Olsberg aktuell: Rat beschließt einstimmig die Errichtung einer Sekundarschule.

Rathaus Olsberg: grünes Licht für die Sekundarschule (foto: zoom)
Rathaus Olsberg: grünes Licht für die Sekundarschule (foto: zoom)

Vor gut einer Stunde hat der Rat der Stadt Olsberg einstimmig die Errichtung einer Sekundarschule beschlossen (wir berichteten gestern).

Damit geht vorläufig ein Weg zu  Ende, der mit dem Antrag der SPD-Fraktion vom 7. Oktober 2010 zur Teilnahme am Schulversuch zur Errichtung einer Gemeinschaftsschule begonnen hatte. Siehe dazu  hier im Blog.

18 Bürgerinnen und Bürger, darunter die Schulleitungen der Haupt- und Realschule, sowie einige aktive und ehemalige Lehrerinnen und Verwaltungsmitarbeiterinnen verfolgten von der Zuschauertribüne die Plenarsitzung zum Tagesordnungspunkt „Schulentwicklung“. Gemessen an den Maßstäben der heftigen bildungspolitischen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahrzehnte muss man die Sitzung samt Diskussion als ausgesprochen harmonisch bezeichnen.

In der Begründung des Antrags arbeitete Bürgermeister Wolfgang Fischer die positiven Seiten des sogenannten „Schulfrieden“ in NRW heraus. Nun habe man für die nächsten zwölf Jahre eine verlässliche Grundlage für die Schulentwicklung in Olsberg.

Die Vertreterin des Bürgermeisters, Elisabeth Nieder, stellte die Ergebnisse einer Elternbefragung der jetzigen Dritt- und Viertklässler an den Olsberger Grundschulen vor.  202 von 332 befragten Eltern hätten die Fragebögen beantwortet und zurückgeschickt. Von diesen hätten sich 121 (61%) positiv und 79 negativ zur Sekundarschule geäußert. Die erforderliche Dreizügigkeit mit einer Mindesschülerzahl von 75 sei auf Grund dieser Zahlen gesichert.

In der Diskussion selbst äußerten sich VertreterInnen von CDU (Finkel, Schmidt, Steinrücken), SPD (Przygoda) und Grünen (Weigand) in vorbereiteten Statements zustimmend zur Sekundarschule.

Hiltrud Schmidt (CDU) äußerte Verständnis für vorhandene Skepsis gegenüber der neuen Schulform, betonte aber, dass es keine Alternative gäbe.

Knut Finkel (CDU) glaubte, dass der gebundene Ganztag den veränderten Ansprüchen der Familien, wie beispielsweise Doppelverdienern, besser gerecht würde.

Karl-Josef Steinrücken(CDU) lobte die hervorragende Arbeit von Haupt- und Realschule. Aufgrund der Anmeldezahlen sei die Hauptschule allerdings am Ende, und auch die Realschule sei ins Schlingern gekommen.

Rudolf Przygoda (SPD), der noch im letzten Jahr den Antrag seiner Partei zur Gemeinschaftsschule eingebracht hatte, zeigte sich heute zufrieden mit dem pragmatischen Konsens des Olsberger Rates.

Der Vertreter der Grünen, Weigand, betonte, dass er sich zwar eine weitreichendere intergrative Schulform gewünscht hätte, aber der zustande gekommene Kompromiss sei ein Schritt in die richtige Richtung.

Weigand sprach darüber hinaus die Abstimmung in den Schulkonferenzen der beiden weiterführenden Schulen an. Während sich die Hauptschule einstimmig für die Sekundarschule ausgesprochen hätten, hätte die Realschule in der Mehrheit gegen die neue Schulform gestimmt.

Bürgermeister Fischer erläuterte, dass er zwar auf den Konferenzen anwesend gewesen wäre, aber auf Grund des Konferenzgeheimnisses keine Aussagen treffen könne. Das Abstimmungsergebnis an der Realschule bewertete Fischer positiv.

Als im letzten Jahr in  der Schulkonferenz  über eine Gemeinschaftsschule abgestimmt worden wäre, hätte es noch einstimmige Ablehnung gegeben. Beim Beschluss über die Sekundarschule hätten jetzt den Nein-Stimmen immerhin sechs Ja-Stimmen gegenüber gestanden.

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