Als ich vor einiger Zeit einer Sitzung im Rathaus beiwohnte, erkundigte sich ein Ratsmitglied nach dem Stand der Bepflanzung im Landal Ferienpark. Die versprochenene Bepflanzung sei ausgeblieben.
Man werde sich kümmern, hieß es.
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass auf besagter Sitzung kein Termin für das Kümmern genannt wurde.
Der Frühling war ja auch ziemlich verregnet. Wer soll sich da schon kümmern? Bestimmt lagern die Büsche für den Landal-Ferienpark schon längst in der großen Scheune im Vordergrund des Bildes.
War die Bepflanzung vertraglich vereinbart oder nur in die Hand versprochen?
Und wenn schon – „ohne Bäume“ ist auch in den Ortschaften des Hochsauerlandes trendy. US-amerikanisch halt: Platte, Fertighaus, Zufahrt und Wiese.
Die Holländer gucken sich sowieso in ihrem Holland ohne Rolläden gegenseitig in die Fenster.
Quatsch das – mit den Bäumen und Büschen.
Hallo Herr Schiebener,
schön das Sie sich selbst mal einen Ausblick auf den Landal „Green“ Park verschafft haben. Das untermauert meine Anfrage zum Thema Bepflanzung noch einmal. Nicht nur die Sicht von oben sieht dürftig aus, auch bei einem Rundgang durch den Park fehlt das „Green“ 🙂
Man hat ja nach dem Wahnsinns-Sprint der Errichtung der Anlage im ersten Frühjahr versucht, zu begrünen. War eine externe Firma zuständig. Der sehr teure Kirschlorbeer und andere Pflanzen haben es leider nicht geschafft, weil es (im Gegensatz zu jetzt) ein extrem trockenes Frühjahr war und man vergaß, zu bewässern. Wahrscheinlich denkt man jetzt; Ist doch genug Wald da. Die Gäste sollen halt etwas in die Ferne schauen, statt auf den nächsten Erdhügel. Aber die Holländer könnten wenigstens ein paar Tulpenzwiebeln mitbringen. Haben doch genug davon. Vorschlag: Jeder Gast setzt eine. Muss man im Herbst machen – das wird bunt im nächsten Frühjahr.
@Torben:
Ich habe mich sofort an diese Nachfrage erinnert, wusste aber nicht mehr genau, dass Sie der Fragesteller waren. Gute Frage 🙂
Gibt es vertragliche Verpflichtungen zur Bepflanzung oder hängt es vom guten Willen des Betreibers ab?
@Nofretete
Wer hatte denn den Kirschlorbeer bezahlt? Tulpen haben ja nur eine kurze Blütezeit. Bräuchte man nicht eine Bepflanzung, die das Erdreich hält und Abschwemmungen verhindert?
@zoom Eine langlebige, geeignete Bepflanzung wäre wünschenswert. Aber sie ist aufwändig an der Stelle und teuer.
Das mit den Tulpen war ein Spaß, weil es so gut zu den Holländern passt… Aber, es wäre immerhin ein Anfang.
Ach so, leider wissen wir nicht, wer in Winterberg was bezahlt und es wird auch immer ein Geheimnis bleiben. (Zwinker !)
Den Tulpenspaß hatte ich verstanden 🙂 Immerhin soll die Tulpe ursprünglich aus der Türkei stammen.
Ich hatte gehofft, dass Torben über Verpflichtungen und Verträge Bescheid wisse.
Meine Nachfrage geht auch darauf zurück ob es einen städtebaulichen Vertrag gibt. Aufgrund der Antwort auf meine Frage ist nicht davon auszugehen das ein solcher Vertrag zwischen Landal und der Stadt geschlossen wurde.
Ich hoffe trotzdem das auf die Landal Betreiber Einfluss genommen werden kann und der Park entsprechend bepflanzt wird.
Ob mit Bepflanzung oder ohne: Pure Ödnis im früher so beschaulichen Büretal!
Die fortschreitende Desertifikation des Landal-Hügels soll nicht zuletzt in der starken Bodenverdichtung der zeitlich komprimierten Baumaßnahmen begründet sein. Fachleute prognostizierten deshalb schon während der Bauphase mittelfristig Erosion und Hangabgleiten.
Der schmale, kurvige und an den Rändern erodierende Zubringer zum Park offenbart dem Urlauber schon bei der Anfahrt, dass er sich auf den Weg ins Niemandsland begibt…
Der eigentlich begrüßenswerte Versuch, die Häuser mittels Fachwerk regionaltypisch zu schmücken und ins Landschaftsbild zu integrieren, entpuppt sich dann auch bei näherer Betrachtung als reines Blendwerk, noch dazu spärlich und kostensparend appliziert.
