, weil ich noch nie im November im Hochsauerland spazieren gegangen bin, um Blütenpflanzen zu bestimmen.

Kleine Blüte – Ehrenpreis (foto: zoom)

Gänsedistel, Rot-Klee, Springkraut, Wassermiere, Kamille, Feinstrahl, Malve, Storchenschnabel, Ehrenpreis, Pippau, Hahnenfuß, Labkraut … irgendwann habe ich nicht mehr hingeschaut, sonst wäre ich vor lauter Bestimmerei nicht nach Hause gekommen.

Ist das die Wassermiere? (foto: zoom)

Die Luft war drückend schwül. Derart unangenehm, dass ich meinen Plan, eine Runde mit dem Rad zu drehen, wegen Mattheit verworfen habe.

Stattdessen bin ich am Waldrand entlanggeschlichen. Mein Gefühl kann ich nicht in Worte fassen: Erstaunen, Verwunderung, Entsetzen? Von allem etwas mit einer Prise Hysterie?

Unverwüstlich – der Storchschnabel (foto:zoom)

Früher hätte ich das, was mich heute bewegte, schönes Wetter genannt und mich gefreut. Heute habe ich kurz aufgelacht und den Kopf geschüttelt.

Ratlos.

2 Gedanken zu „Blühende Kräuter im November“

  1. Und sind nicht auch die Bäume um diese Zeit normalerweise längst kahl? Im Ruhrgebiet Goldener Oktober Mitte November, gestern im T-Shirt auf dem Balkon gesessen.
    Sehr surreal.

    1. „surreal“ war das Wort, welches ich nicht gefunden hatte. Heute Morgen ist der Himmel blau und die Luft klarer als gestern. Es sieht nach einer Radtour aus.

      Vor Jahren (wie vielen?) gab es schon mal einen sehr warmen Novemberbeginn. Ich bin damals mit einem dünnen Oberhemd, kurze Ärmel, durch das Sauerland geradelt. Es war Allerheiligen und danach schlug das Wetter um.

      Sonntag, der 13. November 2022 – das Datum ist rekordverdächtig.

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