Bachmann-Preisträgerin Tanja Maljartschuk begibt sich im Sauerland auf literarische Spurensuche.

Autorin residiert im NRW-Literaturprojekt stadt.land.text ab März in der Region

Bachmannpreis-Gewinnerin Tanja Maljartschuk recherchiert im Rahmen des NRW-Literaturprojekts stadt.land.text im Sauerland. (Pressefoto HSK)

Die in Wien lebende gebürtige Ukrainerin Tanja Maljartschuk ist eine der zehn Autorinnen und Autoren, die mit ihrer Projektskizze die Jury des Literaturprojektes stadt.land.text NRW hat überzeugen und sich einen der Residenzplätze für die dritte Ausgabe sichern können: Es ist beinahe eine kleine Sensation, dass ihr dreimonatiger Aufenthalt sie ins Sauerland führen wird.

Hier wird die Autorin sich vom 1. März bis 30. Juni 2022 auf literarische Spurensuche begeben und sich mit der Geschichte osteuropäischer Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter beschäftigen. Ihre Eindrücke aus dem Sauerland wird sie in Essays auf Ukrainisch und Deutsch veröffentlichen, auch online auf der neuen Website www.stadt-land-text.de.  Tanja Maljartschuk, 1983 in Iwano-Frankiwsk/Ukraine geboren, studierte Ukrainische Philologie an der Prykarpattia National Universität und arbeitete einige Jahre als Fernsehjournalistin in Kiew. Seit 2011 lebt sie in Österreich.

Ihr jüngster Roman in deutscher Sprache, „Blauwal der Erinnerung“, erschien 2019 im Verlag Kiepenheuer & Witsch.  Sie veröffentlichte zahlreiche Essays, unter anderem in der FAZ, der Wochenzeitung „Die Zeit“ und im der österreichischen Wochenzeitung  „Falter.“

Tanja Maljartschuk wurde 2018 für ihren Text „Frösche im Meer“ mit dem 42. Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Darin thematisiert Maljartschuk das fehlende Interesse der jüngeren Generation an ihren betagten Verwandten und die Probleme einer sozial ungleichen, fremdenfeindlichen Gesellschaft. Der Preis gilt als eine der renommiertesten Literaturauszeichnungen im deutschsprachigen Raum.