Hertie kommt zurück, allerdings nicht in die Mescheder-Waschbetonschönheit, die unsere Stadt ziert. Aber wenigsten – wie das Handelsblatt berichtet – soll die Kaufhausmarke Hertie als Online-Shop zurück auf den Markt kommen.
Zwei Unternehmer aus Osnabrück, haben die Namensrechte des 2008 in die Insolvenz gegangenen Unternehmen gekauft. Mit dem Slogan „Hertie – Viel Spaß beim Einkaufen“ soll der Neustart soll zwischen Ende 2012 und Mitte 2013 erfolgen.
Insofern muss die Stadt Meschede weiter auf Herrn Bövingloh und seine Versprechungen hoffen. Während in Meschede noch nicht klar ist ob, wann und zu welchem Preis die Immobilie veräußert wird, hat Herr Bövingloh mit seinem Projekt in Warstein ganz andere Probleme.
Die dort vielfach geäußerten Gedanken – wie hier von Hanne Hucht: „Es ist doch schnuppe, wer investiert. Hauptsache, die Stadt Warstein hat etwas davon. Es geht doch darum, dass man gut in Warstein einkaufen kann, möglichst unbelästigt vom Verkehr, aber nicht in so einem ollen Einkaufscenter!“ – sind bei Politikern angekommen.
Daher ließ die Stadt Warstein in einem neutralen Gutachten durch das Büro für Stadtforschung und Stadtplanung Junker und Kruse aus Dortmund klären, welche Projektbestandteile gut sind für die zukünftige Stadtentwicklung.
Mit dem Gutachten geht die Empfehlung an den Rat, das Warsteiner Zentrum schonend umzuwandeln, und in mehreren Wortbeiträgen wurde verdeutlicht: „Wir treffen eine Entscheidung für die nächsten 30 Jahre!“
Zwar liegt das Bövingloh-Konzept mit 8 000 m² noch in dem vom Büro Junker und Partner bezifferten Spielraum einer maximal verträglichen neuen Verkaufsfläche (5 600 bis 9 800 m²), aber der Rathausabriss und die Überbauung der Dieplohstraße wurde von den Gutachtern kritisch bewertet. Ein Investor müsse kleingliedriger planen. Die Gutachter verwiesen auf mehrere Alternativen im Herzen Warsteins. Herrn Bövingloh wurde nun Zeit gegeben sein Projekt umzuplanen, bevor man sich nach anderen Investoren umsieht.
Ob Herr Bövingloh ein solches qualitatives und unabhängiges Gutachten auch in Meschede fürchten muss?
Ich denke nein.
Die wenigsten wissen doch etwas über die fachliche Bewertung solcher Investorenplanungen. Und solange ein Berg zwischen Meschede und Warstein liegt, wird man wohl auch nichts über eine verantwortungsvolle Stadtplanung erfahren. Hier werden Entscheidung für die nächsten 30 Jahre auch ohne Fachgutachter aus dem Bereich Stadtforschung und Stadtplanung gefällt.