Dem Klima eine Stimme und eine Zukunft geben – Initiative „Winterberger KlimaZukunft“

Was hat eine Mücke im Schlafzimmer mit unserer Initiative zu tun? Die Antwort kommt noch, aber zunächst einmal ein Blick auf unsere Gruppe und unser Vorhaben.

Aktive der Klima-Initiative und Lokalpolitiker*innen bei der Ausstellung Dem Klima eine Stimme/Zukunft geben! (v.l.) Michael Beckmann (Bürgermeister), Walter Hoffmann (Seniorenbeirat), Barbara Wirsing-Kremser, Norbert Kremser, Brigitte Wollenschein, Dr. Ulf Jacobi, Uwe Kemper, Kim Peis (Klima-Managerin) (foto: zoom)


Was hat eine Mücke im Schlafzimmer mit unserer Initiative zu tun? Die Antwort kommt noch, aber zunächst einmal ein Blick auf unsere Gruppe und unser Vorhaben.

(Ein Gastbeitrag von Norbert Kremser, Winterberg)

Wie hat es mit uns angefangen?

Im September 2023 hatte der Seniorenbeirat der Stadt Winterberg zu einer Informationsveranstaltung „Generationenaufgabe: Klimakrise – Was können wir tun?“ eingeladen. Norbert Kremser aus Winterberg hielt ein Kurzreferat, in dem er konkrete Beispiele und kleine Impulse aufgezeigt hat, wie jede und jeder im Alltag etwas zum Schutz des Klimas beitragen kann. Nach der Veranstaltung hat sich spontan ein kleiner Kreis von Engagierten gefunden, die sich dann zur Initiative „Winterberger KlimaZukunft“ zusammengeschlossen haben. Seitdem trifft sich die Gruppe als Arbeitskreis des Seniorenbeirats an jedem zweiten Montag im Monat im Rathaus Winterberg. Mit dem Namen der Initiative wollen die Frauen und Männer zum Ausdruck bringen, dass sie die lokale Ebene – ja die Heimat – im Blick haben und ganz konkret etwas bewirken wollen.

Was haben wir bisher unternommen?

Bald nach der Gründung stand die Vorbereitung eines Standes beim Winterberger Stadterlebnis Anfang Mai 2024 an. Dort konnte sich die Initiative erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Großen Anklang hat die Baumscheibenaktion für Kinder und Erwachsene gefunden: „Bäume pflanzen“, „ich hole meine Brötchen mit dem Fahrrad“, „Müll in den Mülleimer werfen anstatt in die Natur“ waren einige der zahlreichen Beiträge. Daneben haben wir auf das große Problem einfach weggeworfener Zigarettenkippen hingewiesen. Wie aber lässt sich das hochgiftige und auch „eklige Zeug“ sachgerecht entsorgen? Angeregt durch eine Aktion der Klimagruppe Arnsberg fertigen wir aus gebrauchten Tetra-Packs sogenannte Kippenkästen an und hoffen, dass diese auch genutzt werden.

Ein weiteres Projekt, dass ein Mitglied unserer Gruppe intensiv verfolgt hat, ist der Zustand von Fahrradwegen in unserem Stadtgebiet. Der Umstieg vom Auto aufs Fahrrad wird nur da – wo überhaupt möglich – gelingen, wenn Fahrradwege in einem guten Zustand sind.

Im November 2024 können wir (siehe Bild oben) in der hiesigen Volksbank drei Wochen lang eine Ausstellung zum Thema „Klima“ präsentieren. Hier wiederum haben die KlimaWandelSteine schon in der Vorbereitung ihre Wirkung gehabt. Kinder der OGS und der vierten Klasse der Grundschule Winterberg haben sich an dieser Malaktion der Steine beteiligt. Mit großem Eifer waren sie dabei und konnten im Gespräch schon vieles benennen, was zu Hause an kleinen Schritten getan wird. Ebenso haben sich Bewohnerinnen und Bewohner des Josef-und-Herta-Menke-Hauses in Silbach beteiligt und wahre Kunstwerke zustande gebracht. Damit und mit der Ausstellung haben wir eines unserer Hauptziele verfolgt: das Bewusstsein in der Winterberger Bevölkerung zu wecken, zu bilden, wachzuhalten und zu steigern für das Thema „Klimakrise“.

Was motiviert uns?

Beispielsweise der Artikel „Erderwärmung und Klimawandel“ von Dr. Werner Herold in der Zeitschrift „Sauerland“ (Heft 1/März 2020). Er war ein weiterer Anstoß, sich mit dem Thema intensiver auseinander zu setzen. Dann die inzwischen täglichen Beiträge in den Medien zu dem Themenfeld, die geradezu danach rufen, auch noch im Alter aktiv zu werden. Und schließlich auch das Wissen darum, dass Nichtstun die allerschlechteste Alternative ist. Nein, wir wollen nicht die Welt retten, und unserer Beitrag wird auch nicht die gravierenden Folgen der Klimakrise verhindern. Wir wollen aber das uns Mögliche unternehmen nach dem Motto „Wir machen den ersten Schritt“.

Ach ja, da war ja noch die Mücke.

»Wenn Du glaubst, dass Du zu klein bist, um etwas zu bewirken, hattest Du noch nie eine Mücke im Schlafzimmer.« Dieses Zitat des Dalai Lama ermuntert uns, im Kleinen aktiv zu sein und auf eine entsprechende Wirkung zu hoffen.

