Der Klimawandel, die Heimatzeitung, ein Artikel, zwei Leserbriefe, es kracht und wir kennen die Schuldigen.

Zunächst die Äußerlichkeiten. Am 14. Oktober erschien in der örtlichen Westfalenpost ein Artikel mit der Überschrift

„Von Klimawandel eigentlich keine Spur. Prof. Dr. Ewert hielt Vortrag beim CDU-Ortsverband Bruchhausen“.

Der ehemalige Wiemeringhauser Ortsvorsteher Hubertus Moos nahm in einem Leserbrief Stellung zum Artikel. Überschrift: „Bemerkenswert unwissenschaftlich“, der in der Ausgabe der WP vom 19. Oktober veröffentlicht wurde.

Durch diesen Leserbrief wiederum fühlte sich der Bruchhauser Ortsvorsteher Karl-Josef Wiegelmann herausgefordert. Er verfasste einen Leserbrief, der dann am 22. Oktober unter der Überschrift „Mutierte der „Schreiberling“ wirklich zum Klimaexperten?“ erschien.

Der letzgenannte Leserbrief ist sprachlich ganz starker Tobak.

Einige Zitate:

„Bemerkenswert ist, dass ein Schreiberling wie Hubertus Moos von heute auf morgen zu einem Klimaexperten mutiert und einen Vortrag bewertet, den er in seiner Allwissenheit allenfalls in Wiemeringhausen verfolgt hat.“

„der selbsternannte Klimaexperte Herr Moos“

„Brief wimmelt von Plattitüden, Unterstellungen und Unverschämtheiten“

„Dieser Schreiberling wurde nach einer halben Periode als Ortsvorsteher aus der Umlaufbahn geholt…“

„auf seinem Ego-Trip“

„wenn Herr Moos noch in dieser Welt wäre“

Was stand im Leserbrief von Herrn Moos?

Der Leserbrief zerfällt inhaltlich in zwei Teile. Im ersten Teil setzt sich Moos mit dem Artikel der WP über die CDU-Veranstaltung auseinander. Dieser Teil entbehrt zwar nicht einer gewissen Polemik, ist aber inhaltlich zu rechtfertigen und liefert zusätzliche Informationen zur Klimadiskussion und zur Person Prof. Dr. Ewerts. Den zweiten Teil bilden die letzen beiden Absätze des Leserbriefs. Sie verlassen den Bereich der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Klimaforschern um Ewerts & Co. und teilen ein paar Seitenhiebe Richtung CDU in Bruchhausen aus. „Die wären nicht nötig gewesen“, sagen politische Freunde. „Skandalös!“, meinen die politischen Gegner.

Lasst uns mal den Anlass des ganzen Getöses, nämlich den Artikel in der Westfalenpost, genauer betrachten. Dieser Artikel ist sowohl im Internet als auch im Print ohne Autorenauszeichnung. Dies wiederum bedeutet, dass die Westfalenpost, bzw. ihre Redakteure, ihn gar nicht geschrieben hat bzw. haben.

Der Artikel wurde mit großer Wahrscheinlichkeit vom Veranstalter, der CDU-Bruchhausen, selbst eingereicht und nahezu unverändert ins Blatt gehoben. Vier Tage zuvor war der Bericht schon auf der Website des Vereins Bruchhausen aktiv e.V. erschienen.

Es ist einem Veranstalter überhaupt nicht anzulasten, wenn er der Lokalzeitung einen Bericht einreicht. Wenn es sich um ein unpolitisches nicht brisantes Thema handelt. Kein Problem.

Die Mannen um Prof. Ewert sind allerdings nicht ohne Brisanz. Die WP beteiligt sich an tendenziöser, einseitiger Darstellung der Klimadiskussion, indem sie dem eingereichten Bericht ihre redaktionellen Weihen gibt. Der Leserbrief von Herrn Moos war der Versuch, diese Einseitigkeit zu korrigieren.

Die Hessische Allgemeine zeigt, wie das geht. Hier ist ihr Bericht über eine Veranstaltung mit Frof. Ewert zu lesen. Namentlich gekennzeichnet, journalistisch auf der Höhe: „Die Klimawandel-Leugner„.

Blick ins Nachbartal: Das Cowblog schreibt über den Klimawandel in Bruchhausen und ein neues Dorfprojekt.

