Heute Open-Air in Recklinghausen: Dominique Horwitz sang Jacques Brel mit der Neuen Philharmonie Westfalen.

Der Stadtgarten an der Otto-Burrmeister-Allee war voller Menschen, die auf Horwitz' Brel-Interpretation warteten. (fotos: zoom)
Der Stadtgarten an der Otto-Burrmeister-Allee war voller Menschen, die auf Horwitz‘ Brel-Interpretation warteten. (fotos: zoom)

Es war heute ein netter Morgen im Open-Air-Park am Festspielhaus in Recklinghausen.

Zwei Stunden lang (inklusive Pause), von 11 bis 13 Uhr, unterhielten Dominique Horwitz und die Neue Philharmonie Westfalen das vorwiegend mittelalte Publikum mit Chansons von Jacques Brel.

Aus dem Programmtext:

Man kann Jacques Brel nicht mit deutscher Elle messen, es gibt hier kein vergleichbares Phänomen. Der Belgier Brel, der in seinem kurzen, bewegten Leben über 600 Lieder geschrieben hat, wird von vielen Franzosen verehrt wie ein Idol. Don Quichotte war sein Vorbild, von ihm nahm er die Emphase, die leidenschaftliche Verausgabung für ein Ziel, das von Anfang an unerreichbar ist. Seine Lieder sind dramatische Erzählungen, anrührend, mitreißend und oft von der schlichten, klaren Emotionalität einer alten Ballade.
Dominique Horwitz ist nicht einfach nur ein hervorragender musikalischer Interpret der Chansons, als Schauspieler gibt er seinem Auftritt eine zweite, spielerische Dimension, schafft so eine helle, interpretierende Distanz. Brel hat auch böse, fiese Satiren geschrieben, gerade hier spielt Horwitz das Mimische aus. Er gibt den Betrunkenen, der sich auf den Dirigenten stützen muss, um nicht umzukippen, den gehörnten Ehemann, den selbstzufriedenen Bonhomme. Er zieht manche Figuren in die Groteske, mit der Freiheit des Interpreten, der nicht nur Sänger, sondern, von seinem eigentlichen Metier aus betrachtet, auch ein brillanter Darsteller ist.

Ich mag ja den Horwitz, auch und gerade als Schaupieler. Er scheint immer alles zu geben, mit ganzem Herzen, Leidenschaft und Verstand.

Herz, Leidenschaft und Verstand. Dominique Horwitz ist für sein Publikum da,  präsent.
Herz, Leidenschaft und Verstand. Dominique Horwitz ist für sein Publikum da, präsent.

Hätte ich in der Schule besser aufgepasst, würde ich die Lieder von Brel ohne Hilfe verstehen, allerdings hat es mir Dominique Horwitz mit knappen und launigen Einleitungen leicht gemacht, den Texten zu folgen.

Es war wieder einer derjenigen Morgen, an denen es sich gelohnt hat, eine Fahrt aus dem Sauerland ins Ruhrgebiet zu unternehmen. Nächstes Jahr gerne wieder.

Am Schluss waren alle zufrieden. Interpret, Orchester  und Publikum.
Am Schluss waren alle zufrieden. Interpret, Orchester und Publikum.

 

2 Gedanken zu „Heute Open-Air in Recklinghausen: Dominique Horwitz sang Jacques Brel mit der Neuen Philharmonie Westfalen.“

  1. Hätte ich in der Schule besser aufgepasst, würde ich die Lieder von Brel ohne Hilfe verstehen, allerdings hat es mir Dominique Horwitz mit knappen und launigen Einleitungen leicht gemacht, den Texten zu folgen.

    Bin so frei (frech), vorgenanntes Zitat auch auf mich anzuwenden.
    Zoom, D.H. vor einigen Jahren mit Brel-Programm in Berlin erlebt.

    Wie das dann mit den Einleitungen so läuft, zeigt der folgende Videoclip vom 15.04.2015…

    https://www.youtube.com/watch?v=ceX6JUgAGZc

    Bin ein wenig „enttäuscht“, noch keinen Mitschnitt des Recklinghausen-Konzerts auf den superschnellen Social-Media Plattformen zu finden 🙂

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