Was passiert, wenn Patrick Sensburg, der Vorsitzende des NSA-Untersuchungsausschusses, ein Buch schreibt? Das fragt sich die Rezensentin Anna Biselli auf Netzpolitik.org [1].
Sensburg habe gemeinsam mit seinem Co-Autoren, dem Journalisten Armin Fuhrer, eine regierungspolitisch gefärbte Interpretation der Erkenntnisse des NSA-Untersuchungsausschusses „mit einer Metaphernkiste voller Blutspritzer, Polygamie und Giftmüll abgeliefert“.
Die Rezension ist vernichtend und lässt kein gutes Haar am Buch unseres Sauerländer CDU-Bundestagsabgeordneten. Es wirke, so Biselli, als wolle Sensburg sich die Deutungshoheit gegenüber der Oppositionsfraktion verschaffen, deren Interpretation der Ereignisse im Abschlussbericht enthalten sein werde, der erst im nächsten Monat erschiene.
Falls sich jemand zwischen Buch- und Abschlussbericht-Lektüre entscheiden müsste, empfiehlt die Rezensentin den Bericht.
Das Werk von Sensburg und Fuhrer strotze vor absurden Bildern und propagiere eine ganz andere Realität des Ausschusses, als sie überwachungskritische Beobachter wahrgenommen hätten.
————————-
Nach Lektüre der online abrufbaren Auszüge müssten in für Sonntagabend-Schmonzetten-Filmchen verantwortliche Redaktionen alle Glocken klingen.
Hera Lind, Frau Pilcher, Patrick Sensburg … – great Stuff!
Link zu Auszügen:
https://books.google.de/books?id=lxUkDwAAQBAJ&pg=PA1&lpg=PA1&dq=unter+freunden+sensburg&source=bl&ots=WrUiLJibXy&sig=Ls_q9h_bACpcx5VP-TRFKkQVnJU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjM3Kn4xonUAhXBYlAKHTUlBqAQ6AEIWDAI#v=onepage&q=unter%20freunden%20sensburg&f=false
btw:
In dem Buch wird ein Abschnitt mit Transparenzprobleme – das „Sensburg-Verfahren“ als Ausweg überschrieben … ????
Ist das „Sensburg Verfahren“ schon patentiert?
Es ist bezeichnend, dass der „Nicht-Aufklärer“ Sensburg ein Buch mit Fuhrer herausbringt, bevor der Untersuchungsbericht überhaupt erschienen ist.
Schreiben kann er auch nicht alleine, obwohl er doch einen akademischen Titel trägt.
Wie „schäbbich“ ist das?
Keine Ahnung … – entwickelt sich aber schleichend zu ner Art „Marke“ in Richtung „Däniken reloaded“.
Ob „schäbbich“ ein Sauerland-Ausdruck ist, weiß ich nicht genau.
Meine „Altvorderen“ gönnten Typen wie P.S. das Kompliment: „Der hat keinen Ar… und keinen Kopp.“
„Schäbbich“ habe ich nach Gehör geschrieben, müsste ja korrekt „schäbig“ heißen.
Die Verkürzung des Umlaut passt allerdings zum Sauerland: Omma, Soffa usw
Plattes Radiointerview:
http://www.ardmediathek.de/radio/radioeins/Unter-Freunden-von-Patrick-Sensburg-un/radioeins/Audio?bcastId=20121102&documentId=43069008
Beim hessischen Rundfunk ist unter anderem Folgendes zu lesen:
„Sensburg hat sich durch die Leitung des Untersuchungsausschusses für höhere Aufgaben in der CDU empfohlen, indem er, so sagt man in Berlin, die Bundesregierung in der NSA-Affäre aus der Schusslinie gehalten hat. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn er in der nächsten Legislaturperiode noch von sich hören ließe.“
Quelle:
http://www.hr-inforadio.de/programm/das-interview/das-interview-mit-patrick-sensburg-kanzlerin-war-lange-ahnungslos,sensburg-104.html
Patrick Sensburg und der (sein?) schmutzige(r) Kampf um die Deutungshoheit werden ausführlich im Zeit-Artikel von heute besprochen:
Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-06/nsa-untersuchungsausschuss-bnd-bundestag-abschlussbericht
„Sensburg sieht in Snowden vielmehr einen gekränkten und frustrierten Niemand, der dazu neigt, Unwahrheiten über seine eigene Vergangenheit zu erzählen. Einen Aufschneider, der verzweifelt versucht, berühmt zu werden.“
Das hat Sensburg also auch noch mal in seinem Buch wiederholt.
Ich mußte schon kotzen, als ich es das erste Mal von Sensburg hörte, ist schon länger her, dass das durch die Medien ging.
Hat irgendwer eine Idee, wohin man auswandern kann?
Ich dachte an eine „Demokratie“, die diesen Namen verdient, an ein Land, in dem Politiker für das Volk arbeiten, und nicht dagegen, wie Patrick Sensburg und die anderen Groß-Kolitionäre, die Untersuchungsausschüsse zur Farce machen …
Da sitzt du um 06.45 am Morgen am Frühstückstisch, schaltest das Radio (DLF) an und hörst:
Und was dann aus dem Mund des Herrn Sensburg folgt, hat Zoom vor einigen Tagen treffend als „geschickte Faktenzerstäuberei“ bezeichnet.
-> Patrick Sensburg im Gespräch mit Sarah Zerback | DLF | 28.06.2017
http://www.deutschlandfunk.de/nsa-untersuchungsausschuss-da-ist-schon-viel-passiert.694.de.html?dram:article_id=389748