Der Kahlenberg vor dem Regen (foto: zoom)
Der Kahlenberg vor dem Regen (foto: zoom)

Während ich den Kahlenberg kurz vor dem großen Regen besuchte, hatte anscheind der Cow-Blogger im Nachbartal seine Tastatur scharfgeschaltet. Mit seinem Alter-Ego „Elektra“ macht sich der ehemalige Ortsvorsteher des Olsberger Stadtteils Wiemeringhausen Gedanken zum Dorfgeschehen und drüber hinaus.

Eine Leseanweisung: „Elektra“ liebt keine Absätze. Der Besucher sieht sich folglich einer sogenannten Bleiwüste gegenüber, die sich aber mit etwas Geduld und mentaler Anstrengung zergliedern lässt.

Sobald dieses Problem behoben ist, muss sich der Leser tief in die Dorfgeschehnisse im Hochsauerland eindenken, um die zahlreichen Anspielungen zu verstehen.

Dann aber …

Hier der Einstieg:

„Die Tage werden ungemütlicher, grauer und vor allem kürzer, was meine Beobachtungsgabe natürlich hier von meinem derzeitigen Standpunkt auf der Böhl seitigen Hudeweide aus etwas einschränkt. Und die Nächte werden auch spürbar kälter – bis Minus 3 Grad waren es letzte Woche schon und ab morgen soll’s Schnee geben.

Wir Roten und Weißen und Braunen Rindviecher sind aber nicht aus Zucker und deshalb machen wir’s wie es die Leute „auf der Elpe“ schon früher getan haben und wohl auch heute noch tun: „Wir lassen’s einfach regnen oder schneien!“ Da gibt es doch schließlich ganz andere Dinge, an denen sich so ein Bieseveih erwärmen kann oder auch nicht – z. B. an der globalen Erwärmung.

Da bin ich aber froh, dass ich hier in Wiemeringhausen auf der Weide stehen darf und nicht hinter den hohen Bergen ….in Bruchhausen. Da findet der Klimawandel nämlich (eigentlich) gar nicht statt – das hätte jedenfalls ein sich auf Geheiß des dortigen CDU-Ortsverbands ins steinige Tal verirrter Wissenschafts-Apostel behauptet, wie mir mein Herr und mein Meister berichtete.

Die ohnehin für ihre besondere Art der Gut-Gläubigkeit bekannten Bewohner des Nachbartals hätten sich verdutzt die Augen gerieben und ob der fundierten wissenschaftlichen Aufklärung erstaunt und dankbar gezeigt, endlich einmal einen realistischen Gegenentwurf zur globalen Irrfahrt der Klimapolitiker aufgezeigt bekommen zu haben. „Erwachet!“ – so könnte es auch geheißen haben, dass Motto der christdemokratischen Ortsparteifunktionäre, die sich diesen erbaulichen Abend mit dem wahren Zeugen Jehova’s der wissenschaftlichen Klima-Erkenntnis ausgedacht haben …“

alles lesen im Cow-Blog

Wiemeringhausen: Abschied des Ortsvorstehers

Wiemeringhausen: Friedhof und Ort im Tal
Wiemeringhausen: Friedhof und Ort im Tal (foto: zoom)

Am Sonntag war Hubertus Moos‘ letzter öffentlicher Termin als Ortsvorteher(OV) des 800-Seelen Ortes Wiemeringhausen im Ruhrtal. Nun ist er, wie es in einem Artikel des Sauerlandkuriers heißt, nicht mehr im Geschäft.

Der Wiemeringhauser Blog berichtet von der letzten Sprechstunde des OV bei Schöttes in Wiemeringhausen.

Ihm als Parteilosen ist dabei wohl etwas gelungen, worum ihn die etablierten politischen Gruppierungen hier in unserem Weiler beneiden dürften.

Er hat den Saal bei Schöttes gut gefüllt.

Hier nun ein Bericht von Alfons Schmidt zu diesem Termin. Der Beitrag ist hier als Kommentar erschienen. Jedoch gibt er die Situation von Sonntag so treffend wieder, dass ich ihn nicht als Kommentar „unbemerkt“ hier stehen lassen möchte. Ich gebe ihn hier in Auszügen wieder. Den ganzen Kommentar von Alfons Schmidt findet ihr hier (hier klicken).

Kommentar von Alfons Schmidt:

„… Neben ca. 25 interessierten Bürgern war auch ich am Sonntag zur letzten Bürgersprechstunde unseres OV Hubertus Moos beim molligen Christopherus erschienen. Es war eine sehr interessante und teilweise mitreißende Veranstaltung …

hier alles lesen