Unsere Nachbarschaft hat einen Logenplatz. Wir können den Aufbau der Windenergieanlagen auf dem Olsberger Mannstein mit freiem Blick beobachten. Man darf sich allerdings von der Perspektive und Größe nicht täuschen lassen. Die Windräder stehen weit voneinander entfernt in einer Reihe auf dem Höhenzug, wirken aber von unserem Standpunkt wie zu einem Haufen zusammengeschoben.
Heute hat der Kran die drei verbleibenden Rotorblätter nacheinander an der letzten fertigzustellenden Windenergieanlage (WEA) waagerecht bis zur Kopplungsstelle an der Rotornabe hochgehoben. Das letzte Blatt wurde um Viertel nach vier mit der WEA verbunden.
Damit habe ich vom allerersten Fundament bis zur letzten Windmühle den Aufbau des Windparks Mannstein mal aus der Nähe, aber meist aus der Ferne mitverfolgt.
Als Kind durfte ich aus meinem Zimmer auf Zechentürme, Hüttenwerke und Schlackehalden schauen. Damals haben wir noch nicht über den Zusammenhang der Verbrennung von Kohle und anderer fossiler Energieträger mit der Erhitzung der Erdatmosphäre nachgedacht. Kohlewirtschaft bedeutete Smog und Ruß, Staublungen für die Bergleute sowie ab und zu ein Bergwerksunglück, aber im Winter auch ein warmer Ofen und eine faszinierende Welt unter Tage.
Lange Zeit habe ich den Klimawandel für dummes Gerede gehalten, solange bis ich mich eines Tages gründlicher über den Treibhauseffekt informieren musste und der Wissenschaft nicht mehr aus dem Weg gehen konnte.
Ein guter Einstieg für immer noch Zweifler*innen ist vielleicht ein Artikel in National Geographic von 2021: 26 harte Fakten zum Klimawandel und vier, die Hoffnung machen.
Wem das noch nicht reicht, kann sich auf den verständlich geschriebenen Websites Klimafakten bzw. Klimareporter informieren oder bei den Vereinten Nationen: Was ist Klimawandel?
Ich habe mir gerade den populär-wissenschaftlichen Spiegel-Bestseller von Sven Plöger, Zieht euch warm an, es wird noch heißer, gekauft und mir aus der Bibliothek Christian Stöcker, Männer, die die Welt verbrennen, ausgeliehen.
Die Möglichkeiten, sich solide zu informieren sind zahlreich, aber wer es bislang nicht geschafft hat, sollte zumindest beginnen. Die Zeit drängt und nein, Telegram ist kein vertrauenswürdiges Institut. Aber eigentlich wisst ihr das selber.
hier eine dokumentation der britischen BBC auf englisch darüber, dass die fossilindustrie schon seit rund 40 jahren um den schaden weiß, den sie anrichtet, aber nicht wollte, dass wir es erfahren, denn da war noch so viel geld zu machen.
„The story of what the fossil fuel industry knew about climate change more than four decades ago.
Scientists who worked for the biggest oil company in the world, Exxon, reveal the warnings they sounded in the 1970s and early 1980s about how fossil fuels would cause climate change – with potentially catastrophic effects. Drawing on thousands of newly discovered documents, the film goes on to chart in revelatory and forensic detail how the oil industry went on to mount a campaign to sow doubt about the science of climate change, the consequences of which we are living…“
https://youtu.be/I32R6Yx9PTI
2019 ist hier im Blog ein Artikel von Chris Klein erschienen:
Sie wissen es schon lange. Die Zeitleiste der Klimaleugner.
Sie zeigt im Detail, dass Öl- und Gasindustrie sowie die Politik seit 50 Jahren die Risiken der Nutzung fossiler Brennstoffe kennen und wie und wann sie die Öffentlichkeit hintergangen haben.
https://www.schiebener.net/wordpress/sie-wissen-es-schon-lange-die-zeitleiste-der-klimaleugner/
Apropos Chris Klein:
Vor gut 10 Jahren berichtete er über „Eingänge“ in Hamburg.
https://www.schiebener.net/wordpress/eingaenge-iv-tabakladen-destina-in-altona/
Als ich seinerzeit den Beitrag las, kam mir die von Chris Farlowe auf seinem Album „Hotel Eingang“ (2008) geschilderte nächtliche Odyssee durch HH in den Sinn. Leider war der „Title Track“ bisher bei YT etc nicht online abrufbar. Seit ein paar Tagen ist das allerdings möglich …
https://www.youtube.com/watch?v=nn_5evbyLwM&list=OLAK5uy_k7kjjOet7IAY7cIovkWCCHMhemY0oseEg&index=13
Das wäre erledigt:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/faq-meyer-werft-rettung-100.html
das Sinnbild einer dekadenten Spassgesellschaft, die jede fortschrittliche „Klimapolitik“ ad absurdum führt, wird vom Staat künstlich am Leben gehalten …
lasst uns weiter Windräder bauen, damit die Don Quijotes ihren Spass haben können!
Fast einverstanden, allerdings werden die luftverpestenden Großschiffe nicht mit Windenergie angetrieben. Außerdem: während Tausende von Tourist*innen auf dem Mittelmeer cruisen, ersaufen im gleichen Wasser, vielleicht sogar nur einige hundert Meter entfernt Flüchtende, still, lautlos, unbemerkt.
Buchtipp: Das Schimmern der See : als Seenotretter auf dem Mittelmeer / Adrian Pourviseh