Steuerverschwendung in Winterberg?

Die Kommunikationsinsel auf dem Schulhof des Gymansiums Winterberg wurde heute übergeben
Die Kommunikationsinsel auf dem Schulhof des Gymnasiums Winterberg. (archivfoto)

Winterberg. Im neuen Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler stehen auch drei Fälle aus Südwestfalen, bei denen Steuergelder verschwendet worden sein sollen.

So werden eine halb fertige Brücke in Finnentrop und eine Betonskulptur auf einem Schulhof in Winterberg angeprangert. Die „Steuerwächter“ kritisieren außerdem die Abwahl von zwei Beigeordneten in Kreuztal. Dadurch entstünden völlig unnötig zusätzliche Personalkosten von 400.000 Euro.

Auf der Website des Bundes der Steuerzahler NRW heißt es unter anderem: 33.000 Euro hat eine künstlerisch gestaltete „Kommunikationsinsel“ auf dem Schulhof des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Winterberg gekostet. Schade, dass die ursprüngliche Idee eines Schülers zur Gestaltung des Schulhofs damit so gar nicht umgesetzt wurde und dass das Kunstwerk bei vielen Schülern auf wenig Gegenliebe stößt.

Die Erkenntnisse des Bundes der Steuerzahler sind allerdings mit Vorsicht zu genießen. „Die haben sich unglaubwürdig gemacht“ titelt heute der SpiegelOnline: Kritiker werfen den Lobbyisten Ungenauigkeit vor. Mit medienwirksamen Auftritten lenkten sie (der Bund der Steuerzahler) offenbar von eigenen Problemen ab … alles lesen

Gymnasium Winterberg: Kommunikationsinsel eröffnet

Die Kommunikationsinsel auf dem Schulhof des Gymansiums Winterberg wurde heute übergeben
Die Kommunikationsinsel auf dem Schulhof des Gymnasiums Winterberg wurde heute übergeben

Heute hat der Schulleiter des Geschwister-Scholl-Gymnasiums der Öffentlichkeit eine sogenannte Kommunikationsinsel übergeben. Die Feierlichkeit fand in Anwesenheit der Sponsoren und örtlichen Politiker statt.

SponsorInnen und örtliche PolitikerInnen bei der feierlichen Eröffnung der Kommunikationsinsel
SponsorInnen und örtliche PolitikerInnen bei der feierlichen Eröffnung der Kommunikationsinsel

Da die Frauen allesamt Hausarbeit bei sich selbst verrichteten oder während der Feierlichkeiten im Rahmen eines Projekttages „Gegen Gewalt“ in der Cafeteria die Verköstigung der SchülerInnen und BesucherInnen übernommen hatten, sind selbstverständlich keine weiblichen Akteure auf dem Bild, welches hier die wichtigen Männer und Frauen zeigt. Da ich mich hier im Blog seinerzeit etwas verwundert über die Berichterstattung der Medien gezeigt hatte und der konfrontativen Polemik anheimgefallen war, überlasse ich das Wort diesmal der Schule selbst:

Funkeln und Glitzern lenkt das Auge des Besuchers, der sich dem Geschwister – Scholl – Gymnasium nähert, auf steinerne Ringe. Farbenfrohe Mosaike auf geschwungenen Flächen kleiden Betonmauern ein. Die Rückenlinien schwingen sich auf und ab wie Wellen, die auflaufen und verebben. Wo ist der Anfang, wo das Ende? Rundlöcher durchbrechen die Mauern, lassen Licht durch, geben den Blick frei und lassen die Mauern tanzen. Zwei Türme mit verspieltem Fähnchen und glitzernden Kugeln lenken den Schritt in den Zugang. Der Weg, gesäumt von Bänken, führt in das Innere von zwei Schnecken. Weich wie auf Moos nimmt der Boden die Füße auf …  tutti competti in voller Länge hier

Gymnasium Winterberg: Kommunikations-Insel – Spender unbekannt?

Baustelle "Kommunikations-Insel" im vergangenen Winter
Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg: Baustelle „Kommunikations-Insel“ im vergangenen Winter

Ich habe mir inzwischen die Print-Ausgabe des von mir kritisierten Artikels „Meinungsvielfalt zur Kommunikations-Insel am Gymnasium Winterberg“ besorgt und wie geschrieben ausgeschnitten.

In meiner Kritik hatte ich bemängelt, dass der Artikel in „DerWesten“ ohne Autorenangabe ist erschienen ist. Dies ist bei der Print-Ausgabe nicht der Fall.

Ich weiß nicht, ob die Unterschlagung des Autors Nachlässigkeit oder Usus ist.

Nachdem sich mein Adrenalin-Spiegel gesenkt hatte, habe noch einmal über die Baustelle auf dem Schulhof des Gymnasiums nachgedacht und meine Ohren offen gehalten.

Die Gespräche, die geführt habe, haben mich davon überzeugt, dass der Kern der Geschichte durch die folgenden Fragen offen gelegt werden könnte:

Wie sieht der Finanzierungsplan aus?

Wer sind die „großzügigen Spender“?

Beantworten müsste diese Fragen in letzter Konsequenz der Schulträger. Das ist die Stadt Winterberg.