Meine Güte ist das ein guter Film*, den der 50-jährige George Clooney als Regisseur und Darsteller abliefert.
„The Ides of March“ hat mir den heutigen Abend den Atem verschlagen gerettet.
Oberflächlich wird der Vorwahlkampf zweier US-amerikanischer Präsidentschafts- kandidaten der Demokraten in den USA gezeigt.
Mit sympathischen, scheinbar idealistischen Männern und Frauen startet das „Unternehmen Kandidatur“, zum Schluss bleibt der leere Zynismus der Macht als offenes Ende.
Der Film ist großartig, und zwar nicht, weil er die Funktionen der gesellshaftlichen Macht enthüllt. Denn darüber habe ich heute Abend im Abaton Kino wenig erfahren: die Wirtschaft, die Industrie, die Bosse, das Geld – kein Thema für Clooney.
Aber gerade weil sich Clooney auf die Oberfläche, die Funktionäre des Systems konzentriert, gelingt es ihm eine Ahnung der darunter liegenden Tiefen zu vermitteln.
Clooney seziert den Schaum des Kapitalismus. Wer nach dem Besuch des Films nicht fragt, woher dieser Schaum stammt, hätte sein Geld besser für andere Freizeitvergnügungen ausgegeben.
„The Ides of March“ zeigt uns Europäern, dass das aufgeklärte, moderne Amerika immer wieder in der Lage ist, große Kultur aus dem Ärmel zu schütteln.
Meine Empfehlung: unbedingt gucken, wenn möglich im Original oder O.m.U.
* Bitte alle Unzulänglichkeiten des Artikel verzeihen. Habe ihn (fast) direkt nach dem Film in die Tasten gehauen.