Hallenberg: Ausstellung „Fix & Foxi – Rolf Kauka und seine Kultfüchse“ vom 30. April bis 26. Mai 2019 im Kump

Ausstellungseröffnung im Hallenberger Kump (Plakatausschnitt)

Von den Geschichten von Fix und Foxi und ihren Freunden wurden 780 Millionen Hefte gedruckt. Ihr Erfinder Rolf Kauka[1] wurde auch der „deutsche Walt Disney“ genannt.

(Pressemitteilung der Stadt Hallenberg)

Im Oktober 1953 trat das deutsche Pendant zu Micky Maus seinen Siegeszug an. Anfänglich unter dem Titel Till Eulenspiegel veröffentlicht, tauchen rasch die jungen Füchse Fix & Foxi auf und werden sofort zu Publikumslieblingen. Schnell erhalten die Zwillinge ein eigenes Magazin, in dem für sie ein munteres Umfeld entworfen wird: Im idyllischen Fuxholzen tummeln sich der liebenswürdige Onkel Fax, der erfinderische Rabe Knox, die konservative Oma Eusebia oder das gewitzte Lupinchen. Zum heimlichen Star der Geschichten avanciert jedoch der verfressene und faule Wolf Lupo.

Die Ausstellung zeigt den Kosmos Rolf Kaukas (1917–2000) und veranschaulicht die Entwicklung einer Kultmarke – von den ersten Ideen bis zur Entstehung der weltberühmten Comicfiguren Fix & Foxi. Viele Besonderheiten und Erfolgsmerkmale der Hefte lassen sich entdecken: bunte Mitmach-Seiten, Super-Sommer-Sonderhefte, kleine Gimmicks.

Rolf Kauka hat ein ganzes Imperium mit eigenen Charakteren erschaffen. Wie Walt Disney zeichnet er nicht selbst, sondern beschäftigte eine Gruppe von Zeichnern.

Ab den 1960er Jahren erscheinen auch Lizenzserien wie Gaston, Astérix, Die Schlümpfe und Lucky Luke in den Fix & Foxi-Heften. Kauka macht damit diese heute zu Comic-Klassikern gewordenen Geschichten dem deutschen Publikum zugänglich. Der Einfluss, den er damit auf die ComicEntwicklung ausübt, ist kaum zu überschätzen.

Der Nachlass Kaukas wurde 2014 von Dr. Stefan Piëch und seinem Unternehmen „Your Family Entertainment AG“ übernommen. Aus diesem gewaltigen Schatz stammen die über 200 Originale in dieser bisher umfangreichsten Ausstellung zum großen Rolf Kauka-Universum.

Kinder, Erwachsene und Comicfans sind eingeladen, den berühmten Charakteren – von der Tuschezeichnung bis zum gedruckten Heft – auf einer bunten Entdeckungsreise durch die Ausstellung zu begegnen.

Die Ausstellung wird am Dienstag, 30. April 2019 um 19.00 Uhr im Infozentrum Kump durch Herrn Dr. Stefan Piëch eröffnet.

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Anmerkung zoom:

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Kauka

Dort auch Kritisches zu Kauka:

„Beim Ort Fuxholzen, dem Handlungsort der Fix-und-Foxi-Comics, soll es sich laut der Tageszeitung Die Welt um „eine dreiste Kopie von Entenhausen“ handeln.[4] Bernd Dolle-Weinkauf vom Institut für Jugendbuchforschung an der Universität Frankfurt äußerte zum Comic Fix und Foxi, dass dessen „Welt“ „ganz ähnlich aufgebaut“ sei wie die von Entenhausen, Kaukas Comicfiguren allerdings „viel flacher und eindimensionaler als die Disney-Figuren“ seien. Professor Knox in Fix und Foxi soll auf das Disney-Vorbild Daniel Düsentrieb zurückzuführen sein und Lupo, ursprünglich ein böser Wolf, soll später in seiner Characterzeichnung an die Disney-Figur Goofy angelehnt worden sein.[5]

In seinem Comic-Magazin Lupo (später Lupo modern, dann Tip Top) veröffentlichte Kauka ab 1964 umstrittene deutsche Bearbeitungen von französisch-belgischen Comics. Asterix und Obelix wurden bei Kauka zu Siggi und Babarras, bei denen die Protagonisten keine Gallier, sondern Germanen waren und die politische Situation Deutschlands in den 1960er Jahren in die Handlung einfloss. Die geringe Werktreue und die Häufung antikommunistischer politischer Anspielungen stieß jedoch auf erheblichen Widerspruch der französischen Urheber René Goscinny und Albert Uderzo, die Kauka daraufhin im Streit die Rechte entzogen.“