Die Sperrung der L742 zwischen Brunskappel und Wulmeringhausen

Die Sperrung der L742 aus der Nähe betrachtet
Die Sperrung der L742 aus der Nähe betrachtet (foto: zoom)

Soweit ich es erkennen konnte, finden rechts neben der Straße Arbeiten am Gleiskörper der Eisenbahnstrecke Winterberg – Dortmund statt.

Autofahrer aus Richtung Siedlinghausen müssen hinter der Ortschaft Brunskappel die Umleitung über Wiemeringhausen nehmen.

Von Olsberg kommend fährt man bei Steinhelle einfach die B480 weiter bis Wiemeringhausen und wechselt dort vom Ruhrtal ins Negertal.

Busse fahren durch.

Fahrradfahrer haben die seltene Möglichkeit über eine „verkehrsberuhigte“ Landstraße zu pedalieren, auf der ansonsten viele Lastwagen verkehren und nicht wenige Autofahrer mit Geschwindigkeiten von weit über 100 km/h entlang brettern.

Mit dem Fahrrad zur Arbeit und zurück

Bauarbeiten an der künftigen Umgehungsstraße Olsberg

Bauarbeiten an der künftigen Umgehungsstraße Olsberg

Mein Arbeitsweg führt ein Stück an der Riesenbaustelle für die Ortsumgehung Olsberg-Bigge entlang. Vor einem halben Jahr hatte ich schon einmal ein paar Zeilen zum Bau geschrieben. Zur Zeit werden Erdmassen bewegt, um den Tunnel am Ortsausgang Bigge und die Brücke zur B480 zu verbinden.

Das Fahrradfahren auf den Straßen des Hochsauerlandes kann ziemlich ätzend sein. Die L742 ist zwar erst kürzlich auf dem Abschnitt zwischen Steinhelle und Siedlinghausen komplett erneuert worden, doch ein Radweg ist nicht gebaut worden.

Die Straße ist sehr schmal und schon um 6 Uhr morgens fahren sehr viele schwere Lastwagen zum Steinbruch in Silbach oder zu den Baustellen im Kreisgebiet. Sehr unangenehm sind die Langholz-Transporter, die beim Überholen kein Ende zu nehmen scheinen.

Auf dem Weg zur Arbeit
Auf dem Weg zur Arbeit

Laut dem Radwegenetz-Portal Naviki, sollte ich für meine Strecke mit dem Rad 59 Minuten benötigen

Zur Arbeit hin radele ich gemütlich in  35 bis 40 Minuten tendenziell hinunter. Zurück schufte ich, um nach 50 Minuten schweißüberströmt die letzten Höhenmeter zu keulen.

Das Hochsauerland umwirbt die Touristen zwar mit Radfahrangeboten, doch kann man diese nur mit dem Mountainbike fernab der öffentlichen Straßen genießen.

Was nützen die E-Bikes in Winterberg, wenn es keine Infrastruktur für das Straßenfahrrad gibt. Das Fortbewegungsmittel der Wahl ist im Hochsauerlandkreis das Auto, und dann kommt lange nichts.

Nach Hause hoch hinauf
Nach Hause hoch hinauf

Der öffentliche Nah- und Personenverkehr ist im Vergleich zu den Städten sehr teuer und schlecht entwickelt.

Wir Radler sind keine Macht, sondern werden als skurrile Geschöpfe betrachtet, die ihr Leben sinnlos aufs Spiel setzen.

Wir haben keine Lobby, sondern erhalten günstigstenfalls Mitleid oder blöde Sprüche.

Trotzdem werde ich morgen wieder meine rote Warnweste überstreifen, den Nabendynamo rollen lassen und den Baggern beim Bau der Umgehungsstraße zuschauen, vielleicht absteigen, mal mit jemandem sprechen und auf dem Rückweg einen Kaffee beim REWE trinken.

Radeln durch Willibalds Welt
Radeln durch Willibalds Welt