Die Gesamtschule und der Chancenspiegel

Hereinspaziert! Meschede im November 2011. (archi: zoom)
Hereinspaziert! Meschede im November 2011. (archiv: zoom)

Die Stadt Meschede wird gemäß den Vorausberechnungen bis 2030 fast 15 % seiner Bevölkerung verlieren.

Die große Wucht dieser Entwicklung zeigt sich heute bereits in den massiv einbrechenden Schülerzahlen. Dabei läuft unser ländlicher Raum Gefahr durch ein geringeres Angebot und die fehlende Vielfalt an wohnortnahen Bildungseinrichtungen weiter ins Hintertreffen zu kommen.

Im Chancen-Spiegel wurden kürzlich von dem Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der technischen Uni Dortmund zusammen mit der Bertelsmann-Stiftung 4 Schwerpunkte untersucht:

  1. Bei der „Integrationskraft“ der Schulsysteme wurde untersucht, welche Chancen Kinder und Jugendliche haben in eine Regelschule zu gehen und ein Ganztagsangebot wahrzunehmen.
  2. Zur „Durchlässigkeit“ wurden die Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche untersucht innerhalb des Schulsystems auf zu steigen.
  3. Die Dimension „Kompetenzförderung“ gibt Auskunft über die Chancen von Kinder und Jugendliche ihre Lesekompetenzen zu entfalten
  4. Bei der „Zertifikatsvergabe“ wurden die Möglichkeiten für (Schul-) Abschlüsse als unmittelbare Entscheidung für den weiteren Bildungsweg untersucht

Während NRW in den Punkte 1 und 3 im Mittelfeld liegt, wurden bei der Zertifikatsvergabe sogar gute Ergebnisse erzielt.

Zu kritisieren ist in NRW dagegen die geringe Möglichkeit für Kinder und Jugendliche innerhalb des Schulsystems aufzusteigen.

Diese fehlende Chancengleichheit geht vielfach einher mit der sozialen Herkunft, wird aus meiner Sicht aber auch durch eine starre Gliederung in konservative Schulformen wie es der Forderung der Verwaltungsspitze, der CDU und der FDP in Meschede entspricht, begünstigt. Immer mehr Eltern werden sich die Frage stellen (müssen), wo sie wohnen und ihre Kinder zur Schule schicken wollen.

Die immense Differenz zwischen diesen Parteien zusammen mit der Verwaltungsspitze und der Bevölkerung zeigt sich insbesondere daran, dass die Eltern nicht einmal gefragt werden sollen, welche Schulform für ihr Kind die Richtige ist.

Auch wird die Nähe zu den regionalen Tageszeitungen WP/WR genutzt, um bei den Bürgern mit lancierten Meldungen ein einseitiges Bild zu erzeugen.

Viele Eltern, die für die Zukunft ihrer Kinder die besten Chancen wollen, werden hier keinen Wohnort mit Zukunft finden.

Diese Standortnachteile sollen -geht es nach dem Willen der Verwaltungsspitze, CDU und FDP- fester Bestandteil von Meschede werden.

Danach gehen wieder unsere Schönfärber ans Werk, denn im Demografiebericht der Stadt Meschede steht unter „Handlungsfelder mit einem hohen Beitrag zur demografischen Entwicklung“, dass mit einer Imagekampagne auch das (eingeschränkte) Bildungsangebot hervorgehoben werden soll, mit der sich der Standort Meschede aus der Masse der Orte und Regionen (mit Gesamtschulen und regen Anmeldezahlen) hervorheben will.

2 Gedanken zu „Die Gesamtschule und der Chancenspiegel“

  1. Ich stelle hier mal eine ganz wilde Verschwörungstheorie auf. Wobei ich nicht weiß ob das Satire ist, eine Form der Wahrheit oder nur ein Alptraum.
    Das mag ein jeder selbst entscheiden.

    1.Wir brauchen keine gut qualifizierten jungen Menschen, da diese ja das Sauerland bzw. die Stadt Meschede verlassen.
    Wer möchte schon in so eine Stadt hineinspazieren (siehe Foto).

    2.Da die Einwohnerzahl doch stetig schrumpft, wer weiß warum, gibt es auch Chancen.
    Meine ich Ernst.
    Wenn niemand im Sauerland wohnt, dann können die Konzerne hier auch Fracking betreiben und den Rest der Umwelt zerstören.

    3. Wenn Gefrackt wird und fast alle das Sauerland verlassen haben, dann können wir Weihnachtsbäume anpflanzen soweit das Auge reicht.
    Dann stimmt der Spruch hier aus dem Blog „Von oben vergiftet und von unten gefrackt.“

    4. Wenn dann noch weniger Menschen im Sauerland wohnen, dann bekommen wir in Frielinghausen eine noch größere (Gift)Mülldeponie vor die Nase gesetzt und es wehrt sich niemand.

    5. Die denen das Stinkt, die verlassen das Sauerland und dann bekommen wir auch noch eine Endlagerstätte für Atommüll ins Sauerland.
    Die Personen denen das stinkt, die haben das Sauerland schon längst verlassen und der Rest lässt alles mit sich machen.

    Ist eine sehr wilde Theorie aber …
    Da kannst Du in der nächsten Halbzeitpause (Schalke oder Dortmund) mal ´ne Viertelstunde drüber nachdenken. Viertelstunde nachdenken? Das schaffst Du schon.
    Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder keine Frage!

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