Die SPD Meschede hat heute auf ihrer Website eine Stellungnahme zum Streit um die Regionale abgegeben. Die Argumentation befasst sich insbesondere mit Angriffen von Seiten der Wählerinitiative Meschede braucht Zukunft (MbZ). Die Positionen der MbZ sind hier im Blog dokumentiert.
Die SPD wirft der MbZ eine mangelhafte Abwägung von einspuriger und zweispuriger Ruhrbrücke vor. Wörtlich heißt es:
Unter dem Titel „Highway 2013 oder Bürgerbrücke?“ stellt MbZler Jochen Senge die Vorzüge der einspurigen „Bürgerbrücke“ gegen den schlimmen zweispurigen „Highway 2013“. Einen erkennbaren Nutzen seiner Version konnte er aber nicht anführen. Einzige Begründung: Sie sei kostengünstiger.
Wir dokumentieren die Stellungnahme der SPD Meschede nach Rücksprache mit ihrem Ortsvereinsvorsitzenden Daniel Köhne hier in vollem Wortlaut:
Regionale: Streitpunkt Ruhrbrücke
Wollen wir nun die Regionale oder wollen wir sie nicht? Hängt die Regionale in Meschede an der zweispurigen Ruhrbrücke (Highway 2013) oder geht’s auch mit einer einspurigen? Hier scheiden sich lautstark und plakativ die Geister.
Anwohner von Hanseshof und Mühlenweg sagen „Einspurig!“ Die Planung sagt „Nur zweispurig macht Sinn.“ Wer hat denn nun recht? Anwohner sagen: „Wir wollen nicht die Lasten der Innenstadtberuhigung tragen“, gemeint sind zusätzliche Verkehrslasten. Sie sagen: „Unsere Immobilien werden entwertet!“ Ist das so?
Im April legte die Stadt im Rahmen einer Bürgerversammlung die Fakten auf den Tisch: Zahlen zur Verkehrsentwicklung, zur Lärmbelastung, zu Kosten und Finanzierung. Schon in dieser Versammlung machten die Flugzettel der MbZ die Runde: Unter dem Titel „Highway 2013 oder Bürgerbrücke?“ stellt MbZler Jochen Senge die Vorzüge der einspurigen „Bürgerbrücke“ gegen den schlimmen zweispurigen „Highway 2013“. Einen erkennbaren Nutzen seiner Version konnte er aber nicht anführen. Einzige Begründung: Sie sei kostengünstiger.
Dem stellte die Verwaltung jedoch eine deutlich höhere Lärmbelastung der Anwohner der Kolpingstraße heraus. So ging denn jeder mit seiner mitgebrachten Meinung wieder nach Hause. Und schon ist sie wieder da, die Frage: Wollen wir nun die Regionale oder wollen wir sie nicht?
Die SPD-Fraktion hat dazu eindeutig Stellung bezogen: Wir wollen die Regionale! Und wir wollen sie richtig, also mit zweispuriger Ruhrbrücke. Warum?
Die alte Ruhrbrücke, die Fritz-Honsel-Straße und der Winziger Platz als Kernelemente von Ruhrpromenade und Henneboulevard sollen verkehrsberuhigt werden, vorgesehen gerade einmal für Busse und Park-Verkehr. Würde die neue Brücke einspurig gestaltet, müsste der Rückverkehr durch eben diesen verkehrsberuhigten Bereich. Das Regionale-Konzept wäre so nicht realisierbar. Die zweispurige Brücke schließt dagegen endlich den Stadtring im Osten. Damit werden nördliche und südliche Stadtteile verbunden unter Umgehung der Innenstadt.
So verstehen wir nachhaltige Stadtentwicklung. Und so haben wir dem Bebauungsplan im Rat unsere Zustimmung gegeben.
Selbstverständlich wäre das Regionaleprojekt der Stadt Meschede nie realisierbar, gäbe es am Ufer eine Bebauung, die nicht abgerissen werden könnte und die Brücke müsste um einige Meter verschoben gebaut werden.
Ebenfalls ist auch keine zweispurige gerade und kurze Brücke ohne Kreisel und ohne Abriss des Bauhofes denkbar.
Wenn eine andere Brückenplanung um ca. 1,2 Mio. € (auf Zahlen der Stadt Meschede basierend) günstiger ist, dann ist dies nach Meinung der SPD kein erkennbarer Nutzen!?
Anders ausgedrückt: 40 Mio. Schulden der Stadt Meschede sind nicht genug. Die kommenden Generationen sollen noch lange etwas vom Tun der Verantwortlichen (abzustottern) haben.
Wenn demnächst 50.000 € an Steuergeldern verbraten werden um u.a. die kommende Hennefreilegung vorab zu feiern indem in größten Gewissenlosigkeit vor dem wirtschaftlichen Schaffen der Bürger blaue Teppiche auf den Asphalt genagelt werden, dann bin ich mal gespannt wo die SPD dann steht.
Ob sie wohl sich dagegen wehrt?
Oder ob sie dem Steuerzahler zynisch zuprostet?
Einsparung allein ist kein Nutzen für einen Brückenbau, auch nicht für einen einspurigen. Wer ernsthaft Kosten vermeiden will, spricht sich gegen einen Brückenbau aus oder plädiert für eine Fußgängerbrücke, damit die Honsel-Mitarbeiter wieder ihre Parkplätze auf kurzem Wege erreichen können. Wer dagegen eine zweispurige Brücke bauen will, kann das begründen mit dem
Schließen des Stadtrings als langjährigen Bestandteils des Stadtentwicklungskonzepts und der Verkehrsberuhigung der Innenstadt als Basiskomponente des Regionaleprojekts in Meschede. Die Stadt Meschede hat diesen Willen bekundet, hat ihn begründet, mit Gutachten über die Verkehrsentwicklung und zum Lärmschutz belegt. Und so jeder Bürger kann abwägen, ob Kosten und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen.
