Veranstalter: Anti-Rodeo-Demo vor Fort Fun ein voller Erfolg

Katja Tiepelmann von der Initiative „Rettet das Huhn“ zieht für die Veranstalter der Anti-Rodeo-Demo vor Fort Fun vom 3. bis 5. August 2012 Bilanz.

Die DemonstrantInnen vor dem Fort Fun Eingang. (fotos: tiepelmann)
Die DemonstrantInnen vor dem Fort Fun Eingang. (fotos: tiepelmann)

Unsere Anti-Rodeo-Demo vor Fort Fun war eine gute und rund um gelungene sowie wichtige Protestaktion im Sinne der Aufklärungsarbeit und für die Tiere.

Wir haben Durchhaltevermögen bewiesen, indem wir die Demo in vollem Umfang und mit entsprechender Präsenz vor Ort durchgeführt haben.

Wir konnten nachweislich einige Menschen zum Nachdenken anregen, oftmals erhielten wir sogar direkten Zuspruch und Bestätigung durch die Besucher.

Viele Besucher zeigten sich interessiert, blieben trotz der Hinderungsversuche durch Fort Fun-Mitarbeiter stehen und nahmen interessiert unsere Informations-Flyer entgegen.

Mit unserer Protestaktion wollten wir Fort Fun zu keinem Zeitpunkt wirtschaftlichen Schaden zufügen – das haben wir immer betont. Wir distanzieren uns daher auch von dem Boykottaufruf des Parks in dem am 5. August 2012 im Sauerlandkurier erschienenen Leserbrief, der nicht aus unseren Reihen stammte.

Wir wollten lediglich dazu anregen, die Programmgestaltung des Parks – vor allem zukünftig – besser zu überdenken und fragwürdige bzw. umstrittene „Attraktionen“ mehr zu hinterfragen bzw. gar nicht erst in das Programm mit aufzunehmen.

Fort Fun ist und bleibt ein Kinder- u. Familienpark,  und in einem solchen Rahmen haben „Rodeo-Shows“, die aus pädagogischer Sicht zur Verrohung der Kinder und Jugendlichen im Umgang mit Tieren beitragen, nunmal nichts verloren.

Trotz allem danken wir Fort Fun-Sprecherin Christine Schütte für die Kooperation während unserer Protestaktion und hoffen, dass das Parkmanagement in den letzten Tagen und Wochen durch unsere Aufklärungsarbeit – vor allem aber für die Zukunft – dazugelernt hat.

Das Organisations-Team der Anti-Rodeo-Demo:

Tierschutz Arche Sauerland e.V.
Initiative „Rettet das Huhn“
Tierheilpraktikerin Elke Plugge
Schutzengel für Tiere e.V.

Umleitung der Besucher
Umleitung der Besucher

Auf einem Bild ist gut zu erkennen, wie Fort Fun versucht hat uns auszutricksen.

Sie haben versucht, die Zuschauer an uns vorbeizulotsen. Dafür wurde dann schnell mal der befestigte Bürgersteig gesperrt und die Familien samt Kinderwagen über die Fort Fun eigene Wiese auf der gegenüberliegenden Seite gelotst.

Peinlich, peinlich sag ich nur … ebenso, dass unsere Flyer von Fort Fun Mitarbeitern den Besuchern am Eingang direkt wieder abgenommen und im Papierkorb entsorgt wurden … Ein professioneller Umgang mit der Thematik sieht wohl anders aus.

Eine ausführliche Dokumentation der Aktion ist hier bei „Rettet das Huhn“ zu finden.

6 Gedanken zu „Veranstalter: Anti-Rodeo-Demo vor Fort Fun ein voller Erfolg“

  1. Auch ich möchte mich distanzieren, mit den an der Demo teilnehmenden Vereinen in Verbindung zu stehen, denn ich finde, dass man solche Dinge auf einer anderen Ebene und im Vorfeld hätte regeln müssen, aber nicht mit dem Veranstaltet sondern mit dem Veterinäramt, welches im Juni bereits die Erlaubnis für diese Veranstaltung erteilt hat. Ich bin dafür, dass Recherchen gemacht werden, aber ich bin dagegen, wenn man sich nicht angemessen verhält. Dadurch wirkt man unglaubwürdig. Ich möchte ernstgenommen werden und mache von meinem Bürgerrechten Gebrauch, in einem Land der freien Meinungsäußerung meine Meinung zu vertreten. Ich frage mich, was die Demo letztendlich gebracht hat? Die Veranstaltung fand doch statt. Wenn man im Vorfeld an der richtigen Front gekämpft hätte und nur den Erfolg hätte verbuchen können, dass das Rodeo – wenigstens in den Teilen, die dem Tierschutzgesetz widersprechen – nicht genehmigt worden wäre, dann hätte man etwas erreicht.Denn dann hätte man wenigstens bei dieser Veranstaltung einigen Tieren die Qual ersparen können.

  2. @ Marion Hofer
    Das sehe ich auch so. Schade, dass sich die Rodeo-Gegner nicht rechtzeitig mit ihren Bedenken an die Kommunalpolitiker oder an das Kreisveterinäramt gewandt haben. Im übrigen hat jeder Bürger das Recht, seine Anliegen der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung oder der Kreisverwaltung mitzuteilen, auch in Form einer Anfrage oder eines Antrags.