5 Gedanken zu „Dem Klima eine Stimme und eine Zukunft geben – Initiative „Winterberger KlimaZukunft““

  1. (… ) das Bewusstsein in der Winterberger Bevölkerung zu wecken, zu bilden, wachzuhalten und zu steigern für das Thema „Klimakrise“.

    Neue Beschneiungsanlagen immer wichtiger für Wintersport

    Wegen des Klim(a)wandels können Liftbetreiber im Hochsauerland auf modernste Allwetter-Schneeerzeuger nicht mehr verzichten. Sie arbeiten auch bei hohen Plustemperaturen – unabhängig von der Außentemperatur.

    https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/start-wintersportsaison-winterberg-100.html

    1. @g.p.
      Ja, da hast du den Grundwiderspruch der Winterberger Politik bzw. des Winterberger politischen Denkens getroffen.

      Ein paar Anmerkungen:

      Winterberg hat marketingtechnisch gegenüber anderen Mittelgebirgsorten einen Vorteil: Die Stadt heißt „Winter“berg.

      Winterberg ist eine „Marke“.

      Es gibt einen Kurzschluss zwischen dem Skitourismus und der Marke Winterberg.

      Winterberg ist eine Erfolgsmaschine für diejenigen, die mit Hilfe der Marke Winterberg „Geld machen“.

      Die Marke darf auf keinen Fall beschädigt werden.

      Diskussionen über Alternativen zum Skitourismus würden die Marke Winterberg beschädigen und werden daher nicht geführt.

      Alltagsbewusstsein: Klimakrise? Warme Winter hat es immer schon gegeben.

      Realität: Heldenhafte Skiliftbetreiber stemmen sich mit Geschick und immer moderneren Maschinen gegen die Physik des Klimawandels. Bis 2050 sei der Skitourismus auf jeden Fall noch möglich.

      Dann ist ja gut, dann bin ich tot.

      Es gibt übrigens sehr effektive Maschinen, die helfen, die Klimakrise zu bekämpfen: Windenergieanlagen.

      Viel Spaß bei der Diskussion über WEA in Winterberg! 😉

        1. Wie konnte das nur passieren!? Der Dalai Lama hat sich selbstverständlich zum Klimawandel in Winterberg geäußert:

          „In Orten wie Winterberg sehen wir die Auswirkungen unseres Handelns auf die Natur. Die schwindenden Schneefälle sind ein Weckruf an uns alle. Wir müssen erkennen, dass unser Planet und seine Bewohner – ob Mensch, Tier oder Pflanze – miteinander verbunden sind. Indem wir Mitgefühl für unsere Umwelt entwickeln und verantwortungsvoll handeln, können wir den Kreislauf der Zerstörung durchbrechen und eine harmonische Zukunft für alle schaffen. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, das empfindliche Gleichgewicht der Natur in Winterberg und überall auf der Welt zu bewahren.“

          Ach noch etwas: Jörg Schieb hat uns Winterberger*innen vor ein paar Wochen in die weite Welt der künstlichen Intelligenzen eingewiesen. Kurz nach der Veranstaltung im Oversum (Anklang Wiedergeburt!) hat sich auch Karl Marx aus London gemeldet:

          „Die Klimakrise in Orten wie Winterberg offenbart die inhärenten Widersprüche des kapitalistischen Systems. Die Ausbeutung der Natur durch die herrschende Klasse hat zu einer Entfremdung des Menschen von seiner natürlichen Umwelt geführt. Die schwindenden Schneefälle sind nicht nur ein Symptom des Klimawandels, sondern auch ein Zeichen des unerbittlichen Strebens nach Profit auf Kosten der Arbeiterklasse und der Natur. Nur durch eine radikale Umgestaltung der Produktionsverhältnisse und die Vergesellschaftung der natürlichen Ressourcen kann die Menschheit das Joch der ökologischen Zerstörung abwerfen und eine nachhaltige Zukunft für alle schaffen.“

          Da ich gleich erst einmal ein paar Stunden Offline beim Schachverein bin:

          „Die Klimakrise in Winterberg gleicht einer komplexen Schachpartie, bei der wir gegen die Natur und unsere eigenen Fehler spielen. Die schwindenden Schneefälle sind wie der Verlust wichtiger Figuren in der Eröffnung. Wir müssen nun strategisch denken und mehrere Züge im Voraus planen. Jede Klimaschutzmaßnahme ist wie ein wohlüberlegter Zug auf dem Brett. Wie im Schach müssen wir bereit sein, kurzfristige Opfer zu bringen, um langfristig zu gewinnen. Vielleicht müssen wir einen Bauern – unsere gewohnten Praktiken – opfern, um die Partie – unsere Zukunft – zu retten. Die Zeit läuft, wie bei einer Schachuhr, unerbittlich ab. Wir müssen jetzt handeln, bevor wir in Zeitnot geraten und in ein unvermeidbares Schachmatt laufen. Nur mit Weitsicht, Strategie und dem Mut, auch unbequeme Züge zu machen, können wir diese entscheidende Partie für Winterberg und die Welt gewinnen.“

          Wünsche einen angenehmen Sonnabendnachmittag1

          1. Ich danke dem Problemkomponisten für die erhabene Wortspende!

            Winterberg wird der Ort sein, an dem die gemeinsame Revolution von Buddhismus und Marxismus in einer großen Rochade ihren Anfang nahm und sich dann über die ganze Welt ausbreitete!

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