Aber eine einspurige Brücke zum Zwecke der Kostenersparnis? Ohne eine Andeutung, für wen sie gebaut werden soll? Ohne einen Hinweis darauf, welchen Weg sich der Heimkehrer suchen soll? Ohne auch nur einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden, welche Auswirkungen der Einrichtungsverkehr auf das Verkehrsnetz der Innenstadt hat? Ich kann einfach keinen Nutzen
einer solchen Brücke erkennen. Und eine Brücke ohne Nutzen – das wäre die wahre Geldverschwendung!
Wo die SPD steht, ist also nachvollziehbar. Und jetzt bin ich an der Reihe gespannt zu sein, ob der/die Kommentator/in „Denk mal“ auch mit seinem/ihrem eigenen Namen zu seiner Meinung steht.
Bei der Flut der durch unserer 6 Fraktionen eingegangenen Vorschläge zur Umsetzung einer preiswerten und somit bürgernahen zweispurigen Brückenlösung mit der das Verkehrskonzept zur Regionale umgesetzt werden soll, hat sich die jetzige Lösung der Verwaltung als „alternativlos“ durchsetzen können.
Eben noch Werbeslogan auf vielen Plakaten wurde hier die „Vielfalt Meschede“ gegenwärtig.
Warum wird Eversberg als so Besonders empfunden?
Mit Sicherheit nicht weil jedes bauliche Schätzchen seinen Beitrag zum schönen Ganzen bildet, sondern weil ….
weil äh, … ja vielleicht weil die Luft dort so gut ist!?
Eine Betonbrücke nach dem Vorbild der beiden schönen anderen Betonbrücken sicherlich ansprechender als eine Brücke, in gestalterische Anlehnung an diese alte hässliche Ruhrbrücke.
Wurde Meschede und nicht Eversberg schon als Perle im Sauerland bezeichnet?
Bei den Gesamtkosten einer Lösung ist die Haltung der Stadt doch nur deshalb so schwer zu vermitteln, weil sich hartnäckig die Meinung hält, dass es bei gezahlten Steuern eine Verbindung zum Land NRW gibt und dadurch auch die Gesamtkosten und nicht nur der Teil der Stadt vom Bürger zu tragen sind.
Wenn es nun doch -wider Erwarten- eine Verbindung zum Land NRW geben sollte, ist es dann ratsam 70% der Steuern ein zu behalten, weil alles so schrecklich egal ist?
Aber wenn demnächst in Wettbewerbsgewinne umbenannte Steuergelder für blaue Teppiche und Feten ausgegeben werden und mich einer fragt:
Ist das nicht schön?
Dann werde ich antworten:
Ja! Das ist nicht schön.
Ungeachtet der Beantwortung dieser Fragen, ist doch „der Drops gelutscht“, die Brücke kommt und wie wir Bürger und die Besucher der Stadt Meschede das Bauwerk „erfahren“ werden, wird sich zeigen.
@Kornelius Kuhlmann und @Denk mal:
Da ich Meschede und seine Problem / Vorzüge nur aus der Ferne kenne, ein paar Bemerkungen meinerseits.
#1: Meschede ist für mich zweifelsohne eine häßliche Stadt, besitzt aber wegen der Ruhr ein Entwicklungspotential in Richtung Flanier- und Promenaden“metropole“ des Hochsauerlandes.
#2: Wenn die Regionale zu dieser oder einer ähnlichen Entwicklung beiträgt, begrüße ich sie.
#3: Entwicklung ist immer mit Investitionen und der Hoffnung auf einen irgendwie gearteten Return verbunden.
#4: Zu solch einem Projekt kann man sich auf drei Arten verhalten: 1. komplett ablehnen 2. komplett zustimmen oder 3. teilweise ablehnen/zustimmen.
#5: Mir ist zur Zeit nicht ganz klar, wie die Position der MbZ in dieser Frage ist.
#6 Mit Sparen kann man nicht investieren, also verstehe ich Denk Mal so, dass er Verschwendung im Kleinen oder Großen ablehnt.
#7 Ist die Brücke lediglich ein Aufhänger, um die ganze Regionale auszuhebeln, oder ein Detail an dem nachgewiesen werden soll, dass die Macher schlecht mit Geld und/oder Plänen umgehen?
Ich habe das jetzt mal so aufgeschrieben, weil das meine Gedanken als Außenstehender sind, auch wenn sie vielleicht unzureichend sind, möchte ich doch auch in Siedlinghausen den Konflikt in Meschede besser verstehen.
@Kornelius Kuhlmann
Ich habe Folgendes vergessen: Mir ist es völlig egal, wie sich jemand im Internet nennt, solange die Art der Argumentation in Ordnung ist. Klar – gerade wir im Hochsauerland wollen immer gerne wissen, mit wem wir es zu tun haben. Ich finde das auch in Ordnung. Es gibt aber vielleicht für den ein oder anderen Gründe, seinen Klarnamen nicht zu nennen, aber trotzdem mitdiskutieren, sich positiv politisch einmischen zu wollen. Beispiel: ein leitender Angestellter von eon sollte vielleicht in Internet unter Umständen nicht mit seinem KLarnamen über Atompolitik diskutieren, falls er eine von der Firmenpolitik abweichende Meinung hat. Das Ganze ist ein weites Feld … und hat viel mit der Internetkultur zu tun … vielleicht so weit erst einmal. Alles lässt sich sowieso nicht in einem Kommentar klären 🙂