  3. Ich war da! Wir wurden mehr als agressiv von den Tierschützern bedrängt nicht von den Fort Fun Mitarbeitern. Also genau das Gegenteil von dem was behauptet wird. Und wenn sich das einer mal angeschaut hätte, hätte man gesehn dass dieses Rodeo nicht mit dem in Amerika vergleichbar war. Ich finde Tierschutz gut, aber nicht wenn er aggressiv betrieben wird, am besten noch mit (wie einige der „Tierscgützer“ in Echtlederschuhen!

  4. @Marion Hofer & Gabi:

    Wir haben uns bereits vorab an die entsprechenden Anlaufstellen, d.h. an das Veterinäramt, die Kommunalpolitiker sowie die Parkleitung selber gewandt und versucht, die Veranstaltung abzuwenden. Wenn man sich natürlich selber nicht aktiv beteiligt hat, weder an den Geschehnissen im vorhinein, noch an der Demo, dann kann man das natürlich nicht wissen…

    @Martina:

    Wir haben an einem zugewiesenen Platz friedlich gegen diese tierquälerische Veranstaltung demonstriert und niemanden gezwungen, das Gespräch mit uns zu suchen oder einen Flyer entgegenzunehmen. Wir haben die Veranstaltung an allen 3 Tagen dokumentiert und dabei Misstände festgestellt. Diese wurden zur Anzeige gebracht. Als Besucher des Rodeos haben Sie während in der Arena die Show der Cowgirls lief mit Sicherheit nicht beobachten können, auf welche Art und Weise bspw. die Bullen in die enge Starbox getrieben wurden, oder? Den Tieren wurde gezielt mit einem Besenstiel in die Fesselgelenke gestoßen, was erhebliche Schmerzen hervorruft. Nur durch diese unsanfte „Behandlung“ konnten die Bullen erfolgreich in die Startboxen verfrachtet werden… Ich bin gerne bereit Ihnen entsprechendes Videomaterial zu zeigen. Kontaktieren Sie mich doch über die o.g. Homepage.

    Des Weiteren möchte ich klar stellen, dass sich ein Großteil unserer Demonstranten vegan bzw. vegetarisch ernährt. Für den Fall dass es Ihnen entgangen sein sollte, so möchte ich sie noch kurz darauf hinweisen, dass man mittlerweile in sämtlichen Läden auch Kunstlederschuhe kaufen kann, die zwar wie echte Lederschuhe aussehen, aber tierleidfrei hergestellt wurden. Ich selber lebe vegan… und was machen Sie?

  5. Katja,
    bei Behörden auf offene Ohren zu treffen, kann mühselig sein, nicht nur, wenn es „nur“ um Tierschutz geht. Davon kann ich auch ein Lied singen. Wir sollten uns aber nicht abschrecken lassen. Schließlich sind wir ja quasi die Arbeitgeber der Behörden und auch die der (von uns gewählten) Politiker. (Politiker kann man ja notfalls abwählen.)

    Dann möchte ich dazu noch sagen bzw. schreiben, dass ich den Einsatz für bessere Lebensbedingungen von Menschen und Tieren und gegen die Zerstörung von Umwelt und Natur ganz toll finde! Ein Pluspunkt im Sauerland sind die vielen Bürger-Initiativen wie

    Katzenhilfe
    Giftfreies Sauerland
    Gegen Gasbohren

    und viele weitere, von denen manche im Stillen agieren und kaum für Furore sorgen.

    Vielleicht können sich die Initiativen besser vernetzen???

    Ich wünschen allen Engagierten mehr Unterstützung von der Bevölkerung, Politik, Verwaltung und den Medien
    und Ausdauer
    und
    viele Erfolge!

  6. Rodeo-Kritiker bekommen Unterstützung aus Düsseldorf. Ich kopiere hier mal den Text einer Presseerklärung der Grünen NRW rein:

    Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag NRW
    PRESSEMITTEILUNG
    56/12 Düsseldorf, 31. August 2012

    Rüße: Rodeoveranstaltungen sind sinnlose Tierquälerei

    An diesem Wochenende sollen in Dortmund-Kley Rodeos mit Pferden und Rindern stattfinden. Dazu erklärt Norwich Rüße, tierschutzpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag NRW:

    „Rodeo ist kein Sport, sondern Tierquälerei. Die Tiere werden als wehrlose Opfer für eine solche Veranstaltung missbraucht. Für den reinen Show-Effekt müssen sie sich von Möchtegern-Cowboys zu einem angeblich ,natürlichen Verhalten‘ (sog. Buckeln) provozieren lassen. Einen derartigen Umgang mit Tieren als Freizeitvergnügen zu verkaufen, ist zynisch.

    Zudem besteht eine hohe Sturz- und Verletzungsgefahr für die Tiere, die bei einer solchen Veranstaltung massivem Stress ausgeliefert sind. Es ist unverhältnismäßig und nicht zu rechtfertigen, dass die Kosten der tierärztlichen Überwachung solcher Veranstaltungen von der Allgemeinheit getragen werden müssen.

    Diese Form der Tierquälerei ist so nicht hinnehmbar. Ich begrüße ausdrücklich die erfolgreiche Gesetzesinitiative der Rot-Grünen Landesregierung im Bundesrat, die höhere Auflagen zum Schutz der Tiere vorsieht und bestimmte Praktiken beim Rodeo ganz verbietet will. Im Oktober berät der Bundestagsausschuss für Landwirtschaft über den Vorstoß der Länderkammer. Es bleibt zu hoffen, dass sich die zuständige Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner des Themas annimmt.“

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    verantwortlich:
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