Neuer Medienkonzentrationsbericht der LfM: Medienvielfalt hat in Nordrhein-Westfalen deutlich abgenommen – Tageszeitungen und Lokal-TV besonders betroffen

Coverbild. Zum Bericht auf die Grafik klicken. (quelle: lfm)
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Düsseldorf. (lfm_pm) Die Medienvielfalt in Nordrhein-Westfalen hat in den letzten Jahren dramatisch abgenommen, besonders bei Tageszeitungen und beim privaten Lokalfernsehen. Dies ist das zentrale Ergebnis des neuen Berichtes zur Medienkonzentration 2015, den die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) heute in Düsseldorf veröffentlicht hat.

Bei den Tageszeitungen ist die verkaufte Auflage seit 2002 um 1,6 Mio. Exemplare auf 3,4 Mio zurückgegangen. Die Zahl der Tageszeitungen verringerte sich von 40 auf 38 Titel. Der Zeitungsmarkt NRW hat in Bezug auf die Angebotsstruktur in wenigen Jahren quasi im Zeitraffer einen Konzentrationsprozess durchgemacht wie andere Flächenländer zum Teil über Jahrzehnte. Unter anderem durch Zusammenlegung und der Schließung von Redaktionen hat Nordrhein-Westfalen einen Monopolisierungsgrad erreicht, der weitgehend jenem in anderen Flächenländern entspricht. In 2015 konnten 46,1 Prozent der Bevölkerung nicht mehr zwischen Zeitungen mit unterschiedlicher Lokalberichterstattung wählen. Das sind gut acht Mio. Einwohner. In 2012, dem Zeitpunkt des letzten LfM-Berichtes, waren es noch fünf Mio. Einwohner gewesen.

Auch beim privaten Lokal-TV reduzierten sich die Angebote deutlich. Von ehemals sieben lokalen Fernsehsendern sind nach dem Ende von Köln TV nur noch drei Anbieter übriggeblieben. Mit NRW TV hat nun auch der einzige private landesweite Sender Insolvenz angemeldet.

Einen Vielfaltsgewinn belegt der neue LfM-Konzentrationsbericht allein bei den insgesamt 93 lokaljournalistischen Onlineangeboten, die unabhängig von sonstigen Medienunternehmen gegründet wurden.

LfM-Direktor Jürgen Brautmeier sagte, diese Online-Portale seien derzeit der einzige Hoffnungsschimmer für eine größere Vielfalt der lokalen Berichterstattung in NRW. „Jeder Marktzutritt ist uns im Sinne der Vielfalt willkommen, auch wenn die journalistischen Produkte anfangs noch nicht immer vollkommen sein mögen. Mit `Vor Ort NRW´, der LfM-Stiftung für Lokaljournalismus, ist nun organisatorisch auch eine Förderinstitution geschaffen. Umfassender Lokaljournalismus ist personalintensiv und kann nur gelingen, wenn sich die ökonomischen Rahmenbedingungen dauerhaft verbessern.“

Der Bericht zur Medienkonzentration 2015 ist im Auftrag der LfM vom Forschungsinstitut Formatt in Dortmund unter der wissenschaftlichen Leitung von Horst Röper erstellt worden. Er ist hier abrufbar.

Der Bericht 2012 kann hier abgerufen werden.

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Die LfM hat zur Dokumentation ihrer unterschiedlichen Tätigkeitsfelder nach § 88 LMG NRW den gesetzlichen Auftrag, einen Bericht zur Medienkonzentration, zur Programmbeobachtung und Programmbeschwerden, zur Reichweite und dem Empfang der regionalen Fensterprogramme und einen Medienkompetenzbericht vorzulegen. Darüber hinaus veröffentlicht sie regelmäßig einen Geschäftsbericht/Jahresabschluss, einen Bericht über ihre Beteiligungen und Mitgliedschaften sowie einen Tätigkeitsbericht der Datenschutzbeauftragten.