Doch die zentrale Frage sticht nicht unmittelbar ins Auge: Was passiert mit dem Park bei Endfälligkeit der Finanzierungstranche? Immerhin wird, so war mehrfach zu hören, nur Zinsdienst geleistet und nicht getilgt. Die Anschlussfinanzierung dürfte damit zum Engpassfaktor und zum Dreh- und Angelpunkt des Erfolgs des Investitionsobjekts werden.
Kann das Mietkonzept in eine neue Finanzierung übernommen werden oder muss man in Tilgungsnöten sein Heil in vereinzelter Veräußerung als Ferienhäuser an Private suchen? Droht (allein schon angesichts der Zinsentwicklung bei ausgesetzter Tilgung) gar eine Investitionsruine? Und wie ist überhaupt die Auslastung des Parks, denn es sieht zuweilen recht verwaist aus? Ist Wirtschaftlichkeit gegeben? Fragen über Fragen, die sich Einheimische und Steuerzahler stellen, die die Verwaltung in ihrer Hybris aber offenbar nicht sorgt! Hauptsache, BM/Tourismusdirektor/Wirtschaftsförderer haben es mal wieder mit einem Grinse-Foto in die Westfalenpost geschafft. Ihr Motto offenbar: „Nach uns die Sintflut“! Oder vielleicht doch „Denn wir wissen nicht, was wir tun“?
Ich habe mal selbst in einer Landal Ferienhaus Siedlung eine Woche Urlaub verbracht. War sehr neu, alles 08/15, Leichtbauweise, aber ansonsten ok, falls man nichts anderes erwartete.
In den einzelnen Hütten hingen sogar die identischen Deko-Bilder, so dass ich manchmal gar nicht mehr wusste wo ich mich befand: im eigenen Haus oder in dem der Freunde.
Das Verkaufen von Häusern gehört wohl zum Konzept dieses Landal-Investors und nicht zum letzten Verzweiflungsakt.
http://www.landal.de/de-de/fragen/parks-und-campingplatze/ferienhauser/kann-man-die-landal-ferienh%C3%A4user-auch-kaufen-33
Ich persönlich würde mir eine derartige Schachtel nicht kaufen.
Die ‚Schachteln‘ sind fast ausschließlich im holländischen Privatbesitz. Es gibt dem Vernehmen nach einen 2-Jahresgarantiezins. Gelockt wurden die Käufer wohl mit einer 80%igen Auslastung. Wo soll die in Mittelgebirgen her kommen? Preiskompensationen sind zudem wie am Meer im Sommer sind unmöglich. Man schaue sich gerne die Minivermietpreise im hohen Sauerland an.
Planer und Bauer haben Kohle gemacht. Mehr interessiert nicht. Es wird wohl schon in naher Zukunft nach auslaufen der Zinsgarantie zu Verkäufen kommen, weil mangelnde Einnahmen und hohe Allgemeinkosten die Ertragspläne auf den Kopf stellen.
Vorschlag: schon jetzt Pläne schmieden, in Gänze schon bald vergreisende Dörfer, wie Grönebach, komplett an den Berg verlegen und Hase und Fuchs wieder das verlassene Land überlassen.
@Nachdenker:
Auf Ihren Kommentar hin erinnerte ich mich der Hintergründe für die Tilgungsaussetzung der Finanzierung. So ist der ursprüngliche Finanzierungsplan zugegeben weniger kritisch zu beurteilen als dies mein obiger Kommentar insinuierte. Ein „Totalausfall“ zeichnet sich demnach tatsächlich nicht ab.
Die Inaussichtstellung einer 80%-Auslastung ist – mit Verlaub – arglistige Täuschung. 40% gilt meines Wissens nach wegen des Saisongeschäfts im Hochsauerland als deutlich realistischere Annahme. Ihre Prognose zu den Ertragsplänen ist jedenfalls zutreffend.
Interessierte Leser sollten sich übrigens mit dem holländischen Immobilienmarkt beschäftigen: Er ist im Blasenstadium, viele Hausbesitzer in den Niederlanden sind hoch verschuldet, liegen mit ihren Hypotheken teils schon unter Wasser. Die Verhältnisse erinnern an die USA in den Jahren 2006/2007. Insofern dürften einige der Landal-Haus-Käufer recht bald in finanzieller Bedrouille stecken.
Steht es wirklich so schlimm um Groimecke, dass man ein geriatrisches Umsiedlungsprojekt in den Landal-Park planen muss? Dem Hören nach setzt sich der BM ja überhaupt nicht für sein Dorf ein. Und auch die geplante Windkraftanlage am höher gelegenen Ortsrand ist für junge Familien nicht gerade ein Pluspunkt…